Aktuelles aus den Waldbesitzerverbänden

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Aktuelles vom Waldbesitzerverband Niedersachsen

Am 13.12. fand die Bezirksversammlung Hannover (Vorstände der forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse) in Walsrode statt. Vor einem gut besuchten Saal moderierte der Vorsitzende Heiner Beermann die Sitzung.

Podium

Auf dem Podium v.l.n.r: Rudolf Alteheld (LWK), Dr. Christian Kleinschmit (ML), Sebastian Schlag (PEFC), Dr. Carsten Böhm (NABU), Heiner Beermann (Vorsitzender und Vize-Präsident des WBV), Petra Sorgenfrei (Geschäftsführerin WBV) Am Rednerpult: Philip von Oldershausen (Präsident des WBV) | Foto: WBV

Heiner Beermann

Vorsitzender und Vize-Präsident Heiner Beermann | Foto: WBV

Vorsitzender sowie Vize-Präsident Heiner Beermann und WBV-Präsident Philip von Oldershausen berichteten über die aktuellen Themen und die Arbeit des Waldbesitzerverbandes. Schwerpunkte bildeten die Themen Förderung sowie Beratung & Betreuung. Dr. Carsten Böhm vom NABU Niedersachsen hielt einen Impulsvortrag. In diesem stellte er verschiedene Richtlinien und Strategien vor allem auf EU-Ebene vor, die Einfluss auf die Waldbewirtschaftung nehmen. Petra Sorgenfrei, Geschäftsführerin des WBV, berichtete über die zurückliegenden Veranstaltungen des Verbandes und legte zudem einen Fokus auf die anstehende Sozialwahl der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) am 31.05.2023: Volker Schulte, Geschäftsführer der FBG Celler Land, tritt hier als Spitzenkandidat in der Liste „Waldbesitzerverbände“ an. Er möchte sich bei der SVLFG u.a. für eine gerechtere und transparentere Beitragsgestaltung und eine Stärkung der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse einsetzen. Alles zur SVLFG-Wahl erfahren Sie unter https://www.waldeigentuemer.de/sozialwahl/

Volker Schulte

Volker Schulte, Geschäftsführer der FBG Celler Land und Spitzenkandidat für die SVLFG-Wahl | Foto: WBV

LWK-Geschäftsbereichsleiter Rudolf Alteheld berichtete von den Entwicklungen der Landwirtschaftskammer. In dem Bericht des Landwirtschaftsministeriums legte Dr. Christian Kleinschmit (ML) den Schwerpunkt auf die forstliche Förderung. PEFC-Regionalassistent Sebastian Schlag erklärte den Ablauf des neuen PEFC-Fördermoduls zur Förderrichtlinie „Klimaangepasstes Waldmanagement“.

Heiner Beermann erhält Niedersächsische Forstmedaille

Heiner Beermann, Vize-Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, wurde am 04.12.2022 mit der Niedersächsischen Forstmedaille ausgezeichnet. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte überreichte die Medaille. Philip von Oldershausen, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, würdigte in seiner Laudatio die Leistungen: „Heiner Beermann ist zugleich Stratege und Praktiker. Ob seit 35 Jahren auf lokaler Ebene im Vorstand einer Forstbetriebsgemeinschaft, seit 20 Jahren im Verbandswesen auf Landesebene oder in seinen zahlreichen anderen Ehrenämtern – mit seinem kontinuierlichen Einsatz bringt er seine wertvolle Erfahrung mit viel Engagement für den Wald ein. Dafür danken wir ihm herzlich.“

Heiner Beermann dankte bei der Ehrung vor allem seiner Familie: „Ohne die Unterstützung vom heimischen Hof wäre dies nicht möglich gewesen. Und die Arbeit wird nicht weniger werden: Der Klimawandel ist ein Riesenproblem, der unsere Wälder grundlegend verändern wird. Wir müssen dafür sorgen, weiterhin Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft zu erhalten und uns nicht von Holzimporten abhängig zu machen. Wir brauchen weitere Einkunftsmöglichkeiten über die Holzproduktion hinaus, um unsere Wälder im Klimawandel weiterzuentwickeln.“

Die Niedersächsische Forstmedaille wird seit 2011 vergeben. Die diesjährigen Feierlichkeiten fanden in Schwaförden im Rahmen der Waldweihnacht im Erdmannwald statt. Neben Heiner Beermann wurde auch der Heimatverein Neubruchhausen ausgezeichnet. Wir gratulieren ganz herzlich!

