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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:insekten:kiefern_oder_forleule [2021/04/02 11:21] dricken [Brutbild, Entwicklungsdauer und Generationen] |
klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:insekten:kiefern_oder_forleule [2021/04/02 12:01] (aktuell) dricken [Quellen] |
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- | ===== Käfer | + | ===== Merkmale & Lebensweise der Falter |
- | Mit einer Flügelspannweite von 30-40 mm ist die Kiefern- / Forleule ein mittelgroßer Nachtfalter. Ihre Vorderflügel rangieren farblich von zimtrot über gelbbraun bis graubraun und zeigen recht große sowie sehr deutliche ausgebildete Ring- und Nierenmakel. Dabei sind die Ringmakel zur Flügelspitze hin spitz ausgezogen und die Nierenmakel nach außen stark gekrümmt. Die Hinterflügel dagegen sind dunkelbraun oder grauschwarz mit einem weißen Fransenrand. Der stark behaarte Kopf und die Brust heben sich rötlichgrau vom ebenfalls behaarten, gelbgrauen Hinterleib ab. Die Zeichnung ist so charakteristisch, | + | Bereits früh im Jahr, d. h. von März bis Juni, fliegen die nachtaktiven Falter, um sich von Weiden-, Birken- und Erlen-Pollen sowie Schlehen zu ernähren.[1] |
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+ | Die Falter sind ca. 2 cm groß und haben auf den Vorderflügeln zwei helle Flecken (sog. Nieren- und Ringmakel). Die Flügel selber rangieren in einem Farbspektrum von zimtrot über gelbbraun bis graubraun und werden in Ruhe dachförmig über dem Hinterleib getragen.[2] | ||
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Die ca. 37-40 mm langen Raupen sind unbehaart, im ersten Stadium hellgelb bis hellgrün gefärbt und haben einen gelben Kopf. Die helle Längsbinde ist dabei nicht deutlich ausgebildet. In späteren Raupenstadien ist der Kopf rotbraun und die Rückenlinie hell mit jederseits drei hellen Längsbinden.[1] | Die ca. 37-40 mm langen Raupen sind unbehaart, im ersten Stadium hellgelb bis hellgrün gefärbt und haben einen gelben Kopf. Die helle Längsbinde ist dabei nicht deutlich ausgebildet. In späteren Raupenstadien ist der Kopf rotbraun und die Rückenlinie hell mit jederseits drei hellen Längsbinden.[1] | ||
- | Der Forleulenfraß beginnt typischerweise im Mai/Juni und schreitet dann schnell voran, so dass im Höhepunkt einer Massenvermehrung die Kronen bereits Ende Mai/Anfang Juni braun werden. Die Eiraupen sind zart gelbgrün und die Raupen der folgenden Stadien grün mit insgesamt sieben hellen Längsstreifen. Die Puppen sind dunkelgrün und haben auf dem vierten Hinterleibssegment ein Grübchen, das von einem halbmondförmigen Wall umgeben ist. Auf dem letzten Segment befinden sich zwei deutliche Enddorne mit jeweils zwei feinen Borsten daneben (oft sind diese jedoch abgebrochen).[1] | + | Der Forleulenfraß beginnt typischerweise im Mai/Juni und schreitet dann schnell voran, so dass im Höhepunkt einer Massenvermehrung die Kronen bereits Ende Mai/Anfang Juni braun werden. Die Eiraupen sind zart gelbgrün und die Raupen der folgenden Stadien grün mit insgesamt sieben hellen Längsstreifen. Die Puppen sind dunkelgrün und haben auf dem vierten Hinterleibssegment ein Grübchen, das von einem halbmondförmigen Wall umgeben ist. Auf dem letzten Segment befinden sich zwei deutliche Enddorne mit jeweils zwei feinen Borsten daneben (oft sind diese jedoch abgebrochen).[2] |
- | Die Falter sind dann ca. 2 cm groß und haben auf den Vorderflügeln zwei helle Flecken | + | Pro Jahr hat die Forleule hat nur eine Generation |
- | Pro Jahr hat die Forleule hat nur eine Generation und die Puppe ruht fast 10 Monate (Sommer - Frühjahr) im Boden. Frühestens Mitte Februar, spätestens Anfang Juni schlüpfen die Falter, wobei die Hauptzeit im April ist. Ca. 4 Tage nach dem Schlüpfen beginnen die Weibchen mit der etwa 14-tägigen Eiablage in einreihigen Zeilen an vorjährigen Nadeln, so dass man die napfkuchenähnlich geformten Eier mit radialen Rillen über die ganze Krone verteilt findet. Nach ca. 3 Wochen sieht man die jungen Raupen erstmals, da sie zum Triebende wandern, um sich (ausschließlich) von den dort befindlichen Knospen und Maitriebnadeln zu ernähren. Haben sich die Raupen zum ersten Mail gehäutet, benagen sie auch alte Nadeln und verzehren sie bis auf kurze Stummeln.[1] | + | Insgesamt dauert der Fraß 5-6 Wochen und lässt sich in 5 Stadien unterteilen. Jede Raupe frisst 7-8 g Nadelmasse, bevor sie sich fallen lässt oder am Stamm herunterkriecht, |
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- | Insgesamt dauert der Fraß 5-6 Wochen und lässt sich in 5 Stadien unterteilen. Jede Raupe frisst 7-8 g Nadelmasse, bevor sie sich fallen lässt oder am Stamm herunterkriecht, | + | |
