Der Große Braune Rüsselkäfer kommt vornehmlich an der Gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris), Fichte (Picea abies), Lärchenarten (Larix kaempferi und Larix decidua), der Tanne (Abies alba) und der Douglasie (Pseudotsuga menziesii) vor. Die Käfer treten in jungen Kulturen und in Kahlschlagssituationen dieser Baumarten in den folgenden Jahren im Frühjahr oder unter günstigen Bedingungen im Sommer auf. Gefährlich ist insbesondere der Frühjahrsfraß, bei dem die Käfer die Rinde der jungen Stämmchen abnagen. Geschieht dies in Längsrichtung, überleben die befressenen Bäumchen meist die Attacke. Wird die Rinde aber großflächig entfernt oder geringelt, sterben die jungen Bäume ab.
Der Große Braune Rüsselkäfer kann zwischen 6 und 14 mm lang werden, ist dunkelrotbraun gefärbt mit dem markanten Rüssel am Kopf.
Die Käfer sind den ganzen Sommer über aktiv und legen Eier in die noch lebende Rinde von Stubbenwurzeln. Nach ca. drei Wochen schlüpfen aus den Eiern die Larven und fressen ca. 14 Monate an den Wurzeln lange Fraßgänge. Insgesamt gibt es fünf Larvenstadien. Die Puppenwiege wird dann im folgenden Sommer in Rinde und z.T. im Splintholz angelegt. Nach weiteren vier bis sechs Wochen schlüpfen die Käfer, die aber nur unter günstigen Bedingungen ihren Schaden verursachenden Reifungsfraß noch im gleichen Sommer ausführen. Sonst ziehen sich die Tiere in den Boden zum Überwintern zurück und schädigen junge Bäume erst im kommenden Frühjahr. Im Hochgebirge oder bei schlechten Bedingungen kann der Lebenszyklus auch länger als zwei Jahre dauern.
[1] Navak, Vladimir 1992: Atlas schädlicher Forstinsekten, 5. unveränderte Auflage, Ferdinand-Enke-Verlag, Stuttgart, 123 S. S. 54f.