Klimaanalogien als Hilfe bei der Baumartenwahl
Das Projekt ANALOG - Klimaanalogien als Informations- und Kommunikationsmittel in der Klimawandelanpassung der Wälder um Nürnberg
„Ist die Edelkastanie der Zukunftsbaum für den Nürnberger Reichswald? Wie riskant ist es weiterhin auf Kiefer zu setzen? Angesichts des rasch voranschreitenden Klimawandels muss sich ein Waldbesitzer heute diese Fragen stellen. Das Projekt ANALOG unterstützt den Waldbesitzer in seinen Entscheidungen. Es nimmt ihn mit auf eine Zeitreise und ermöglicht es ihm einen Blick in die (Klima-)Zukunft des eigenen Waldes zu werfen. Gleichzeitig motiviert ANALOG, die Wälder der Zukunft aktiv zu gestalten, und liefert Anregungen, wie Waldumbau gelingen kann. “ [1]
Am Beispiel der Klimaentwicklung im Raum Frankfurt am Main soll hier die Vorgehensweise des Projekts skizziert werden [3]:
Ausgehend von bestimmten Klimamodellen und den Werten des Jahres 2000 werden klimatische Ähnlichkeiten auf Basis der zu erwartenden Sommertemperaturen, Wintertemperaturen und des Sommerniederschlags für die Region Frankfurt am Main bis zum Jahr 2100 berechnet. Dabei verändern sich diese Werte mit zunehmendem Klimawandel. Anschließend werden Orte gesucht, an denen heute das zu erwartende zukünftige frankfurter Klima herrscht. Für Frankfurt am Main hat sich im Jahr 2020 bereits ein Klima wie in Speyer des Jahres 2000 eingestellt. Im Jahr 2040 wird ein Klima wie in Gündlingen im Breisgau erwartet. Für 2060 wurde ein Klima wie in St. Barthelemy in den französischen Alpen ermittelt. 2080 ähnelt das Klima in Frankfurt dem Klima von Mejannes bei Nimes in Südfrankreich. Schließlich wird für das Jahr 2100 mit klimatischen Verhältnissen, wie sie heute in Puig Estela bei Girona in Nordspanien herrschen, gerechnet.
Anschließend werden für die aufgezeigte Klimaentwicklung die Auswirkungen auf die heimischen Baumarten und die Möglichkeiten der Etablierung neuer dem jeweiligen Klima angepassten Baumarten gemacht. Konkret wird die Frage beantwortet, ab wann steigen welcher bisher in Frankfurt heimische Baumarten aus und welche bisher nichtheimischen Baumarten können ab wann neu dazu kommen.
Die Autoren weisen darauf hin, dass damit aber nicht das Ende des Klimawandels erreicht ist, sondern lediglich die Situation im Jahr 2100 beschrieben wird. Auch wird davon ausgegangen, dass bei Verwendung von Modellen mit günstigeren Prognosen, sich lediglich die Zeit verlängert, bis die jeweilige Klimasituation erreicht wird.
Nähere Informationen zum Projekt, zu Kontaktpersonen und zu ausgewählten Beispielen finden sich auf Waldwissen.net .
Quellen:
[1] Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft 2021: ANALOG – Waldzukunft zum Anfassen, aufgerufen am 29.03.2021 auf Waldwissen