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- | ===== Lebensweise [1] ===== | + | |
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- | Die Art bildet eine Generation pro Jahr. Die Falter fliegen bereits früh im Jahr von März bis Juni. Die nachtaktiven Falter ernähren sich von Weiden-, Birken- und Erlen-Pollen sowie Schlehen (Prunus spinosa). Die Falter werden von künstlichen Lichtquellen angezogen, kommen aber eher spärlich zum Köder.[3] Die Begattung findet nachts statt. Anschließend legen die Weibchen die Eier in Zeilen an den vorjährigen Nadeln im Kronenbereich der Bäume ab, wobei die Unterseite bevorzugt wird. Dabei legt ein Weibchen über einen Zeitraum von zwei bis neun Tagen bis zu 200 Eier in den Kronenbereich von 25- bis 50-jährigen Bäumen ab.[4] Die durchschnittliche Eizeit beträgt etwa 14 Tage und ist stark temperaturabhängig.[5] Raupen können im Juni und Juli angetroffen werden. Die Raupen fressen fast ausschließlich an den Nadeln der Waldkiefer (Pinus sylvestris), | + | |
===== Befall & Bekämpfung ===== | ===== Befall & Bekämpfung ===== | ||
- | Die Überwachung des Massenwechsels | + | Massenwechsel |
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- | Während der Latenz ist eine Konzentration der Untersuchungen auf wirklich gefährdete Standorte, d. h. auf Gebiete mit besonders ausgeprägter klimatischer und standörtlicher Begünstigung, | + | |
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- | Eine deutliche Zunahme der gefangenen Männchen von einem Jahr zum anderen kündigt eine beginnende Massenvermehrung an. Deshalb ist dann in einer zweiten Überwachungsstufe auf Fraßschäden zu achten und mit der Puppensuche | + | |
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- | Unter Zugrundelegung der nachgewiesenen Eizahl je 100 Triebe und in Abhängigkeit von der vorhandenen Nadelmasse, dem Alter der Bäume und der Ertragsklasse des Bestandes kann dann der Fraßgrad vorhergesagt und über die Notwendigkeit von Bekämpfungsmaßnahmen entschieden werden. | + | |
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- | Zur Bekämpfung der ersten beiden Raupenstadien hat sich der Häutungshemmer Dimilin 25 WP (Wirkstoff Diflubenzuron) bewährt. Die Aufwandmenge betrug 150-300 g in 25-40 l Wasser pro ha. Gegen ältere Stadien wird der Einsatz einer Organophosphorverbindung oder eines Pyrethroids empfohlen. Die Ausbringung der Spritzflüssigkeiten kann nur vom Luftfahrzeug aus erfolgen und muss von der nach Landesrecht zuständigen Behörde genehmigt sein. | + | |
- | Bacillus Thuringiensis-Präparate wirken gegen Panolis flammea nur unzureichend. Gute Ergebnisse wurden bei Versuchen | + | Konzentriert man sich während der Latenz auf die Untersuchung wirklich gefährdeter (klimatisch und standörtlich begünstigende) Standorte, in denen es bereits früher Kalamitäten gab. Zunächst fängt man mit Sexuallockstoff-Fallen die Männchen und achtet auf einen Anstieg der Anzahl von einem Jahr zum anderen. Ein signifikanter Anstieg zeigt den Beginn einer Massenvermehrung an. Nun ist der Bestand |
- | Die besondere Schädlichkeit der Forleule liegt in der unter günstigen Bedingungen großen Vermehrungskraft und im zeitlichen Auftreten des Raupenfraßes begründet. Früh in der Vegetationsperiode, | + | Zur Bekämpfung eignen |
- | Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederbegrünung ist ein für die Baumentwicklung günstiges Wetter. Trockene und heiße Sommer begünstigen sekundäre Schädlinge | + | * der Häutungshemmer Dimilin 25 WP (Wirkstoff Diflubenzuron) |
+ | * %%150-300 g in 25-40 l Wasser pro ha%% | ||
+ | * Organophosphorverbindung oder eines Pyrethroids gegen ältere Stadien | ||
+ | * Genehmigungspflichtige Ausbringung der Spritzflüssigkeiten mit dem Luftfahrzeug | ||
+ | * Bacillus Thuringiensis-Präparate nur unzureichend | ||
+ | * Suspensionen des spezifischen Kernpolyedervirus | ||
+ | * Nicht im Handel erhältlich | ||
- | Schadwirkung | + | ===== Schadwirkung |
- | Die Kieferneule zählt zu den%% %%Forstschädlingen%% %%und kann in Monokulturen großen Schaden anrichten. Bei einer Massenvermehrung entwickeln | + | Die Forleule ist deswegen so schädlich, weil sie sich unter günstigen Bedingungen extrem vermehren |
- | Ein historischer Bericht stammt aus dem Jahr 1777 und berichtet über einen Befall | + | Insbesondere in Monokulturen kann die Kieferneule für große Forstschaden verantwortlich sein, denn im Fall einer Massenvermehrung besiedeln die Raupen so viele (kleinere) Flächen gleichzeitig, |
===== Quellen ===== | ===== Quellen ===== | ||
- | [1] [[https:// | + | [1] [[https:// |
- | [2] [[http:// | + | [2] [[http:// |