Forstmedaille

V.l.n.r.: Rainer Städing (ehem. Regionaler Pressesprecher der Niedersächsische Landesforsten), Gerda Lüdecke (Heimatverein Neubruchhausen), Ministerin Miriam Staudte, Heiner Beermann (WBV-Vize-Präsident), Philip von Oldershausen (WBV-Präsident)

Zukunft Wald - wie unterstützt die Politik die niedersächsischen Waldbesitzer?

Auf Einladung des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen e.V. und der FBG Südhannover diskutierten die agrarpolitischen Sprecher, bzw. deren Vertreter, mit über 100 Waldbesitzern auf einer Podiumsdiskussion in Elze.V.l.n.r: WBV-Präsident Philip von Oldershausen, Jobst-H. Lampe (Vorstandsmitglied WBV und Vorsitzender der FBG Südhannover), Dr. Marco Mohrmann, MdL (CDU), Kar Heinz Hausmann, MdL (SPD), Herrmann Grupe, MdL (FDP), Michael Degenhardt (Forstamtsleiter FA Südniedersachsen)

V.l.n.r: WBV-Präsident Philip von Oldershausen, Jobst-H. Lampe (Vorstandsmitglied WBV und Vorsitzender der FBG Südhannover), Dr. Marco Mohrmann, MdL (CDU), Kar Heinz Hausmann, MdL (SPD), Herrmann Grupe, MdL (FDP), Michael Degenhardt (Forstamtsleiter FA Südniedersachsen)

Zunächst ging es in kleiner Runde auf eine Exkursion in den Wald bzw. zu den entstandenen Schadflächen, bei der an zwei Standorten die Herausforderungen der Waldbesitzer aufgezeigt wurden. Die Bestände leiden unter den Kalamitäten (Sturm, Dürre und bei der Fichte der anschließende Käferbefall) und müssen wiederbewaldet werden, ebenso thematisiert wurde vor allem auch das flächige Absterben der Buchen im FFH-Gebiet. Die Waldbesitzer benötigen bei der Wiederbewaldung die Unterstützung der Politik!

An zwei Exkurionspunkten wurden die Herausforderungen der Waldbesitzer erläutert.

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In der anschließenden Podiumsdiskussion stellten sich Dr. Marco Mohrmann, MdL (CDU), Karl-Heinz Hausmann, MdL (SPD) und Hermann Grupe, MdL (FDP) den Fragen der Waldbesitzer. Außerdem nahm Jobst-H. Lampe (Vorstandsmitglied des WBV und Vorsitzender der FBG Südhannover) an der Diskussion teil. WBV-Präsident Philip von Oldershausen moderierte durch den Abend.

Saal Elze

Über 100 Gäste folgten der Podiumsdiskussion, unter ihnen auch Laura Hopmann, MdL (CDU) und Sonja Maria Lehmann (FDP, Landtagskandidatin für den Wahlkreis Alfeld).

Windenergie im Wald pflanzt Bäume

Unsere Wälder sichern die Lebensgrundlage für uns Menschen. Sie sorgen für saubere Luft, qualitativ hochwertiges Grundwasser und sind durch die Kohlenstoffbindung vor allem in Holzprodukten unser stärkster Verbündeter bei der Bewältigung der Klimakrise. Jedoch leidet der Wald unter dem sich erwärmenden Klima. Stürme, Hitze, Dürre und Insektenbefall sorgen in den Wäldern für große Schäden. „Allein in Niedersachsen haben wir über 60.000 ha Schadflächen, die wiederaufgeforstet werden müssen“, sagt Philip von Oldershausen, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen (WBV). Weiterlesen...

Tempo ist beim Ausbau der Windkraft im Wald nötig

Tempo, Rechtssicherheit und Flächen – diese drei Komponenten sind nötig, um die Energiewende voranzubringen. Darin sind sich Niedersachsens Unternehmerverbände, der Waldbesitzerverband Niedersachsen, die Industriegewerkschaft IG BCE, Windkraftprojektierer und der Landesverband Erneuerbare Energien Niedersachsen-Bremen (LEE) einig. Weiterlesen...

