Endnutzung und Verjüngung

Zielstärkennutzung und Verjüngung in Buchenbeständen

Die Zielstärke bei Buchen hängt von der Qualität und dem jeweiligen Entwertungsrisiko ab. Bei gut veranlagten Beständen, mit geringem Entwertungsrisiko liegt diese oberhalb von 65 cm BHD. Bei offensiven konsequenter Kronenfreistellung und somit starker Durchforstung, kann dies auf optimalen Standorten bereits ab dem Alter von 100 Jahren der Fall sein. Optimale Standorte für die Buche sind gut durchlüftete Braunerden mit ausreichend Niederschlägen und guter Nährstoffversorgung. Aufgrund der hohen Schattentoleranz der Buche ist es ratsam, auflaufende Begleit- und Mischbaumarten bereits vor dem flächenhaften Auflaufen der Buchennaturverjüngung punktuell zu fördern. Dieses Betrifft u. a. Edellaubhölzer und verschiedene Nadelhölzer. Wird diese Förderung vernachlässigt, erhält man in der Regel Buchenreinbestände. [1]

Lediglich Baumarten wie die Eibe oder die Weißtanne können an einigen Stellen in der Lage sein, das mangelnde Lichtangebot zu überleben und neben der Buche, auch ohne konsequente Förderung zu existieren. In diesem Zeitabschnitt bietet es sich in, Habitatbaumgruppen auszuweisen. Diese sollten im Optimalfall mindestens aus 5 Buchen bestehen und wenn möglich 2 Baumlängen von Wegen mit hoher Frequentierung entfernt sein. Bei der Erstellung von Arbeitsaufträgen sollte jeweils eine Karte beigefügt werden, in der die Lage der Habitatbaumgruppen dargestellt ist, da von ihnen eine hohe Gefahr ausgehen kann. In der Regel werden dabei Buchen mit geringen Qualitäten ausgewählt.

Die Zielstärkennutzung beginnt meist dann, wenn etwa 10 Bäume die gewünschte Zielstärke erreicht haben. Die einzelstammweise Entnahme zielstarker Buchen führt in der Regel zu einer femelartigen Verjüngung. [1]

Da eine Buchenkrone nicht selten 25 m im Durchmesser beträgt, stellt die Entnahme einer Buche meist bereits ein Femelloch dar. Weiterhin ist es aus Sicht der Erziehung des Unterstandes nicht ratsam stärker aufzulichten, da sich dies negativ auf die Astabgangswinkel der Naturverjüngung auswirken kann. Diese sollten im Idealfall 45° betragen. Die Entnahme der schlechtveranlagten Buchen vor den besseren ist ebenso zu empfehlen, wie die Etablierung von Mischbaumarten durch Voranbauten, um das Portfolio zu erweitern. Die klimatischen Entwicklungen bringen mittlerweile Vielerorts sogar die Buche an den Rand der Existenz. Zudem sind die Absatzmärkte bei der Buche häufig sehr begrenzt bzw. auf die Vermarktung von Brennholz beschränkt. Die Femellöcher für eine Vorausverjüngung sollten mindestens eine Größe von 0,2 ha besitzen. Diese sollten nicht in einem Mastjahr bepflanzt werden und im Zuge folgender Maßnahmen sukzessive vergrößert werden.

[1] Sachsen-Anhalt, Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes. //Merkblatt zur Bewirtschaftung von Buchenbeständen.// Magdeburg: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, 2016.

Merkblatt zur Bewirtschaftung von Buchenbeständen - Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt in Sachsen-Anhalt