Bodenschutz spielt in der Forstwirtschaft in zweierlei Hinsicht eine Rolle. Zum einen erbringt der Wald zum Wohle der Gesellschaft eine Bodenschutzleistung, zum anderen ist der Boden bei der forstlichen Bewirtschaftung vor Beeinträchtigungen z.B. Bodenverdichtungen zu schützen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem ersten Aspekt. Informationen zum forstlichen Bodenschutz sind hier zu finden.
Der Boden spielt bei der Erbringung aller Waldfunktionen eine entscheidende Rolle. Ohne Waldboden gäbe es keinen Wald und somit z.B. kein Holz, keine Erholung im Wald oder kein hochwertiges Trinkwasser.
Einerseits liefert der Boden den Pflanzen Nährstoffe und speichert Wasser. Er ist Lebensraum für Tiere, Pilze, Bakterien etc. und gibt den Pflanzen die Möglichkeit, sich mit den Wurzeln zu verankern. Schadstoffeinträge werden durch den Waldboden gefiltert und abgebaut.
Andererseits wird der Boden durch den Wald entscheidend vor Wind- und Wassererosion ganzjährig geschützt. Die Wurzeln der Waldpflanzen durchdringen den Boden tief und halten ihn fest. Zusätzlich wird durch das Kronendach die kinetische Energie fallender Niederschläge vermindert. Die Vegetation und das Laubstreu verhindern eine direkte Einwirkung von Wind und Wasser auf den Boden.
Besonders wichtig ist der Erosionsschutz in Gebieten, in denen Wind und Wasser ihre erodierende Wirkung gut entfalten können. Die ist in Küstennähe, in Steillagen des Berg- und Hügellandes sowie in waldarmen Gebieten der Fall. Dabei bleibt die bodenschützende Wirkung des Waldes nicht auf den eigentlichen Waldboden beschränkt, sondern wirkt auch durch Verminderung der Windgeschwindigkeit und Verzögerung des Wasserabflusses bzw. Verkleinerung der abfließenden Wassermengen auf die den Wald umgebenen Flächen positiv.
Je nach Aufbau der Bodenschichten und der Art ihrer Bestandteile hat der Boden unterschiedliche Eigenschaften, z.B. in der Nährstoffversorgung, dem Wasserhaushalt oder in der Schadstofffilterung, die sich unterschiedlich auf seine Funktion im Ökosystem Wald auswirken. Mit einer Standortskartierung können diese Eigenschaften und die daraus folgenden Schlussfolgerungen analysiert und beschrieben werden.
Fehlt der Wald, kommt es bei starken Regenfällen selbst trotz Grasbewuchs zum Abtrag wertvollen Bodens. (Foto Bölsing)
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