Waldbesitzerverband fordert gerechte Verteilung - Kritik an LROP-Entwurf

„Die Nutzung von Windenergie aus dem Wald ist unverzichtbar für die Energiewende. Für die Ausweisung dieser Flächen muss ein gerechter regionaler Ansatz verfolgt werden“, erklärt Philip von Oldershausen, Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Eine „behutsame Öffnung“ des Waldes ist das Ziel der Landesregierung. Weiterlesen...

Windenergie aus dem Wald unverzichtbar für die Energiewende

Über 140 Waldbesitzer verfolgten am 01. Dezember 2021 die Fachtagung zum Thema „Windenergie im Wald – Herausforderungen und Chancen für Waldeigentümer“. Wie die angeregten Diskussionen und Wortbeiträge zeigten, besteht seitens der Waldbesitzer ein sehr großes Interesse an einer Öffnung ihres Waldes für die Windenergie. Weiterlesen...

31.08.2022 Hannover

Am 31. August fand die die fünfte Veranstaltung der Reihe „Wassermanagement der Zukunft – Unsere Bäume verdursten“ mit den Waldeigentümern im Absenkungsgebiet Fuhrberger Feld und dem Waldbesitzerverband Niedersachsen in Hannover im Werkhof mit über 100 Teilnehmern statt. Präsident Philip v. Oldershausen hat ein Grußwort gesprochen und Vorstandsmitglied Henning Schulze an der Podiumsdiskussion teilgenommen.

Präsident Philip von Oldershausen | Foto: Reichenbach

Die Position des Waldbesitzerverbandes aus dem Grußwort des Präsidenten:

- Beim Wasserrechtsverfahren – muss es ein Vetorecht der betroffenen Waldeigentümer im Wassereinzugsbereich bei Festlegung der Wasserentnahmen geben.

- Die Ergebnisse der Peilbrunnen, der Wasserentnahmemengen, des Wasserhaushaltes sowie die Gutachten dazu müssen transparent und einsehbar sein.

- Die Waldbesitzenden brauchen Transparenz darüber, wo das z.B. aus dem Fuhrberger Feld entnommene Grundwasser verbleibt.

- Waldeigentümer und Waldeigentümerinnen, sowie Flächenbewirtschafter sind bei der Erarbeitung und Aktualisierung von Wasserversorgungskonzepten zwingend mit einzubinden.

- Die durch Wasserentnahmen entstandenen Waldschäden sind finanziell zu entschädigen.

- Eine Finanzierung der Wasserdienstleistungen Wald/Waldbewirtschaftung ist erforderlich.

- Die Landkreise müssen dahingehend angewiesen werden, dass eine Entschädigung für Waldeigentümer vollumfänglich auch in den vorläufigen Wasserrechtsbescheiden und Duldungsbescheiden mit aufgenommen wird.

- Der Wald reinigt nicht nur das Wasser, sondern ist durch die Speicherfunktion Garant für die Grundwasserneubildung. Insofern versteht kein Waldbesitzender, warum er zu allem Überfluss auch noch Pflichtbeiträge für Wasser- und Bodenverbände zahlen soll. Das System ist an dieser Stelle mehr als nur ungerecht und zu ändern.

- Zur Sicherung der Wasserversorgung, muss das Wasser aus der vierten Reinigungsstufe im Kreislauf gehalten werden

- und als Umsetzung im nächsten Koalitionsvertrag der Landesregierung enthalten sein.

