Bruchwälder brauchen nasse Standorte mit ganzjährig hohen Grundwasserständen. Einen Teil des Jahres sind sie überflutet. Der Boden kann torfig sein. Herrschen eher schlechte Nährstoffverhältnisse, so dominieren Moor- und/oder Sandbirken den Wald, in den aber auch einzelne Weiden, Fichten oder Kiefern eingemischt sein können. Ist der Standort besser nährstoffversorgt, so kommen neben den Birken auch Schwarzerlen vor. Letztere können auch natürliche Reinbestände bilden.
Foto 1: Erlenbruchwald auf reichem Standort mit natürlicher Überflutung im Winter (Foto Bölsing)
Foto 2: trockengefallener Erlenbruchwald aufgrund geringer Niederschläge und Entwässerung, Foto erstellt zum gleichen Zeitpunkt wie Foto 1 (Foto Bölsing)
Foto 3: Birkenbruchwald auf armen Moorstandort, nach Wiedervernässung absterbend (Foto Bölsing)
Bruchwälder sollten nicht entwässert werden. Wegen der nassen Standorte ist eine maschinelle Holzernte mit Befahrung durch Forstmaschinen (fast) nicht möglich. Ohne Beeinträchtigung des Bruchwaldes ist dieses nur überhaupt denkbar, wenn langer Dauerfrost den Boden soweit gehärtet hat, dass das Fahrzeug nicht mehr einsinken kann. Bei den kontinuierlich steigenden Temperaturen im Klimawandel, sind solche Wetterlagen in Mitteleuropa aber extrem selten geworden. Eine Holzernte mit Seilverfahren ist zwar teurer, vermeidet aber die Beschädigung des Biotops und ist definitiv vorzuziehen.