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klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:die_fichte [2021/07/15 13:03]
befuellung_konekktiw_4
klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:die_fichte [2022/02/22 10:37] (aktuell)
fva-bw_befuellung_konekktiw_4 [Fichte und ihre Schädlinge]
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 ===== Fichte und ihre Schädlinge ===== ===== Fichte und ihre Schädlinge =====
  
-%%Borkenkäfer (Buchdrucker, Kupferstecher): Borkenkäfer kommen weltweit vor. Die zwei wichtigsten in Deutschland vorkommenden Arten sind der Buchdrucker (//Ips typographus//) ([[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/insekten/buchdrucker]]) und der Kupferstecher (//Pityogenes chalcographus//) ([[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/insekten/kupferstecher]]). Diese beiden Arten leben fast ausschließlich an der Fichte und unter günstigen Bedingungen kann es innerhalb von einem Jahr zu Massenvermehrungen kommen, welche zu schweren Schäden an den Bäumen führen können. Kommt es in mehreren Jahren hintereinander zu starkem Borkenkäferbefall, so kann dies zu einem großflächigem Absterben von Fichten führen und somit auch zu tiefgreifenden finanziellen Einbußen in der Forstwirtschaft.%%+%%Borkenkäfer (Buchdrucker, Kupferstecher): Borkenkäfer kommen weltweit vor. Die zwei wichtigsten in Deutschland vorkommenden Arten sind der Buchdrucker und der Kupferstecher. Diese beiden Arten leben fast ausschließlich an der Fichte und unter günstigen Bedingungen kann es innerhalb von einem Jahr zu Massenvermehrungen kommen, welche zu schweren Schäden an den Bäumen führen können. Kommt es in mehreren Jahren hintereinander zu starkem Borkenkäferbefall, so kann dies zu einem großflächigem Absterben von Fichten führen und somit auch zu tiefgreifenden finanziellen Einbußen in der Forstwirtschaft.%%
  
 %%Borkenkäfer haben einen walzenförmigen, in der Regel dunkelbraunen Körper und sind nur wenige Millimeter groß. Dabei ist der Buchdrucker mit 4 bis 5,5mm deutlich größer als der Kupferstecher mit 1,6 bis 3mm Körperlänge. Beide Arten überwintern sowohl als Larven, Puppen oder Käfer unter der Rinde von befallenen Bäumen und sind relativ frostunempfindlich, wobei junge Larven gegenüber mehrtägigem Frost empfindlich sind. Die Käfer schwärmen in der Regel bei trockener Witterung Mitte bis Ende April aus in Folge länger anhaltenden Temperaturen über 16,5 °C.%% %%Borkenkäfer haben einen walzenförmigen, in der Regel dunkelbraunen Körper und sind nur wenige Millimeter groß. Dabei ist der Buchdrucker mit 4 bis 5,5mm deutlich größer als der Kupferstecher mit 1,6 bis 3mm Körperlänge. Beide Arten überwintern sowohl als Larven, Puppen oder Käfer unter der Rinde von befallenen Bäumen und sind relativ frostunempfindlich, wobei junge Larven gegenüber mehrtägigem Frost empfindlich sind. Die Käfer schwärmen in der Regel bei trockener Witterung Mitte bis Ende April aus in Folge länger anhaltenden Temperaturen über 16,5 °C.%%
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 %%Befall durch den Buchdrucker lässt sich schon frühzeitig erkennen, dabei ist ein erstes Anzeichen der Auswurf von braunem Bohrmehl welches sich z.B. am Stammfuß oder in Rindenschuppen sammelt. Im weiteren Verlauf weisen ein Abfallen der Rinde, braune Kronenverfärbungen von unten nach oben oder Nadelverlust im grünen Zustand der Krone auf Befall hin. Kupferstecherbefall hingegen ist deutlich schwieriger in einem frühen Stadium zu erkennen, da befallene Bäume witterungsabhängig unter Umständen Monate lang keine Anzeichen von Befall zeigen. Wenn Befall sichtbar wird äußert sich dieser dann durch ein rotbraunes Verfärben der Krone, vom Gipfel abwärts und durch das Abfallen der Nadeln. ([[https://www.waldwissen.net/wissen/fva_pheromone/index_DE|Duft in der Luft]]) [5,6]%% %%Befall durch den Buchdrucker lässt sich schon frühzeitig erkennen, dabei ist ein erstes Anzeichen der Auswurf von braunem Bohrmehl welches sich z.B. am Stammfuß oder in Rindenschuppen sammelt. Im weiteren Verlauf weisen ein Abfallen der Rinde, braune Kronenverfärbungen von unten nach oben oder Nadelverlust im grünen Zustand der Krone auf Befall hin. Kupferstecherbefall hingegen ist deutlich schwieriger in einem frühen Stadium zu erkennen, da befallene Bäume witterungsabhängig unter Umständen Monate lang keine Anzeichen von Befall zeigen. Wenn Befall sichtbar wird äußert sich dieser dann durch ein rotbraunes Verfärben der Krone, vom Gipfel abwärts und durch das Abfallen der Nadeln. ([[https://www.waldwissen.net/wissen/fva_pheromone/index_DE|Duft in der Luft]]) [5,6]%%
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 ===== Fichte in Zeiten des Klimawandels ===== ===== Fichte in Zeiten des Klimawandels =====
  