Podium Veranstaltung Werkhof

Rüdiger Kauroff, MdL (SPD), Djenabou Diallo-Hartmann (Bündnis 90/Die Grünen), Rainer Fredermann, MdL (CDU), Dirk Schulte (Vorstandsmitglied enercity AG), Hermann Wöhler (Vorsitzender Waldeigentümer im Absenkungsgebiet Fuhrberger Feld e.V.), Henning Schulze (Vorstandsmitglied Waldbesitzerverband Niedersachsen e.V.), Christine Karasch (Umweltdezernentin Region Hannover), Matthias Görn (Stadt Hannover), Christian Teppe (FDP). Die Moderation übernahm Volker Schulte (Geschäftsführer FBG Celler Land) | Foto: WBV

05.08.2022 Lindwedel

Zur Infoveranstaltung und Podiumsdiskussion in der Reihe „Wassermanagement der Zukunft – Unsere Bäume verdursten“ hatten der Waldbesitzerverband Niedersachsen und die Waldeigentümer im Absenkungsgebiet Fuhrberger Feld auf den Sporthof Schöne Aussicht nach Lindwedel eingeladen.

Lindwedel Podium

Auf dem Podium v.l.n.r: Henrik Rump (CDU), Sebastian Zinke (SPD), Matthias Höbermann (Bezirksförster a.D.), Jens Grote (Landrat des Heidekreises), Henning Schulze (Vorstandsmitglied Walbesitzerverband Niedersachsen e.V.), Tanja Kühne (FDP), Hermann Wöhler (Waldeigentümer im Absenkungsgebiet Fuhrberger Feld e.V.) mit Moderator Artur Minke (Bürgermeister Gemeinde Lindwedel) | Foto: WBV

Die Problematik der Grundwasserabsenkung und der daraus entstehenden erheblichen Schäden an den Bäumen im Absenkungsgebiet konnte Vertretern der Politik deutlich dargelegt werden.

Die Waldeigentümer hinterfragten kritisch, warum bisherige Strategien zur Entlastung der Waldgebiete bisher nicht konsequent verfolgt wurden. Dazu zählen die Einführung einer vierten Reinigungsstufe zur Rückführung von Brauchwasser, eine vermehrte Nutzung von Harzwasser, ein Wiederaufbau der Wälder durch Pflanzungen mit zukunftsfähigen Baumarten, Konzepte zur Wasserspeicherung von Regenwasser auf versiegelten Flächen sowie konkrete Maßnahmen zur Einsparung von Wasser.

An der Diskussion nahmen Henning Schulze, Vorstandsmitglied des Waldbesitzerverbandes, Hermann Wöhler, Vorsitzender der Waldeigentümer im Absenkungsgebiet Fuhrberger Feld, Matthias Höbermann, Bezirksförster a.D., Jens Grote, Landrat des Heidekreises und die Landtagskandidaten Tanja Kühne, FDP, Henrik Rump, CDU, und Sebastian Zindel, SPD, teil. Die Moderation übernahm Artur Minke, Bürgermeister der Gemeinde Lindwedel.

Anschaulich dargestellt wurden die verheerenden Folgen für die Bäume durch die Fotoausstellung von Heinz-Werner Reichenbach.

06.04.2022 Fuhrberg

Über 150 Personen folgten am 06. April der Einladung der Waldeigentümer im Absenkungsgebiet Fuhrberger Feld e.V. und des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen e.V. (WBV NDS) auf den Spargelhof Heuer in Fuhrberg, um Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Wassermanagement der Zukunft – Unsere Bäume verdursten“ zu folgen.

Der Einladung sind neben Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies auch der Staatssekretär Prof. Dr. Ludwig Theuvsen aus dem Landwirtschaftsministerium und die Vorstandsvorsitzende der enercity AG, Dr. Susanna Zapreva, gefolgt. An der Diskussion nahmen zudem Henning Schulze, Vorstandsmitglied des WBV NDS, und Hermann Wöhler, Vorsitzender der Waldeigentümer im Absenkungsgebiet Fuhrberger Feld e.V., teil. Volker Schulte, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Celler Land, führte als Moderator durch den Nachmittag.

Die Ortsbürgermeisterin von Fuhrberg, Mia Marie Jöhrens-Lazar, zeichnete in ihrem Grußwort ein Bild der aktuellen Lage im Fuhrberger Feld: „Gräben, die vor einigen Jahren noch mit Wasser gefüllt waren, sind nun das ganze Jahr über trocken. Bäume sterben ab, ganze Wälder vertrocknen. Zu der Wasserentnahme kommen die klimatischen Veränderungen der letzten Jahre. Über eine Zusammenarbeit muss eine zukunftsfähige Lösung gefunden werden, denn so wie bisher kann es nicht weitergehen.“

In drei Impulsvorträgen konnten die Teilnehmenden zunächst einen Überblick über die Thematik gewinnen.

