Waldbaumaßnahmen und Klimawandel

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Waldbau und Klimawandel

Durchforstung und Voranbau

Der Begriff der Durchforstung ist eng verbunden mit dem Begriff der Derbholzgrenze, welche bei > 7cm BHD (Brusthöhendurchmesser) liegt. Ab dem Erreichen dieser Grenze fallen in der Regel verwertbare Sortimente an und es kann daher mit der Durchforstung begonnen werden. Wo bei der Jungdurchforstung lediglich einige wenige „Protzen“, oder „Wölfe“ behandelt werden, ist die regelmäßige Durchforstung ein schematischerer Ansatz auf der gesamten Bestandesfläche. Die Durchforstung unterstützt durch gezielte Entnahme von sog. „Bedrängern“, die stetige Kronenentwicklung von hochwertigen und gut veranlagten Zukunftsbäumen (Z-Bäumen). Die Auswahl erfolgt sowohl bei den Z-Bäumen, als auch bei den Bedrängern nach den folgenden Gesichtspunkten.

1. Vitalität (große und gesunde Bäume mit großer Krone)

2. Qualität (astfreie Schaftlänge entspricht etwa 1/3 der zu erwartenden Endhöhe, gerader Schaft, keine Verletzungen)

3. Stabilität (standortangepasst, gute Kronen und Wurzelentwicklung, günstiges H/D-Verhältnis und Kronenprozent) [1].

Weitere Unterscheidungen im Bereich von Durchforstungen sind u. a. Hochdurchforstung, Niederdurchforstung und die Z-Baumdurchforstung. Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass die Durchforstung und damit die Entnahme einzelner Bäume immer zugunsten einzelner anderer Bäume geschehen, somit wird die Konkurrenzsituation bei dem verbleibenden Bestand entschärft. Dieses führt zu einer Erhöhung des Durchmesserzuwachses [2](BACHMANN 2008).

Unter Voranbau wird die künstliche Einbringung in einen Bestand verstanden. Klassische Beispiele bei denen Voranbau betrieben wird, ist Buche oder Weißtanne unter Fichte, um einen Mischbestand in der Folgegeneration zu erreichen und den für diese Baumarten wichtigen Überschirmungszeitraum zu erhalten. Die Voranbauten werden im weiteren Verlauf der Durchforstung und im Anschluss während der Endnutzungsphase durch Naturverjüngung des Ausgangsbestandes ergänzt. Durch Voranbau wird eine Baumartenmischung initiiert, die durch Naturverjüngung nicht zu erwarten, jedoch gewollt ist. Eine weitere und denkbare Option kann bspw. auch die Einbringung von Eiche unter der Kiefer sein. Wichtig ist bei allen Voranbauten das Zusammenspiel von Schirm und Lichtbedürfnis der Voranbauten.

[1] Durchforstung, Online auf www.wald.de, Zugriff am 07. Juni 2018.

[2] Bachmann, Online auf www.wsl.ch, Zugriff am 07. Juni 2018.