Rund um die Jagd

Mehr Bio geht nicht! - Jagd als angewandter Klimaschutz

Über die wirkungsvollsten Methoden zur Verbesserung des Klimaschutzes wird vielerorts gestritten. Oftmals spielt das persönliche Interesse eine übergeordnete Rolle bei der Bewertung. Dabei ist Reduktion von Emmissionen ebenso wichtig, wie die Speicherung bzw. die Senke von CO2.

Zum Thema Ernährung haben sehr viele Menschen eine Meinung. Derzeit befindet sich die Anzahl der Menschen, die es vorzieht sich vegetarisch oder gar vegan zu ernähren auf dem aufsteigenden Ast. Die Beweggründe dabei sind sehr vielfältig. Es geht dabei um die Vermeidung der Schlachtung von Tieren, die Verbesserung der CO2-Bilanz und die Verringerung der Agrarflächen zum Anbau von Tierfutter.

Im Folgenden soll die Vermeidung und Speicherung von CO2 betrachtet werden.

Dieser Slogan ist genauso gut wie wahr. Wildtiere aus der freien Wildbahn, ernähren sich selbstständig und somit, je nach Angebot bedarfsgerecht. Weiterhin muss keine intensive Landwirtschaft betrieben werden um die Wildtiere zu füttern. Unweigerlich passiert dies natürlich trotzdem, da Agrarflächen nicht eingezäunt sind und die Tiere sich dort ebenfalls bedienen. In der Regel fressen diese jedoch aufkeimende Pflanzen am Waldboden. Diese sind frei von Düngemitteln und Pestizideinsatz. Dementsprechend hochwertig ist dieses Lebensmittel.

Weiterhin ist Wild ohnehin im Wald vorhanden und muss zur natürlichen Verjüngung von Waldbeständen reduziert werden. Hohe und teilweise steigende Wildbestände führen dazu, dass vielerorts eine Verjüngung oder gar ein Waldumbau somit nur mit der Errichtung von Wildschutzzäunen möglich ist. [1]

Laut Bundesumweltamt ist die Viehhaltung in Deutschland für 13 Prozent des CO2-Ausstoßes in Deutschland verantwortlich. Mit einer Verweildauer von etwa 120 Jahren in der Atmosphäre, ist der hohe Anteil an Viehzuchtbetrieben somit durchaus relevant. Vor allem die Rinderzucht ist dabei relativ ineffizient, wenn man betrachtet, dass die Rinderzucht doppelt so viel Futter pro Kilogramm Fleisch benötigt, als beispielsweise die Produktion von Schweinefleisch. [2]

Neben den genannten Effekten, sollte man die aktuelle landwirtschaftliche Entwicklung in der Welt nicht vernachlässigen. So kann die Ausbreitung der Landwirtschaft, auch heute noch zu Reduktionen von Regenwaldflächen bedeuten, wenn man sich die Agrarpolitik von Herrn Bolsonaro in Brasilien ansieht.

Bezieht man sich auf das Jagdjahr 2013 /14 so wurden in dem Zeitraum ca. 76 Tsd. Stück Rotwild und 1,2 Mio. Stück Rehwild erlegt und verzehrt. Um diese Zahl zu substituieren bräuchte man allein in Deutschland weitere 50.000 Rinder. Somit ist Wild tatsächlich klimaneutral. Die Ausscheidungen an Methan werden durch den dadurch gesicherten Aufwuchs von keimenden Bäumen und der hohen CO2-Speicherfähigkeit von Waldbäumen ersetzt. [3]

Da die Nachfrage an Wild hoch ist, wird bereits Fleisch von Wildarten aus Gatterhaltung (z. B. Neuseeland) eingeführt. Dieses Fleisch ist von der Energiebilanz nicht mit Wild aus freier Wildbahn in Deutschland vergleichbar. Wer jedoch nicht auf Fleisch verzichten möchte und zudem auf seinen „grünen Fingerabdruck“ achten will, der ist gut beraten Wildfleisch vom Metzger oder Jäger aus der Region zu beziehen. Wildfleisch ist sehr vielfältig im Geschmack und erfreut sich besonders im Bereich der Zubereitung auf dem Grill, stetig steigender Beliebtheit.

[1] Deutscher Jagdverband e.V., Online auf jagdverband.de, Zugriff am 24.09.2020

[2] Umweltbundesamt, Online auf umweltbundesamt.de, Online auf umweltbundesamt.de, Zugriff am 24.09.2020

[3] Jägermagazin "Jagd als Klimaschutz – Wie Öko ist unser Wildbret?", Online auf jaegermagazin.de, Zugriff am 24.09.2020