Baumartenwahl und Standortansprüche

Die Walnuss (Juglans regia)

Walnussverjüngungwalnuss_gross.jpgDie Walnuss tritt in Mitteleuropa bisher nicht nennenswert als Waldbaum in Erscheinung, obwohl ihr Holz eines der Wertvollsten ist, das wir kennen. Sie ist bereits in der Antike von den Römern nach Mitteleuropa gebracht worden. Das Holz findet Verwendung in hochwertigen und dauerhaften Produkten, wie zum Beispiel in Möbeln, Gewehrschäften, Musikinstrumenten sowie weltlichen und geistlichen Schnitzwerken. Besonders begehrt sind die Wurzelmaserknollen als Furnierholz.

Die Nuss ist gesund und schmackhaft. Der Baum wird bisher hauptsächlich zur Nussproduktion angebaut, insbesondere in Südeuropa, Kalifornien und Kirgisien.

Walnüsse bieten einerseits Insekten und Wirbeltieren mit ihren Blüten und Früchten ein üppiges Nahrungsangebot, was sich ökologisch sehr positiv auswirkt. Anderseits sondern Walnussbäume Zimtsäure über ihre Blätter ab, die am Boden zu Juglon umgewandelt wird. Juglon wirkt wuchshemmend auf andere Pflanzen, so dass sich unter Walnüssen oft nur ein karger Bewuchs einstellt. Dieses ist im Hinblick auf Artenvielfalt eher negativ zu bewerten.

Die Walnuss ist eine lichtbedürftige und schnellwüchsige Baumart, mit Tendenz zu einer großen Krone. Im Wald ist sie in Mischbeständen daher frei zu stellen.

Der Walnussborkenkäfer: Eine aus Nordamerika stammen Borkenkäferart (Pityophthorus juglandis) verbreitet bei einer Besiedlung der Walnuss auch den Pilz Geosmithia morbida. Dieser wurde 2001 zum ersten Mal an Schwarznuss gefunden und hat sich mit dem Borkenkäfer auch nach Europa ausgebreitet. Aus Italien kommend dehnt er sein Verbreitungsgebiet weiter nach Norden aus. Ist ein (Wald)Baum befallen, gibt es kaum Chancen ihn zu retten, da Eingriffe wie im Gartenbau im Wald insbesondere bei hohen Bäumen nicht durchführbar bzw. bezahlbar sind. Nach 2 bis drei Jahren ist der Baum abgestorben.

Die Walnussfruchtfliege ist ein aus Nordamerika importierter Schädling der Frucht, der in seiner Heimat an der Schwarznuss vorkommt. Die Maden der Fliege schädigen vor allem die äußere grüne Hülle (die Pulpe) der Nuss. Ist dort der Schaden nur gering, so kann die Nuss selbst unbeschadet bleiben. In jedem Fall ist die Entfernung der geschädigten, dann schwarz gewordenen Pulpenteile aufwendig und kann einen Verkauf der Nüsse unwirtschaftlich werden lassen. Das Holz ist nicht betroffen.

Das Klima der Zukunft wird sich wohl durch wärmere Sommer auszeichnen, welche durch lang andauernde Hitze- und Trockenperioden gekennzeichnet sein werden. Die wärmeliebende Walnuss wird von dieser Veränderung profitieren. Ihr jetziger Anbau in trockenen und heißen Regionen wie Kalifornien und Südeuropa spricht für sich.

[1] Häne, Koni 2008: Der Walnussbaum (Juglans regia), Waldwissen.net vom 16.10.2019.

[2] Wikipedia 2019: Echte Walnuss, Wikipedia vom 16.10.2019.

[3] Siemens, F. 2019: Was gegen schwarze Nüsse hilft. Mein schöner Garten vom 16.10.2019.

[4] Cech, T. 2019: Walnuss-Borkenkäfer (Pityophthorus juglandis) - Kuriose Figur V, Bundesforschungszentrum für Wald vom 16.10.2019.

Die Walnuss