Alternative Jungbestandspflege – Das Knicken

Wenn die naturale Ausstattung von Verjüngungsflächen und die dort herrschende Konkurrenzsituation der vorhandenen Vegetation nicht optimal und das Entwicklungsziel gefährdet ist, dann wird ein Eingriff zur Jungbestandspflege notwendig. Für eine Umsetzung ohne motormanuellen Einsatz sei an dieser Stelle die Methode des Ringelns vorgestellt.

Grundlagen

Der Dichtstand der in einer geschlossenen Verjüngungsfläche herrscht, soll möglichst nicht unterbrochen werden, da dadurch sowohl die ungewollte Konkurrenzvegetation (Brombeere, Himbeere, Vergrasung, etc…) verdämmt wird, als auch der gewollte Konkurrenzdruck der Bäume zur Selbstdifferenzierung untereinander aufrechtgehalten wird. Gelegentlich sind jedoch dennoch Eingriffe zur Förderung einzelner übernahmefähiger Bäume notwendig. Zusammengefasst verursacht der Dichtstand:

Bei Beständen, die aus mehreren Baumarten mit unterschiedlichen Lichtbedürfnissen bestehen muss der natürlichen Entmischung der Konkurrenzschwächeren Baumarten entgegengewirkt werden. Dieses Phänomen kann durch den punktuellen Einsatz des Knickens erreicht werden. [1]

Methodik

Die angefügte Abbildung veranschaulicht das anzustrebende Ergebnis. [1]

Damit Handgelenk und Sehnen nicht überreizt werden, sollte eine Obergrenze von 4 cm Stärke der Bäume in etwa beachtet werden. Dabei sollten aus ergonomischer Sicht beide Hände benutzt werden. Eingriffe dieser Art sind auf das Notwendigste zu beschränken. In Reinbeständen empfiehlt es sich nicht. Bei großen Flächen sollte über die Anlage von Pflegegassen nachgedacht werden, die später zu Arbeitsgassen ausgebaut werden können. Die Maßnahme sollte in der Vegetationsperiode ausgeführt werden. [1]

Vorteile

Kennwerte

Max. 4 cm Durchmesser ohne Hilfsmittel (außer Handschuhen) [1]

Quellen:

[1] Doutaz, J, http://www.waldbau-sylviculture.ch/publica/2014_1_Knicken.pdf Zugriff am 25. Januar 2019.