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klima_u_fowi:kuenftiges_klima:reg_klima:klimawandel_regional [2020/09/16 13:59]
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 ===== Gefahren/Folgen des KW für den Wald und seine Bewirtschaftung ===== ===== Gefahren/Folgen des KW für den Wald und seine Bewirtschaftung =====
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 Durch die gleichzeitige Verschiebung zweier sehr wichtiger Standortparameter (Temperatur und Niederschlag) ist der Wald besonders betroffen. Folgende Veränderungen und damit einhergehende Gefahren sind möglich: Durch die gleichzeitige Verschiebung zweier sehr wichtiger Standortparameter (Temperatur und Niederschlag) ist der Wald besonders betroffen. Folgende Veränderungen und damit einhergehende Gefahren sind möglich:
  
-- Sommertrockenheit mit vereinzelten Starkniederschlägen: diese bedingt Trockenstress. Vor allem auf flachgründigen und sandigen Standorten werden die Wälder künftig unter Wassermangel leiden. Die sommerlichen Starkniederschläge sorgen dafür, dass das Wasser eher oberflächlich und schnell abfließt und so für die Pflanzen/Bäume nicht verfügbar ist. +  * Sommertrockenheit mit vereinzelten Starkniederschlägen: diese bedingt Trockenstress. Vor allem auf flachgründigen und sandigen Standorten werden die Wälder künftig unter Wassermangel leiden. Die sommerlichen Starkniederschläge sorgen dafür, dass das Wasser eher oberflächlich und schnell abfließt und so für die Pflanzen/Bäume nicht verfügbar ist. 
- +  Biotische Schädlinge: längere warme Phasen und auch die damit einhergehende längere Vegetationsperiode stellen gute Bedingungen für Schädlinge dar. Diese haben die Möglichkeit teilweise eine Generation mehr auszubilden und sich allgemein besser zu vermehren. Dies erhöht den Druck auf die Wälder, gerade wenn diese durch z.B. Trockenstress „vorgeschädigt“ sind. 
-- Biotische Schädlinge: längere warme Phasen und auch die damit einhergehende längere Vegetationsperiode stellen gute Bedingungen für Schädlinge dar. Diese haben die Möglichkeit teilweise eine Generation mehr auszubilden und sich allgemein besser zu vermehren. Dies erhöht den Druck auf die Wälder, gerade wenn diese durch z.B. Trockenstress „vorgeschädigt“ sind. +  Winterniederschläge: Die Niederschläge werden sich voraussichtlich in die Wintermonate verschieben, durch die zunehmenden Temperaturen werden diese  aber immer weniger als Schnee fallen. Das hat mehrere Folgen. Durch die Vegetationsruhe ist dieses Wasser nur bedingt Pflanzenverfügbar, auch wird durch die fehlende Schneedecke nicht zur Grundwasserneubildung beigetragen. Der Regen weicht die Böden auf, sodass zum einen durch verringerte Stabilität das Sturmwurfrisiko erhöht und zum anderen die Befahrbarkeit und somit die Ernte erschwert wird. [1] Um dem Klimawandel waldbaulich zu begegnen gibt es mehrere Möglichkeiten, die je nach Situation helfen die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels auf den eigenen Wald auf ein gewisses Maß zu begrenzen. Diese sind: 
- +  Baumartenvielfalt erhöhen: Mischbestände sind widerstandsfähiger gegenüber Störungen und bieten durch ihre Vielfalt eine gewisse Sicherheit für eine ungewisse Zukunft. 
-- Winterniederschläge: Die Niederschläge werden sich voraussichtlich in die Wintermonate verschieben, durch die zunehmenden Temperaturen werden diese  aber immer weniger als Schnee fallen. Das hat mehrere Folgen. Durch die Vegetationsruhe ist dieses Wasser nur bedingt Pflanzenverfügbar, auch wird durch die fehlende Schneedecke nicht zur Grundwasserneubildung beigetragen. Der Regen weicht die Böden auf, sodass zum einen durch verringerte Stabilität das Sturmwurfrisiko erhöht und zum anderen die Befahrbarkeit und somit die Ernte erschwert wird. [1] Um dem Klimawandel waldbaulich zu begegnen gibt es mehrere Möglichkeiten, die je nach Situation helfen die Folgen und Auswirkungen des Klimawandels auf den eigenen Wald auf ein gewisses Maß zu begrenzen. Diese sind: +  Strukturvielfalt erhöhen: strukturreiche Wälder sind weniger anfällig gegenüber Störungen, die Vorverjüngung sorgt u.a. auch für eine schnellere Erholung von Störungsereignissen. 
- +  Genetische Vielfalt erhöhen: so wird die Anpassungsfähigkeit einzelner Bäume an Klimaänderungen gesteigert. 
-- Baumartenvielfalt erhöhen: Mischbestände sind widerstandsfähiger gegenüber Störungen und bieten durch ihre Vielfalt eine gewisse Sicherheit für eine ungewisse Zukunft. +  Einzelbaumstabilität erhöhen: stabile Bäume weisen eine geringere Anfälligkeit gegenüber Schneelast und Stürmen auf. 
- +  Umtriebszeit reduzieren: eine Entnahme störungsanfälliger ältere Bäume vermindert den Anteil dieser und sorgt auch durch Verjüngung für einen schnelleren Baumartenwechsel.
-- Strukturvielfalt erhöhen: strukturreiche Wälder sind weniger anfällig gegenüber Störungen, die Vorverjüngung sorgt u.a. auch für eine schnellere Erholung von Störungsereignissen. +
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-- Genetische Vielfalt erhöhen: so wird die Anpassungsfähigkeit einzelner Bäume an Klimaänderungen gesteigert. +
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-- Einzelbaumstabilität erhöhen: stabile Bäume weisen eine geringere Anfälligkeit gegenüber Schneelast und Stürmen auf. +
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-- Umtriebszeit reduzieren: eine Entnahme störungsanfälliger ältere Bäume vermindert den Anteil dieser und sorgt auch durch Verjüngung für einen schnelleren Baumartenwechsel.+
  
