Schälschäden werden meist vom Rotwild in Fichten-, Tannen- oder Buchenbeständen verursacht, die sich im Stangenholz (BHD (Stammdurchmesser auf Brusthöhe) 7 bis 20 cm) oder geringem Baumholzstadium (BHD 21-35 cm) befinden. Dabei wird die festanhaftende Borke im Winter abgeknabbert oder im Sommer in langen Streifen vom Baum abgezogen. Gründe für dieses Verhalten können Nahrungsmangel oder auch Langeweile sein. Die dann ungeschützten Stellen dienen Pilzen als Einfallstor, welche wiederum die unteren wertvollsten Stammteile erheblich schädigen und z.B. bei Fichte zu Rotfäule führen.
Schälschäden gehören bis zu einem gewissen Maße zum Ökosystem Wald dazu. Nimmt die Wildpopulation überhand, nehmen auch die Schälschäden unverhältnismäßig stark zu. Waldbesitzer sollten sich rechtzeitig mit den zuständigen Jägern in Verbindung setzen und auf eine angemessene Wilddichte oder Bejagungsschwerpunkte drängen. Führt dieses zu keinem befriedigenden Ergebnis, kann der Waldbesitzer durch technische Maßnahmen seine Bäume vor Schälschäden schützen.
Der Einsatz von Netzhosen wird nicht empfohlen, da diese relativ teuer sind (ca. 7,50 € pro Baum), leicht einwachsen und dann den Stamm entwerten.
[1] Hatesohl, Lennart 2019: Das hilft gegen Fegen und Schälen, Land & Forst Nr. 50/2019 S. 52.