Der Eichenwickler ist nicht mit dem Eichelwickler (Cydia splendana) zu verwechseln - auch wenn sie beide zur Schmetterlingsfamilie der Tortricidae (Wickler) gehören. Die Eichelwickler sind eher unscheinbar und fallen maximal wegen der Ausbohrlöcher in den Eicheln auf, die ihre Larven hinterlassen. Die Eichenwickler hingegen neigt zu Massenvermehrungen und sorgt somit bisweilen für vollständigen - forstwirtschaftlich relevanten - Kahlfraß.[1] Die Bäume erholen sich aber wieder, sofern keine größeren Vorschädigungen aus dem Vorjahr vorliegen, da noch im gleichen Jahr ein neuer Austrieb (Johannistrieb) erfolgt.[2]
In der Folge der Massenvermehrung kommt es zu
Der Grüne Eichenwickler (Tortrix viridana) hat einen schwach gelblich gefärbten Kopf, braungraue Hinterflügel sowie blassgrüne, breite, fast viereckige Vorderflügel mit einer Spannweite von 16-24 mm. Die Flügel sind jeweils am äußeren Rand weißgrau gefranst. Der Falter wird oft mit dem Weiden-Kahneulchen (Earias clorana) verwechselt - aufgrund seiner grünen Vorderflügel auch „Grüneulchen“ genannt. Allerdings sind dessen Hinterflügel eher weiß gefärbt.[2]
Sobald die Larven - gelbgrau bis grünlich gefärbt mit schwarzen Warzen sowie dunkel gefärbtem Kopf und Nackenschild - nach ihrer Überwinterung als Ei im April / Mai schlüpfen, fressen sie zunächst an den leicht geöffneten Knospen. Geschlossene Knospen können sie hingegen nicht befallen. Die späteren Larven-Stadien fressen dann sowohl an den (sich entfaltenden) Blättern als auch an den sogenannten Blattwickeln, welches eigens von den Raupen zusammengerollte und eingesponnene Blätter sind. Die Larven durchlaufen bis zur Verpuppung innerhalb von 3-4 Wochen fünf Larvenstadien und sind dabei sehr beweglich. D. h. sie können die Wickel rasch wechseln, um so an neue Nahrung zu gelangen. Im zuletzt gefertigten Wickel, selten auch in Rindenspalten, findet dann die Verpuppung statt - mit einer anschließenden 2-3 wöchigen Puppenruhe. Nach dem Schlupf der Falter im Juni / Juli fliegen die Falter vor allem tagsüber Aber man sieht sie auch in den Abendstunden, dann bevorzugt im oberen Kronenbereich der Bäume. In der kurzen Lebensdauer von 1-2 Wochen, legen die Falter knapp 1 mm großen Eier zu zweit nebeneinander auf die Rinde zur späteren Überwinterung ab. Die Eier lassen sich jedoch nur äußerst schwer erkennen, da ihnen Staub und Schuppen anhaften.[2]
Empfehlungen sind der Anbau spät austreibender Eichenarten, die Förderung von Nützlingen (z. B. Vögel) und die Bekämpfung der Jungraupen im Frühjahr unter Einsatz von Insektiziden.[2]
[1] Von Eichelbohrern und Eichelwicklern auf eingeführten und einheimischen Eichen, Online auf lwf.bayern.de, Zugriff am 28.09.2020
[2] Grüner Eichenwickler, Online auf arbofux.de, Zugriff am 29.09.2020