Hermann Wöhler schlug in seinem Vortrag vor, die bisherigen Grundwasserkooperationen zu erweitern.„Wir brauchen eine land- und forstwirtschaftliche Wasserhaushalts- und Grundwasserschutzkooperation, die die Grundwasserentnahme und die Grundwasserneubildung in Einklang bringt.“

Petra Sorgenfrei, Geschäftsführerin des WBV NDS, betonte in ihrem Vortrag die Leistungen des Waldes und seiner Eigentümer: „Mit der nachhaltigen Forstwirtschaft wird unser Grundwasser generiert und die ausgezeichnete Wasserqualität gesichert, die Waldeigentümer werden aber trotzdem durch die Zahlung von Boden- und Wasserverbandsbeiträgen belastet. Diese Beiträge müssen gestrichen werden. Die Wasserdienstleistung des Waldes, die Waldbewirtschaftung, muss angemessen honoriert werden. Wie im Fuhrberger Feld zu sehen, führen Wasserentnahmen zu Grundwasserabsenkungen, die dann zum Baumsterben führen. Für die durch Wasserentnahme entstandenen Schäden muss es eine Entschädigung geben. Bei der Erarbeitung von Wasserversorgungskonzepten sind die Waldeigentümer miteinzubeziehen. Wasser braucht Wald.“

Dass dies nicht nur ein regionales Problem ist, berichtete Gerhard Schierhorn von der Interessengemeinschaft Grundwasserschutz Nordheide e.V. Er gab zudem zu bedenken: „Die Probleme werden sich in Zukunft verschärfen. Der Klimawandel wirkt als Booster. Deshalb müssen wir bei der Wasserversorgung viel mehr über Nachhaltigkeit sprechen. Das Thema Kreislaufwirtschaft muss mit allen technischen Möglichkeiten tiefgreifend beleuchtet werden.“

In der anschließenden Podiumsdiskussion verwies Herr Wöhler auf das in 1979 von enercity geplante, aber nicht umgesetzte Örtze Projekt, wo die Einleitung von 40 Mio. m³/a Oberflächenflusswasser ins Einzugsgebiet zum Ausgleich des Grundwasserdefizites vorgesehen waren. „Die Rückführung von Flusswasser (Wietze, Aller, Leine) als Lösungsalternative gehört in den wasserrechtlichen Antrag.“ Zudem verdeutlichte er, dass es nicht nur um Qualität, sondern auch um Quantität gehen muss. „Es liegt ein hoher Handlungsbedarf vor, der ein umfangreiches Förderprogramm benötigt.“

Dies sieht auch Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Olaf Lies so: „Wir müssen nicht nur das Klima schützen, wir müssen uns auch an die Folgen des Klimawandels anpassen. Diese Klimafolgeanpassungen werden viel Geld kosten. Deshalb müssen wir schon jetzt jede Möglichkeit nutzen und praktische Erfahrungen sammeln, um dann die notwendigen und richtigen Entscheidungen treffen zu können. Darum wird ein entsprechendes Programm auf den Weg gebracht, denn der Wasserkreislauf muss auch künftig finanzierbar sein.“

Das Thema der Klimafolgeanpassungen und die damit verbundenen hohen Ausgaben wurde auch von Staatssekretär Prof. Dr. Theuvsen betont. „Die abnehmende Vitalität der Wälder zeigt uns, dass es so nicht weitergehen kann. Wir müssen den Wasserbedarf und das Wasserangebot in einen Ausgleich bringen, dazu gehört beispielsweise die Verwendung von unproblematischem Brauchwasser. Zudem braucht es eine größere einzelbetriebliche Investitionsförderung, um die Betriebe in die Lage zu versetzen, effizienter und nachhaltiger mit dem Wasser umzugehen.“

Eine Möglichkeit wäre die Rückführung von gereinigtem Klärwasser, das nach der vierten Reinigungsstufe auch von Mikroverunreinigungen befreit wurde.

