Bestandesbegründung

Pflanzenzahlen für die künstliche Bestandesbegründung

Bei der Bewertung der notwendigen Ausgangspflanzenzahlen zur Begründung von künstlichen Verjüngungsflächen, ist eine Vielzahl von Aspekten zu berücksichtigen. So ist es z. B. entscheidend, welcher Standort bepflanzt werden soll, welche waldbauliche Ausgangssituation vorliegt (Freifläche, Voranbau unter Schirm…), welche Produktionsziele verfolgt werden (Wertholz, geplante Baumartenzusammensetzung (Betriebszieltyp oder kurz BZT), naturschutzfachliche Ziele…), in welchem Zustand sich die zu bepflanzende Fläche befindet (geräumt oder nicht geräumt) und welche Begleitumstände zu erwarten sind (Konkurrenzvegetation, Wilddichte, Klima…).

Weiterhin ist vorhandene Naturverjüngung auf ihre Übernahmefähigkeit zu überprüfen. Besonders zu berücksichtigen sind dabei jene Baumarten, die den jeweiligen angestrebten Betriebszieltypen entsprechen. Diese Einschätzung ist wichtig, da auf diese Weise Kosten gespart werden können und Naturverjüngung grundsätzlich ein besser adaptiertes Wurzelwachstum besitzt. Bei einigen Baumarten ist die Saat zur Bestandesbegründung in die Überlegungen zu integrieren. Vielversprechende Baumarten für eine Saat sind bspw. Stiel- und Traubeneiche, Roteiche, Buche, Kiefer, Douglasie und Lärche. Die empfohlene Pflanzenzahl in der Tabelle ist um die als übernahmefähig eingeschätzte, vorhandene und zu erwartende Anzahl bzw. Fläche zu reduzieren. Zur Übernahme geeignete Verjüngung muss qualitativ gut und besonders beim Laubholz quantitativ in hoher Stammzahl vorhanden sein.

Die im Folgenden empfohlenen Pflanzenzahlen beziehen sich auf den Hektar Nettopflanzfläche im Reinbestand. Bei der Entwicklung von verschiedenen Betriebszieltypen sind die Anteilsflächen der Mischbaumarten entsprechend zu reduzieren. Weiterhin wird in der Tabelle zwischen Freifläche und der Pflanzung unter Schirm unterschieden. Freiflächen entstehen im Wesentlichen durch Kalamitäten (Sturm, Massenvermehrungen von Schadinsekten, Schneebruch, Pilzbefall und Dürre). Unterbauten sind auf die heimischen Eichen zu beschränken. Die maximalen Reihenabstände dürfen nicht überschritten werden. Besonders beim Laubholz würde dies zu unerwünschten Wuchsformen und geringeren Qualitäten führen.

Die folgende Tabelle fasst die gebräuchlichsten Szenarien zusammen [1].

Pflanzenmaterial Freifläche Schirm
Baumarten der BZT Sortiment (Stck/ha) (Stck/ha) maximale Reihenabstände Leitverbände in m (Freifläche / Schirm)
Stiel- und Traubeneiche Standard 8.000 - 10.000 6.000 - 7.000 2,0 m 1,5 x 0,7 / 1,5 x 1,0
-Sondersituation Großpflanze 5.000 - 6.000 2,5 m 2,5 x 0,8
Roteiche Standard 5.000 - 7.000 4.000 - 5.000 2,0 m 1,5 x 1,0 / 1,5 x 1,4
Buche Standard 8.000 - 10.000 5.000 - 7.000 2,0 m 1,5 x 0,8 / 1,5 x 1,0
-Unterbau Standard 1.500 - 2.000 3,0 m 3,0 x 2,0
Hainbuche Standard 8.000 - 10.000 2,0 m 1,5 x 0,8
-Unterbau Standard 1.500 - 2.000 3,0 m 3,0 x 2,0
BAh, Es, Li, sonstige ALh Standard 4.000 - 5.000 2.500 - 4.000 2,5 m 2,5 x 0,8 / 2,5 x 1,2
-Sondersituation Großpflanze 2.500 - 3.500 2.000 x 3.000 3,0 m 2,5 x 1,2 / 2,5 x 1,6
Kirsche Standard 2.000 - 3.000 3,0 m 2,5 x 1,5
Kirsche silvaSELECT 400 - 800* 5,0 m 5,0 x 5,0
-Sondersituation Großpflanze 2.500 - 3.000 3,0 m 2,5 x 2,0
Roterle / Birke Standard 2.500 - 3.500 2,5 m 2,5 x 1,2
-Vorwald Standard / Großpflanzen 800 - 1.600 4,0 m 3,0 x 3,0
Hybridbirke silvaSELECT 400 - 800 5,0 m 5,0 x 5,0
Robinie Standard 4.000 - 5.000 2,5 m 2,5 x 0,8
Fichte Standard 2.500 - 3.500 1.500 - 2.000 2,5 m 2,5 x 1,4 / 2,5 x 2,0
Küsten- / Weißtanne Standard 2.500 - 3.000 2.000 - 2.500 2,5 m 2,5 x 1,4 / 2,5 x 1,8
Douglasie Standard 2.500 - 3.000 2.000 - 2.500 2,5 m 2,5 x 1,4 / 2,5 x 1,8
Kiefer Standard 10.000 - 12.500 2,0 m 1,5 x 0,6
Schwarzkiefer Standard 6.000 - 8.000 2,0 m 1,5 x 1,0
ELä, JLä Standard 2.000 - 3.000 2,5 m 2,5 x 1,5