Trockenheit und Waldbrand
termin
BundeslandSachsen-Anhalt
KategorieTagung
TerminbezeichnungTagung "Ressource Holz"
Kurzbeschreibung zum TerminRessource Holz 2019: Perspektiven der Logistik
Link zu weiteren Informationen zur Veranstaltunghttps://www.holzlogistik.iff.fraunhofer.de/de/veranstaltungen.html
Datum (am / vom)03. 04. 2019
Datum (bis)04. 04. 2019
OrtHundisburg
Ergänzende Angaben zum VeranstaltungsortSchloss Hundisburg – Haus des Waldes, Schloss 2a, Hundisburg, Deutschland
E-Mail einer Kontaktpersonina.ehrhardt@iff.fraunhofer.de

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Maßnahmen und Vorbeugung

Die wichtigste Maßnahme gegen Trockenheit ist die Wahl der an den Standort angepassten Baumarten. Voraussetzung dazu ist eine Standortkartierung notwendig. Dadurch werden Risiken minimiert. Umso wichtiger wird die Baumartenwahl vor dem Hintergrund des Klimawandels, der für Westeuropa eine andere jährliche Niederschlagsverteilung und höhere Temperaturen bringen wird und damit das Risiko von Trockenheitsschäden zunimmt. Bei der Bestandesbegründung sind die Baumarten möglichst so zu wählen, dass sie an die erwarteten Änderungen der Standortbedingungen durch den Klimawandel während der geplanten Umtriebszeit möglichst angepasst bleiben. Da das Ausmaß der Klimaänderungen nur Prognosen sein können und die Unsicherheiten mit größerem zeitlichen Abstand von heute zunehmen, empfiehlt es sich, durch eine Verkürzung der Umtriebszeit die Risiken zu verringern.

Für bereits bestehende Bestände sind die möglichen akuten und vorbeugenden Maßnahmen gegen Trockenheit begrenzt. Großflächige künstliche Bewässerungen sind zu teuer und technisch kaum umsetzbar. Lediglich kleinflächigere Kulturen könnten über einen begrenzten Zeitraum mit zusätzlichem Wasser versorgt werden.

Auftretenden Insektenschädlinge ist mit einer intensiveren Überwachung zu begegnen. Ggf. auftretende Schädlingskalamitäten sind zu bekämpfen (schädliche Insekten).

Waldbrandgefährdete Gebiete müssen überwacht werden. Im Zuge des Klimawandels und den einhergegehenden Trockenperioden ist diese Überwachung nicht mehr auf die typischen Trockenstandorte (Kiefer auf Sandböden) beschränkt, sondern wird auch für die meisten anderen Standorte nötig sein.

Die Brandschutzeinrichtungen im Wald (Feuerschutzschneisen, Hydranten, Löschteiche etc.) müssen instand gehalten werden. Wo sie heute fehlen, ist eine Neueinrichtung mindestens zu prüfen. In der Vergangenheit wurden Streifen wenig feuergefährdeter Gehölze (z.B. Roteiche, Spätblühende Traubenkirsche) angelegt. Ob diese Maßnahme angesichts der Hitzeperioden der Sommer 2018 und 2019 wirklich noch sinnvoll sind, wäre zu prüfen. Die Pflanzung der Spätblühenden Traubenkirsche ist wegen ihrer hohen Invasivität in jedem Fall zu unterlassen.

Die Wege sind in einem Zustand zu halten, dass sie für Feuerwehrfahrzeuge befahrbar sind, d.h. Tragschicht und Lichtraumprofil müssen gepflegt werden. Mit Vertretern der Feuerwehr sollte die Situation vor Ort erkundet werden, damit sich die Feuerwehr im Ernstfall auskennt, Brände effektiv bekämpft werden können und unnötige Gefährundungen der Einsatzkräfte vermeiden werden (Feuerwehrfahrzeuge können auf den Waldwegen oft nicht gedreht werden!). [1]

Dieser Weg ist nicht mehr für Feuwehrfahrzeuge befahrbar… (Foto Bölsing)

Die Baumartenzusammensetzung sollte weg von Nadelholzbeständen in Richtung Laub- oder Laubmischwälder entwickelt werden. Brandhemmende Baumarten sind einzubringen.

Totholz an wegen und anderen strategischen Punkten sollte entfernt werden.

[1] Hesebeck, C. 2019: Brandgefährlich: Waldbesitzer im Dialog, Land und Forst Nr. 34, S. 54 f.

[2] Mitze, H. 2020: Brennpunkt Harz, Land & Forst Nr. 28, S.12 ff.