Jedoch gab Henning Schulze zu bedenken: „Das Bodenschutzgesetz wie auch der Grundwasserschutz steht der Möglichkeit nach der vierten Reinigungsstufe aufbereitetes Abwasser wieder einzuleiten entgegen. Es besteht ein absolutes Verbot, dieses voll gereinigte Abwasser zur Grundwasseranreicherung in die Wassergewinnungs- und Wasserschutzgebiete einzuleiten. Ein Leitungssystem, um das vollgereinigte Abwasser aus Hannover wieder in das Fuhrberger Feld zu verbringen, würde ca. 30 Millionen € kosten. Das wäre vielleicht machbar, die Gesetzmäßigkeit spricht jedoch dagegen. Wir haben für Einträge in das Grundwasser ein Verbesserungsgebot und ein Verschlechterungsverbot.“

Für ein zukunftsfähiges Wassermanagement sind auch die Wasserversorger gefragt.

Dr. Susanna Zapreva, Vorstandsvorsitzende der enercity AG betonte: „Ein nachhaltiges Grundwassermanagement ist wichtig, damit die Menschen in der Region auch zukünftig mit hochwertigem Trinkwasser versorgt werden können. Wir werden im Einklang mit den Behörden alles tun, was nötig ist, um eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu gewährleisten.“

Volker Schulte fasst die Veranstaltung zusammen: „Es ist deutlich geworden, dass der Fokus der Waldbesitzer klar auf einem nachhaltigen Grundwassermanagement liegt. Die Betriebe wollen, dass ihre Natur wieder in Ordnung gebracht wird und sie überleben. Stadt und Land müssen zusammengedacht werden - mit der urbanen Bevölkerung, die Wasser benötigt und dem ländlichen Bereich, dem das Wasser abgepumpt wird.“

Untermalt wurde die Veranstaltung von einer Fotoausstellung von Heinz-Werner Reichenbach, die die Thematik eindrücklich vermittelt. Die Bilder sind noch bis zum Sommer auf dem Spargelhof Heuer zu sehen. Dann sind zudem weitere Ausstellungen und Veranstaltungen in Wietze, Schwarmstedt, Lindwedel und Hannover geplant.

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Jeder Hektar Wald absorbiert im Jahresdurchschnitt 8 Tonnen CO2. Das entspricht nahezu dem durchschnittlichen CO2-Fußabdruck jedes deutschen Bürgers.
Orientiert an dem stofflichen Anteil des zuwachsenden Holzes, der nicht energetisch genutzt wird, verbleiben 4,5 Tonnen CO2.
Demnach werden pro Hektar Wald und Jahr der ab 2021 festgelegte Preis von 25 EUR für eine Tonne CO2 mit 4,5 multipliziert, was einer Honorierung von 112,50 EUR pro Jahr und Hektar entspricht.
Diese Klimaleistungsprämie steigt mit dem festgelegten Anstieg des CO2-Preises auf 55 EUR im Jahr 2025 auf knapp 250 EUR pro Hektar und Jahr.
2021: 700.000 ha Privatwald NDS – 78.750.000 €.

Rund 8 Mio. Niedersachsen besuchen regelmäßig den Wald. Nach dem Zahlenspiegel Wald in Niedersachsen des ML beträgt die Zahl der Besucher pro Jahr rd. 250 Mio. Den Wert nur mit einem Euro pro Besuch angesetzt ergibt 250 Mio. €.
(Zahlenspiegel Wald in Niedersachsen 2018/19 und abgeleitet von den NLF 2020).

Rund 1500 Kubikmeter beträgt die Grundwasserneubildung pro Jahr und Hektar unter Wald! Multipliziert mit 1,6 Euro pro Kubikmeter Wasser für Niedersachsen, kommt man auf den stattlichen „Wasser-Wert“ von 1.680.000.000 Euro im Privatwald.
(Daten NLF 2020; hier bezogen auf 700.000 ha Privatwald)

CO2 – Bepreisung bzw. Bepreisung der Wald- Ökosystemleistungen mit finanzieller Honorierung für den Privatwald umgehend starten.

Weiterführende Informationen zum Thema Förderung finden Sie hier.

Was alles bei der Wieder- oder Erstaufforstung von Wäldern im Klimawandel zu beachten ist, kann auf diesen Seiten nachgelesen werden.