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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:insekten:kupferstecher [2018/10/10 15:11] admin |
klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:insekten:kupferstecher [2020/12/08 11:36] (aktuell) sboelsing |
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====== Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) ====== | ====== Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) ====== | ||
- | Der Kupferstecher zählt unter den Borkenkäfern zu den Rindenbrütern. Er ist neben dem Buchdrucker der wohl bekannteste | + | Der Kupferstecher zählt unter den Borkenkäfern zu den Rindenbrütern. Er ist neben dem Buchdrucker der wohl bekannteste |
===== Käfer ===== | ===== Käfer ===== | ||
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- | Der Kupferstecher ist 1,6 bis 3 mm groß und damit deutlich kleiner als sein Verwandter der Buchdrucker. Er ist schwarz gefärbt mit kupferfarbenen Flügeln. Die Jungkäfer sind hellbraun gefärbt und werden mit zunehmender Entwicklung während des Reifungsfraßes dunkler. | ||
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===== Brutbild ===== | ===== Brutbild ===== | ||
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- | Das Brutbild zeichnet sich durch eine zentrale Rammelkammer mit sternförmig abgehenden Muttergängen (Zwischen 3 und 6) aus. In den Muttergängen werden Ei-Nischen angelegt von welchen die Larven ihren Fraß dann rechtwinklig zum Muttergang beginnen. Das Brutbild wird meist direkt unter der Rinde angelegt. Handelt es sich um sehr dünne Rinde wird die Rammelkammer auch in das Splintholz eingegraben. | + | |
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===== Flugzeit ===== | ===== Flugzeit ===== | ||
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Die Schwärmzeit beginnt im April bzw. Mai. Eine zweite Schwärmphase folgt von Juni bis August. Um den Flug zu beginnen müssen dauerhaft mindestens 16 Grad Tagestemperatur erreicht sein. | Die Schwärmzeit beginnt im April bzw. Mai. Eine zweite Schwärmphase folgt von Juni bis August. Um den Flug zu beginnen müssen dauerhaft mindestens 16 Grad Tagestemperatur erreicht sein. | ||
===== Entwicklungsdauer und Generationen ===== | ===== Entwicklungsdauer und Generationen ===== | ||
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Vom Ei zum Käfer vergehen je nach Temperatur und Witterung 6 bis 10 Wochen. Nach Ablage der Eier schlüpfen die Larven nach 1 bis 2 Wochen. In einer Fraßzeit von etwa 5 Wochen werden 3 Larvenstadien durchlaufen. Die Verpuppungsphase dauert etwa 2 Wochen, dann schlüpfen die Jungkäfer. Ein bis zwei Generationen pro Saison sind die Regel. Bei besonders guten und warmen Verhältnissen kann auch noch eine dritte Generation hervorgebracht werden. Ein Weibchen kann bis zu 2 Geschwisterbruten anlegen. So kann es sein, dass ein Weibchen beginnend mit 100 Eiern in der Saison bis zu 100 000 Nachkommen hat. | Vom Ei zum Käfer vergehen je nach Temperatur und Witterung 6 bis 10 Wochen. Nach Ablage der Eier schlüpfen die Larven nach 1 bis 2 Wochen. In einer Fraßzeit von etwa 5 Wochen werden 3 Larvenstadien durchlaufen. Die Verpuppungsphase dauert etwa 2 Wochen, dann schlüpfen die Jungkäfer. Ein bis zwei Generationen pro Saison sind die Regel. Bei besonders guten und warmen Verhältnissen kann auch noch eine dritte Generation hervorgebracht werden. Ein Weibchen kann bis zu 2 Geschwisterbruten anlegen. So kann es sein, dass ein Weibchen beginnend mit 100 Eiern in der Saison bis zu 100 000 Nachkommen hat. | ||
===== Überwinterung ===== | ===== Überwinterung ===== | ||
- | Die Überwinterung kann in allen Entwicklungsstadien stattfinden. Meist wir im Brutbild überwintert. Adulte Käfer können den Winter aber auch in der Bodenstreu überstehen. Das Käferstadium hat die höchste Wahrscheinlichkeit durch den Winter zu kommen, die Sterblichkeit von Ei, Larve und Puppe ist erhöht. | + | |