-{{:klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:klimahuelle_fichte.jpg?200 }}Wie geeignet die Fichte für den Waldbau der Zukunft sein wird lässt sich mit den Klimahüllen nach Kölling gut darstellen. Um die Klimahüllen zu interpretieren und daraus zu schließen, ob die Fichte für ein bestimmtes Wuchsgebiet in Zukunft geeignet sein wird, muss man wissen, wo die „Klimawandelreise“ hingeht. Das lässt sich am einfachsten mit dem Online-Tool des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung bewerkstelligen. Dieses Tool lässt sich unter [[https://www.klimafolgenonline.com/|https://www.klimafolgenonline.com/]] aufrufen. Hier lassen sich alle wuchsrelevanten Bedingungen (von Temperatur über Niederschlag, Waldbrandgefahrenindex u. v. m.) in verschiedenen Szenarien und unterschiedlichen Zeiträumen (10-30 Jahre) bis zum Jahr 2100 simulieren. ([[http://wald-wiki.de/klima_u_fowi/kuenftiges_klima/reg_klima/klimafolgen_online|Das Portal "KlimafolgenOnline"]]). Auf der Abbildung ist eine Klimahülle für die Fichte (//Picea abies//) zu sehen. Die x-Achse gibt die durchschnittlichen Niederschläge in mm pro Jahr an und die y-Achse die Jahresdurchschnittstemperatur in Grad Celsius. Die grüne Fläche stellt den Bereich dar, in dem die Fichte wachsen kann, der gelb gepunktete Bereich beschreibt die aktuelle Situation in Deutschland und der rot umrandete Bereich beschreibt die voraussichtliche Situation für Deutschland in der Zukunft. Wie gut zu sehen ist, verschiebt sich die rot umrandete Fläche nach oben, wodurch die Überschneidung mit der grünen Fläche geringer wird. Das bedeutet, dass sich die Wuchsbedingungen für die Fichte in Zukunft tendenziell verschlechtern werden.+{{:klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:klimahuelle_fichte.jpg?200 }}[[klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:nad_bewirtschaftung:start|Wie geeignet die Fichte für den Waldbau der Zukunft sein wird]] lässt sich mit den Klimahüllen nach Kölling gut darstellen. Um die Klimahüllen zu interpretieren und daraus zu schließen, ob die Fichte für ein bestimmtes Wuchsgebiet in Zukunft geeignet sein wird, muss man wissen, wo die „Klimawandelreise“ hingeht. Das lässt sich am einfachsten mit dem Online-Tool des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung bewerkstelligen. Dieses Tool lässt sich unter [[https://www.klimafolgenonline.com/|https://www.klimafolgenonline.com/]] aufrufen. Hier lassen sich alle wuchsrelevanten Bedingungen (von Temperatur über Niederschlag, Waldbrandgefahrenindex u. v. m.) in verschiedenen Szenarien und unterschiedlichen Zeiträumen (10-30 Jahre) bis zum Jahr 2100 simulieren. ([[http://wald-wiki.de/klima_u_fowi/kuenftiges_klima/reg_klima/klimafolgen_online|Das Portal "KlimafolgenOnline"]]). Auf der Abbildung ist eine Klimahülle für die Fichte (//Picea abies//) zu sehen. Die x-Achse gibt die durchschnittlichen Niederschläge in mm pro Jahr an und die y-Achse die Jahresdurchschnittstemperatur in Grad Celsius. Die grüne Fläche stellt den Bereich dar, in dem die Fichte wachsen kann, der gelb gepunktete Bereich beschreibt die aktuelle Situation in Deutschland und der rot umrandete Bereich beschreibt die voraussichtliche Situation für Deutschland in der Zukunft. Wie gut zu sehen ist, verschiebt sich die rot umrandete Fläche nach oben, wodurch die Überschneidung mit der grünen Fläche geringer wird. Das bedeutet, dass sich die Wuchsbedingungen für die Fichte in Zukunft tendenziell verschlechtern werden. 
  
 ===== Quellen ===== ===== Quellen =====