Biotopkartierung
Unter Biotopkartierung werden jegliche Informationen und Hinweise vereint, die Kartierung von Punktbiotopen (Felsen, Lesesteinhaufen, Hohlwege, Quellbereiche…) sowie Flächenbiotopen (§30 Biotope wie Auwälder, Bruchwälder, Moorwälder, Sumpfwälder, Trockenwälder…) oder auch Lebensraumtypen wie Waldmeisterbuchenwälder, Eichenwaldgesellschaften und weitere behandelt. Die Identifikation dieser Bereiche ist ein notwendiger Bestandteil der Überlegungen im Zuge von Forsteinrichtungsarbeiten. Besonders innerhalb von FFH-Gebieten ist die Kenntnis der vorkommenden Lebensraumtypen unerlässlich, um den Erhaltungszustand einschätzen zu können und bei weiteren Maßnahmen dem Verschlechterungsverbot dieser Flächen gerecht zu werden.
Die Waldbiotopkartierung im Besonderen ist für eine umfassende Dokumentation schützenswerter Biotope auf der Gesamtwaldfläche unerlässlich, da sie zusammen mit anderen naturschutzrelevanten Flächen, ein wesentliches und eigenständiges Element im Biotopverbund darstellt. Somit bilden die Ergebnisse der Waldbiotopkartierung eine unverzichtbare Grundlage für die Umweltplanung - mit unmittelbarem Forstbezug, aber auch im Zusammenhang mit diversen anderen Planungsbereichen und -instrumentarien. [1]
Ungefähr seit 2000 werden im Rahmen der selektiven Waldbiotopkartierung (WBK) gesetzlich geschützte seltene und besonders hochwertige Biotope auf der gesamten Waldfläche erfasst. Seit die ersten Waldbiotopkartierungen steigt die Nachfrage nach den Auswertungen und umfangreichen Daten. [1] Nachdem die Erstaufnahme für alle Landeswälder flächendeckend absolviert wurde, konzentriert sich die Waldbiotopkartierung heute auf die nationalen und europäischen Schutzgebiete. D. h. hier werden Basiserfassungen durchgeführt und gemeinsam mit anderen behördlichen Institutionen und Verbänden eine umfassende Landschafts- und Naturschutzplanung für diese Schutzgebiete erarbeitet. Die daraus resultierenden naturschutzfachlichen Planungen sind bei der forstbetrieblichen Planung zu berücksichtigen. [2]
Naturschutz findet selbstverständlich auch auf allen Landeswaldflächen statt, die vielen seltenen Tieren und Pflanzen eine Heimat bieten - auf der gesamten Fläche, nicht nur in den ausgewiesenen Schutzgebieten, wie z. B. NATURA 2000-Gebieten. [2]
Neben der hier beschriebenen Waldbiotopkartierung gibt es noch weitere Biotopkartierungen, wie bspw. die Offenlandbiotopkartierung.
Quellen:
[1] Waldbiotopkartierung – Grundlage der Umweltplanung, Online auf waldwissen.net, Zugriff am 16.09.2020
[2] Waldinventuren, Online auf landesforsten.de, Zugriff am 16.09.2020