Der Klimawandel in Regionen

Regionaler Klimawandel

Es wird versucht, die grundsätzlichen Erkenntnisse der Klimamodelle auf einzelne Regionen zu beziehen, um Handlungshilfen zu generieren. Je ortsspezifischer eine Information erstellt werden kann, desto besser kann sie auf der Fläche in eine geeignete Maßnahme umgewandelt werden. Besonders in Grenzbereichen, wo momentan der Wasserhaushalt noch an der Grenze des Vertretbaren ist, sind solche Informationen wertvoll, da dort die Dringlichkeit hinsichtlich möglicher Veränderungen am gravierendsten ist.

Klimawandel in Deutschland und für die Region

Der Klimawandel und seine Folgen sind in aller Munde. Auch in Deutschland ist er bereits v.a. in der Temperatur- und auch in der Niederschlagsentwicklung spürbar. Trends zur Erwärmung und zur Verschiebung der Niederschläge werden sich laut Modellrechnungen fortsetzen und verschärfen. Diese Entwicklungen wirken sich auf viele Bereiche des Lebens und Wirtschaftens aus, so auch auf die Forstwirtschaft. In diesem Artikel sollen allgemeine Trends des Klimawandels deutschlandweit, v.a. forstlich relevante und regionale Unterschiede beispielhaft dargestellt werden.

Klimawandel allgemein

Tabelle 1 zeigt die schon jetzt messbaren Änderungen des Temperatur- und Niederschlagtrends in den einzelnen Bundesländern. Eine Temperaturerhöhung ist für alle Jahreszeiten zu verzeichnen (Frühling, Sommer, Herbst und Winter), auch der Jahresmittelwert zeigt einen Anstieg der Temperatur von 1,4 °C seit 1881. Die Niederschläge zeigen kein so eindeutiges Bild. Hier zeigt sich eine deutliche Verschiebung in die Wintermonate und eine Abnahme in den Sommermonaten mit Ausnahme von Schleswig-Holstein. Seit 1881 lässt sich eine allgemeine Zunahme des Jahresniederschlags erkennen außer in Sachsen.

Für die Zukunft werden sich die in Tabelle 1 sichtbaren Trends noch weiter verschärfen. Das geforderte 2°C-Ziel ist nur mit äußerst strengen Maßnahmen und einer drastischen Reduktion der klimarelevanten Gase erreichbar. Das „weiter-wie-bisher-Szenario“ des IPCC (zwischenstaatlicher Ausschuss zum Klimawandel) zeigt eine deutliche Verfehlung des angestrebten und notwendigen Ziels. [1] Der Deutsche Wetterdienst hat auf seiner Webseite die wichtigsten Erkenntnisse und Folgen zum Klimawandel anschaulich dargestellt. Beispiele für die nahe Zukunft (2050) im Vergleich zum Referenzjahr 1990 sind im Folgenden beschrieben. Die Temperaturen werden im Sommer im Schnitt zwischen 1,5°C und 2,5°C höher liegen. Im Winter sogar zwischen 1,5°C und 3 °C. Des Weiteren ist eine Verschiebung der Niederschläge prognostiziert. Im Sommer können die Niederschläge um bis zu 40% geringer ausfallen und im Winter um etwa 30% ansteigen. [2]

Veränderung der Gebietsmittel von Temperatur und Niederschlag in Deutschland...

Gefahren/Folgen des KW für den Wald und seine Bewirtschaftung

Durch die gleichzeitige Verschiebung zweier sehr wichtiger Standortparameter (Temperatur und Niederschlag) ist der Wald besonders betroffen. Folgende Veränderungen und damit einhergehende Gefahren sind möglich:

Ein naturnaher Waldbau mit strukturreichen und standortangepassten Mischbeständen und einem hohen Anteil an Naturverjüngung ist bereits ein guter Weg, um sich gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen. [3]

Regionale Unterschiede

Der Klimawandel wird sich in Deutschland regional unterschiedlich darstellen und damit auch seine Auswirkungen. Vier Beispiele sollen das verdeutlichen. In den folgenden Abbildungen sind die Veränderungen der maximalen Tagestemperatur, der jährlichen Niederschlagssumme sowie die Veränderung des Waldbrandgefahrenindex´ des Zeitraums 1981-2010 im Vergleich zum Zeitraum 2071-2100 dargestellt. Bei der Temperatur bedeuten Orange- und Rottöne eine Erhöhung, beim Niederschlag signalisieren kleiner werdende pinke Flächen und hellere Blautöne eine Abnahme. Die Waldbrandgefahr steigt mit dunkler werdenden Rottönen. Die folgenden Abbildungen entstammen dem Portal des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung. Weitere Einblicke zu diesem Thema können Sie im Web-Portal des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), in Zusammenarbeit mit der Wetteronline GmbH erfahren. Einen erläuternden Text zu diesem Portal finden Sie bereits im WALD-WIKI unter: Artikel zum Portal "KlimafolgenOnline".

1. Süddeutschland

2. Westdeutschland

3. Norddeutschland

4. Ostdeutschland

Für alle Teile Deutschlands wird eine Zunahme der maximalen Tagestemperatur von ca. 15 °C auf 20 C° sowie eine Abnahme des mittleren jährlichen Niederschlags um 400-600 mm prognostiziert. Auch die Waldbrandgefahr wird voraussichtlich für alle Teile Deutschlands steigen, am deutlichsten in Brandenburg. Erwähnenswert zum Schluss: Das österreichische Projekt „GENial – Der Wald im Klimawandel - Anpassung und Schutz durch Bewirtschaftung genetischer Ressourcen“ gipfelte in einem Film in 10 Kapiteln, welcher über den Klimawandel allgemein, Kohlenstoffspeicher Wald, Anpassungsmechanismen, Schädlinge, etc. informiert. Die einzelnen Filme können kostenlos unter https://www.telemotion-film.at/category/der-laendliche-raum/ angeschaut werden.

Quellen:

[1] Collin, S. (2017): Informationen für Deutschland und die eigene Region: Klimatische Veränderungen bis Heute verfügbar unter https://www.waldwissen.net/wald/klima/wandel_co2/fva_klima_veraenderungen/index_DE, Zugriff am 16.09.2020

[2] Klimawandel - Ein Überblick, verfügbar unter http://dwd.de/DE/klimaumwelt/klimawandel/ueberblick/ueberblick_node.html, Zugriff am 16.09.2020

[3] Allgaier Leuch, B.; Streit, K.; Brang, P. (2017): Naturnaher Waldbau im Klimawandel, verfügbar unter https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/waldbau/wsl_naturnaher_waldbau_klimawandel/index_DE, Zugriff am 16.09.2020

[4] http://www.klimafolgenonline.com, Zugriff am 16.09.2020