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klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:risikomgt:methoden_risikoeinschaetzung [2019/05/08 12:19] kdaennart |
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- | ====== Methoden zur Risikoeinschätzung ====== | ||
- | %%Der ideale Ablauf des Risikomanagementzyklus sieht folgende vier Phasen vor:%% | ||
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- | %%1. Risikoidentifikation%% | ||
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- | %%2. Risikobewertung%% | ||
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- | %%3. Risikosteuerung%% | ||
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- | %%4. Risikoüberwachung%% | ||
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- | %%Im Folgenden wird darauf eingegangen, | ||
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- | **%%1. Die Risikoidentifikation%%** | ||
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- | %%Zuerst müssen Risiken erkannt werden. Dies ist ein entscheidender Schritt im Risikomanagement. Manchmal liegen die Risiken, die die eigenen Ziel gefährden, geradezu auf der Hand, sodass die Identifikation sehr intuitiv ist. Teilweise ist jedoch eine tiefere Analyse notwendig, um die möglichen Risiken aufzuspüren. Es gibt viele verschiedene Methoden, Risiken zu identifizieren. Ein Beispiel ist die Delphi-Methode.%% | ||
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- | %%Bei der Delphi-Methode formulieren mehrere Experten in anonymer Form ihr Wissen zu einem bestimmten Sachverhalt. Zum Beispiel beschreiben alle Revierleitenden in einem Forstbetrieb anonym und unabhängig voneinander mögliche Risiken für den Betrieb. Diese Expertenmeinungen werden dann von einem Moderator ausgewertet und zusammengefasst. Anschließend wird das Resultat dieser ersten Befragungsrunde den Experten vorgestellt und diese können (wiederum anonym) erneut dazu Stellung nehmen, mit dem Ziel, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.%% | ||
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- | %%Dieses schrittweise Vorgehen und die anonymisierte Bearbeitungsweise steigern die Wahrscheinlichkeit, | ||
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- | %%Konkret kann diese Methode dazu genutzt werden, möglichst vielseitige Informationen zu erhalten, denn durch den Revierbezug sind alle Teile des Betriebs integriert. Gleichzeitig können die Risiken priorisiert werden in ihrer Dringlichkeit und Relevanz.%% | ||
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- | %%Es gibt noch weitere Methoden, Risiken zu identifizieren, | ||
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- | **%%2. Die Risikobewertung%%** | ||
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- | **%%Intuitive Risikobewertung%%** | ||
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- | %%Dies ist die einfachste Form der Risikobeurteilung. Es ist der erste Schritt, sich mit einem Risiko auseinanderzusetzen. Bei der intuitiven Bewertung kommt es ganz auf die persönlichen Meinungen und das Wissen der Personen an, die die Risikobewertung durchführen. Es gibt daher keine vorher definierten Grenzwerte oder abgestimmten Verfahrenswege.%% | ||
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- | %%Wie der Mensch ein Risiko wahrnimmt ist unter anderem geprägt durch:%% | ||
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- | %%a den Bekanntheitsgrad (z.B. Alkohol)%% | ||
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- | %%b Die Abwägung zwischen Gefahr und Nutzen (z.B. Autofahren)%% | ||
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- | %%c Die emotionale Einschätzung der möglichen Bedrohung (z.B. Nuklearenergie).%% | ||
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- | %%Die intuitive Risikobewertung ist daher sehr personenabhängig und findet oft spontan statt. Sie eignet sich daher nicht als einziges Instrument der Risikobewertung und sollte unbedingt mit weiteren Methoden ergänzt werden.%% | ||
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- | **%%Qualitative Risikobewertung%%** | ||
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- | %%Bei diesem Verfahren wird jedes Risiko anhand der zwei Kriterien // | ||
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- | %%Die Bewertung eines Risikos wird normalerweise von Betroffenen bzw. Entscheidenden getroffen. Je mehr Expertinnen und Experten mit einbezogen werden und je mehr Daten damit zur Verfügung stehen, desto besser ist am Ende die Qualität der Bewertung. Es ist ein Verfahren, welches gute und taugliche Ergebnisse bringt, sofern es gewissenhaft durchgeführt wird. Die Anwendung des Verfahrens ist jedoch sehr personenabhängig und führt zu deutlichen Unterschieden zwischen den Anwendenden, | ||
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- | Abb. 1: %%Risikomatrix mit den Kriterien Schadausmaß (horizontal) und Eintrittswahrscheinlichkeit (vertikal).%% | ||
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- | **%%Kriterienbasierte Risikobewertung%%** | ||
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- | %%Fügt man nun Daten und Fakten zu den oben beschriebenen Methoden hinzu, werden das Ausmaß des Schadens und die Wahrscheinlichkeit, | ||
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- | Abb. 2: %%Kriterienbasierte Risikomatrix.%% | ||
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- | **%%Quantitative Systemanalyse am Beispiel Bayes-Netze%%** | ||
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- | %%Diese Verfahren sind meistens rein quantitativ, | ||
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- | Abb. 3: %%Bayes-Netz im Kontext des Reinertrags eines Forstbetriebs.%% | ||
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- | **%%Qualitative Systemanalyse%%** | ||
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- | %%Eine letzte Methode, die hier vorgestellt werden soll, ist die von der Abteilung Forstökonomie an der FVA Baden-Württemberg entwickelte EVA-Methode (Einfluss - Veränderung - Auswirkung). Diese Methode beruht auf dem Konzept des IPCC-SREX Berichts aus dem Jahre 2012 (Abb. 4) und dem Pressure-State-Response Framework der OECD von 1993 (Abb. 5).%% | ||
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- | Abb. 4: %%IPCC SREX-Bericht.%% | ||
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- | %%Mit der EVA-Methode erhält man einen ausführlichen und gut strukturierten Überblick über Gefährdungen der betrieblichen Ziele. Auch über Ziele mit komplexen Hintergründen und teilweise nicht auf den ersten Blick sichtbaren Zusammenhängen gibt diese Methode Aufschluss.%% | ||
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- | Abb. 5: %%Weiterentwicklung zu EVA.%% | ||
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- | %%Die Merkmale, die dabei die Ziele beeinflussen, | ||
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- | %%**E**inflüsse: | ||
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- | %%**A**uswirkungen: | ||
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- | * //%%CENELEC (2010): DIN EN 31010 Risikomanagement – Verfahren zur Risikobeurteilung, | ||
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- | * //%%Gruber, Kittelmann, Mierdel (2008): Leitfaden für die Gefährdungsbeurteilung, | ||
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- | * //%% IPCC (2012): Managing the Risks of Extreme Events and Disasters to Advance Climate Change Adaptation (SREX). A Special Report of Working Groups I and II of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Field, et al.] Cambridge University Press, Cambridge, UK, and New York, NY, USA, 582 pp.%% // | ||
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- | * // %%OECD (1993): OECD core set of indicators for environmental performance reviews. OECD Environment Monographs No. 83. OECD. Paris%% // | ||
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- | * //%% PwC (2012): Risk-Management Benchmarking 2012.%% | ||
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- | * %%Friederich, |