+ | Die Überwinterung kann in allen Entwicklungsstadien stattfinden. Meist wir im Brutbild überwintert. Adulte Käfer können den Winter aber auch in der Bodenstreu überstehen. Das Käferstadium hat die höchste Wahrscheinlichkeit durch den Winter zu kommen, die Sterblichkeit von Ei, Larve und Puppe ist erhöht. | ||
===== Befallsmerkmale ===== | ===== Befallsmerkmale ===== | ||
- | Ist der Kupferstecherbefall im Kronenraum, ist er fast gar nicht zu erkennen, denn Einbohrlöcher und Bohrmehl lassen sich vom Boden aus nicht erkennen. Das bedeutet der Befall wird erst erkannt, wenn die Nadeln anfangen sich von der Spitze aus zu röten und der Baum anfängt grüne Nadeln abzuwerfen, dann ist es aber schon zu spät. In Jungbeständen lassen sich Einbohrlöcher und Harztrichter erkennen, die mit dem Befall einhergehende Rötung erstreckt sich über den gesamten Baum. | + | |
+ | Ist der Kupferstecherbefall im Kronenraum, ist er fast gar nicht zu erkennen, denn Einbohrlöcher und Bohrmehl lassen sich vom Boden aus nicht erkennen. Das bedeutet der Befall wird erst erkannt, wenn die Nadeln anfangen sich von der Spitze aus zu röten und der Baum anfängt grüne Nadeln abzuwerfen, dann ist es aber schon zu spät. In Jungbeständen lassen sich Einbohrlöcher und Harztrichter erkennen, die mit dem Befall einhergehende Rötung erstreckt sich über den gesamten Baum. | ||
===== Schaden ===== | ===== Schaden ===== | ||
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Da der Kupferstecher schon erhebliches Fortpflanzungspotenzial bei einem Astdurchmesser von 2 cm hat (200 Käfer pro Meter Astlänge), profitiert er von Schlagabraum, | Da der Kupferstecher schon erhebliches Fortpflanzungspotenzial bei einem Astdurchmesser von 2 cm hat (200 Käfer pro Meter Astlänge), profitiert er von Schlagabraum, | ||
- | ===== Management ===== | + | ===== Management |
Um Massenvermehrungen von Borkenkäfern jeglicher Art zu vermeiden gilt es, so wenig wie möglich tauglichen Brutraum zur Verfügung zu stellen. Es lassen sich sowohl waldbauliche Maßnahmen treffen als auch solche, die unter dem Stichwort „saubere Waldwirtschaft“ zusammengefasst werden können. | Um Massenvermehrungen von Borkenkäfern jeglicher Art zu vermeiden gilt es, so wenig wie möglich tauglichen Brutraum zur Verfügung zu stellen. Es lassen sich sowohl waldbauliche Maßnahmen treffen als auch solche, die unter dem Stichwort „saubere Waldwirtschaft“ zusammengefasst werden können. | ||
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+ | Damit die Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden, müssen die Waldflächen kontrolliert werden. Dieses ist in der Regel aber nicht permanent nötig, sondern nur dann, wenn die Käfer ausfliegen (schwärmen) und sich in noch unbefallene Bäume einbohren. Diese können anhand von Bohrmehl und Harzfluss identifiziert und durch Entnahme der Bäume können die Käfer unschädlich für den weiteren Bestand gemacht werden. Um den kurzen Flugzeitraum der Käfer zu identifizieren, | ||
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+ | Nehmen Borkenkäfer überhand z.B. nach Windwürfen oder in Dürrejahren, | ||
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===== Quellen: ===== | ===== Quellen: ===== | ||
- | [1] [[http:// | ||
- | [2] [[http://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/insekten/fva_borkenkaefer_2016/index_DE#2|Steigende Borkenkäfergefahr für 2016 – So beugen sie vor]], Online auf waldwissen.net, Zugriff am . | + | [1] [[https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldschutz/dateien/mb14_borkenkaefer_bf.pdf|Buchdrucker und Kupferstecher an Fichte; LWF Merkblatt Nr. 14]], Online auf lwf.bayern.de, |
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+ | [3] [[https:// | ||
- | [3] [[https:// | + | [4] [[https:// |
- | [4] [[http://www.lwf.bayern.de/mam/ | + | [5] Hesebeck, Carl 2020: Am Hoftor hängt ein Borkenkäferradar, |