Der Kiefernbaumschwamm, oder auch der Kiefern-Feuerschwamm, kommt innerhalb Europas besonders häufig im nordöstlichen Teil vor. Innerhalb von Deutschland wird lediglich von Vorkommen östlich der Elbe berichtet. Dort ist der Pilz nicht nur forstwirtschaftlich relevant, sondern wird dort auch als ernstzunehmender Stammfäuleerreger registriert. Betroffen sind vor allem ältere Kiefern, ab einem Alter von 40 Jahren. In Kiefernbeständen jenseits von 100 Jahren, kann der Pilz auch schnell zum Totalausfall des Bestandes führen. Seltener, aber auch, befällt der Erreger die Lärche.
Dieser Pilz befällt Wundstellen lebender Bäume im Bereich des Stammes und wirkt dort parasitär. Er ist zudem ein Weißfäuleerreger. Die Infektion geschieht über die verbliebenen Astenden (Stummel), nach Astabbruch verkernter Äste. Der Pilz gelangt dann über den Zentralzylinder in das Kernholz des Baumes. Danach breitet sich die Weißfäule allmählich im Stamm aus. Intaktes lebendes Splintholz bleibt ohne Befall.
Die ersten Anzeichen eines Befalls mit dem Kiefernbaumschwamm, sind das Auftreten von Harzfluss und einer erkennbaren Beulenbildung am Stamm. Die Fruchtkörper entstehen dann konsolenartig entlang der Stammachse. Abhängig vom Alter, nehmen die 5 bis 20 cm breiten Pilze die Farbe gel- bist rostbraun und später schwarzbraun an. Im Kernholz zeigt sich der Befall durch die sog. Weißlochfäule. Erkennbar wird diese durch kleine punktförmige weiße Stellen im Kernholz, die Zellulose enthalten.
Im Frühholz findet die Zersetzung stärker statt, als im Spätholz, sodass es zum Ablösen der einzelnen Jahresringe voneinander kommt. Dieses Phänomen nennt man Ringschäle. Der Stamm wird bei diesem Befall nicht hohl.
Es gibt derzeit keine geeigneten Bekämpfungsmethoden. Es kann zuträglich sein, die Kiefern relativ feinastig zu erziehen, um die Wundfläche an den Astabbruchstellen möglichst gering zu halten. Generell sind Verwundungen des Stamms auf ein Minimum zu reduzieren. Dies dient im Wesentlichen jedoch der Prävention. Weiterhin sollten die Kiefern nicht im Wald „überaltern“, da damit einhergehend eine Steigerung der Befallswahrscheinlichkeit verbunden ist. Dies geschieht im Wirtschaftswald in der Regel nicht, oder selten.
[1] Wenning, A. (2020): Landesbetrieb Forst Brandenburg: „Waldschutzordner - Anleitungen für die Forstpraxis in Brandenburg“ von https://forst.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Waldschutzordner_20.pdf abgerufen am 19.04.2021