 Ein naturnaher Waldbau mit strukturreichen und standortangepassten Mischbeständen und einem hohen Anteil an Naturverjüngung ist bereits ein guter Weg, um sich gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen. [3] Ein naturnaher Waldbau mit strukturreichen und standortangepassten Mischbeständen und einem hohen Anteil an Naturverjüngung ist bereits ein guter Weg, um sich gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen. [3]
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 ===== Regionale Unterschiede ===== ===== Regionale Unterschiede =====
  
-Der Klimawandel wird sich in Deutschland regional unterschiedlich darstellen und damit auch seine Auswirkungen. Vier Beispiele sollen das verdeutlichen. In den folgenden Abbildungen sind die Veränderungen der maximalen Tagestemperatur, der jährlichen Niederschlagssumme sowie die Veränderung des Waldbrandgefahrenindex´ des Zeitraums 1981-2010 im Vergleich zum Zeitraum 2071-2100 dargestellt. Bei der Temperatur bedeuten Orange- und Rottöne eine Erhöhung, beim Niederschlag signalisieren kleiner werdende pinke Flächen und hellere Blautöne eine Abnahme. Die Waldbrandgefahr steigt mit dunkler werdenden Rottönen. Die folgenden Abbildungen entstammen dem Portal des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung . (Interner WIKI-Link zum Klimafolgenonline-Artikel)+Der Klimawandel wird sich in Deutschland regional unterschiedlich darstellen und damit auch seine Auswirkungen. Vier Beispiele sollen das verdeutlichen. In den folgenden Abbildungen sind die Veränderungen der maximalen Tagestemperatur, der jährlichen Niederschlagssumme sowie die Veränderung des Waldbrandgefahrenindex´ des Zeitraums 1981-2010 im Vergleich zum Zeitraum 2071-2100 dargestellt. Bei der Temperatur bedeuten Orange- und Rottöne eine Erhöhung, beim Niederschlag signalisieren kleiner werdende pinke Flächen und hellere Blautöne eine Abnahme. Die Waldbrandgefahr steigt mit dunkler werdenden Rottönen. Die folgenden Abbildungen entstammen dem Portal des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung. Weitere Einblicke zu diesem Thema können Sie im Web-Portal des %%Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), in Zusammenarbeit mit der Wetteronline GmbH erfahren. Einen erläuternden Text zu diesem Portal finden Sie bereits im WALD-WIKI unter:%% [[https://www.wald-wiki.de/klima_u_fowi/kuenftiges_klima/reg_klima/klimafolgen_online|Artikel zum Portal "KlimafolgenOnline"]].
  
 1. Süddeutschland 1. Süddeutschland
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 [1] Collin, S. (2017): Informationen für Deutschland und die eigene Region: Klimatische Veränderungen bis Heute verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/wald/klima/wandel_co2/fva_klima_veraenderungen/index_DE]], Zugriff am 16.09.2020 [1] Collin, S. (2017): Informationen für Deutschland und die eigene Region: Klimatische Veränderungen bis Heute verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/wald/klima/wandel_co2/fva_klima_veraenderungen/index_DE]], Zugriff am 16.09.2020
  
-[2] Klimawandel - Ein Überblick, verfügbar unter %%[[https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/ueberblick/ueberblick_node.html;jsessionid=4A12116B71D1FBE628EDF135BDEC4DD6.live11052]]%%, Zugriff am 16.09.2020+[2] Klimawandel - Ein Überblick, verfügbar unter [[http://dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/ueberblick/ueberblick_node.html]], Zugriff am 16.09.2020
  
-[3] Allgaier Leuch, B.; Streit, K.; Brang, P. (2017): Naturnaher Waldbau im Klimawandel, verfügbar unter %%[[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/waldbau/wsl_naturnaher_waldbau_klimawandel/index_DE]]%%, Zugriff am 16.09.2020+[3] Allgaier Leuch, B.; Streit, K.; Brang, P. (2017): Naturnaher Waldbau im Klimawandel, verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/waldbau/wsl_naturnaher_waldbau_klimawandel/index_DE]], Zugriff am 16.09.2020
  
 [4] [[http://www.klimafolgenonline.com|http://www.klimafolgenonline.com]], Zugriff am 16.09.2020 [4] [[http://www.klimafolgenonline.com|http://www.klimafolgenonline.com]], Zugriff am 16.09.2020