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klima_u_fowi:waldschutz:abiot_schaeden:schnee_u_eis:massnahmen_u_vorbeugung:start [2019/07/16 09:47]
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   - Es sollten Baumarten und Rassen verwendet werden, die möglichst einheimischen oder sogar lokalen Ursprungs sind und deren Wuchsformen das Schnee- und Eisbruchrisiko minimieren. In der unten stehenden Abbildung sind zwei Nadelbäume mit unterschiedlicher Wuchsform abgebildet. Am Baum mit der schmalen Krone können Schnee- und Eisanhänge deutliche besser abrutschen als an dem Individuum mit den weit ausladenden Zweigen, wodurch sich das Risiko des Bruchs deutlich vermindert.   - Es sollten Baumarten und Rassen verwendet werden, die möglichst einheimischen oder sogar lokalen Ursprungs sind und deren Wuchsformen das Schnee- und Eisbruchrisiko minimieren. In der unten stehenden Abbildung sind zwei Nadelbäume mit unterschiedlicher Wuchsform abgebildet. Am Baum mit der schmalen Krone können Schnee- und Eisanhänge deutliche besser abrutschen als an dem Individuum mit den weit ausladenden Zweigen, wodurch sich das Risiko des Bruchs deutlich vermindert.
   - Bei der waldbaulichen Behandlung kann zu mehreren Zeitpunkten im Bestandesleben vorbeugend eingegriffen werden.   - Bei der waldbaulichen Behandlung kann zu mehreren Zeitpunkten im Bestandesleben vorbeugend eingegriffen werden.
-    - Bestandesbegründung:Um die Stabilität der Bäume im jungen Alter zu erhöhen werden geringere Stammzahlen als üblich empfohlen. Dieses stärkt den Einzelbaum und macht ihn weniger anfällig. Die konkreten Zahlen sind je nach Baumart, bereits oder noch vorhandene Bestockung und Gefährdungsgrad des Standorts unterschiedlich. Des Weiteren wird empfohlen die Abstände zwischen den Pflanzreihen zu vergrößern, nicht aber die Pflanzabstände innerhalb einer Reihe. Genaue Zahlen sind für schneebruch-gefährdete Standorte wegen der vielen Faktoren nicht generell verfügbar, lediglich für die Fichte gibt es einen Anhalt:%%- %%Hohe Gefährdung: 1500-2000 Stk./ha%%- %%Mittlere Gefährdung: 2000-2500 Stk./ha%%- %%Geringe Gefährdung: 2500-3000 Stk./haGroßflächige Verjüngungen eines Alters sind stärker gefährdet als vertikal strukturierte Verjüngungen. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Verjüngung des Waldes gruppen- bis horstweise erfolgt, so dass sich keine geschlossene Schneedecke auf dem Kronendach bilden kann und Luftbewegungen zusätzlich für Entlastungen sorgen können. +    - **__Bestandesbegründung__**:** **Um die Stabilität der Bäume im jungen Alter zu erhöhen werden geringere Stammzahlen als üblich empfohlen. Dieses stärkt den Einzelbaum und macht ihn weniger anfällig. Die konkreten Zahlen sind je nach Baumart, bereits oder noch vorhandene Bestockung und Gefährdungsgrad des Standorts unterschiedlich. Des Weiteren wird empfohlen die Abstände zwischen den Pflanzreihen zu vergrößern, nicht aber die Pflanzabstände innerhalb einer Reihe. Genaue Zahlen sind für schneebruch-gefährdete Standorte wegen der vielen Faktoren nicht generell verfügbar, lediglich für die Fichte gibt es einen Anhalt:%%- %%Hohe Gefährdung: 1500-2000 Stk./ha%%- %%Mittlere Gefährdung: 2000-2500 Stk./ha%%- %%Geringe Gefährdung: 2500-3000 Stk./haGroßflächige Verjüngungen eines Alters sind stärker gefährdet als vertikal strukturierte Verjüngungen. Daher ist es vorteilhaft, wenn die Verjüngung des Waldes gruppen- bis horstweise erfolgt, so dass sich keine geschlossene Schneedecke auf dem Kronendach bilden kann und Luftbewegungen zusätzlich für Entlastungen sorgen können. 
-    - Jungbestandspflege:In der Jungbestandspflege ist die Konkurrenzvegetation stärker, da weniger Bäume gepflanzt wurden. Daher ist diese auch stärker zu bekämpfen. Auf einen höheren Anteil an Mischbaumarten sollte geachtet werden, da insbesondere Laubholz in Nadelbeständen den Schnee auf den Boden durchfallen lässt, und somit eine sich auf dem Kronendach aufbauende ganzflächige Schneedecke verhindert wird.  +    - **__Jungbestandspflege__**: In der Jungbestandspflege ist die Konkurrenzvegetation stärker, da weniger Bäume gepflanzt wurden. Daher ist diese auch stärker zu bekämpfen. Auf einen höheren Anteil an Mischbaumarten sollte geachtet werden, da insbesondere Laubholz in Nadelbeständen den Schnee auf den Boden durchfallen lässt, und somit eine sich auf dem Kronendach aufbauende ganzflächige Schneedecke verhindert wird.  
-    - Läuterung und ErstdurchforstungDie auf die Jungbestandspflege folgenden Eingriffe sollten von dem Leitbild der Einzelbaumstärkung durch Stammzahlreduktion geleitet sein. Dadurch wird das Kronendach durchlöchert und der Schnee kann hindurchfallen, ohne Schäden anzurichten. Risikoarme Baumformen und Mischbaumarten sollten gefördert werden.+    - **__Läuterung und Erstdurchforstung__**: Die auf die Jungbestandspflege folgenden Eingriffe sollten von dem Leitbild der Einzelbaumstärkung durch Stammzahlreduktion geleitet sein. Dadurch wird das Kronendach durchlöchert und der Schnee kann hindurchfallen, ohne Schäden anzurichten. Risikoarme Baumformen und Mischbaumarten sollten gefördert werden.
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 //Abb. 1: Schmalkronige Fichten (links), an denen Schnee und Eis gut abgleiten können, und breitkronige Küstentanne, an deren Ästen sich Eis und Schnee mit verheerenden Folgen ansammeln können. (Foto: Bölsing)// //Abb. 1: Schmalkronige Fichten (links), an denen Schnee und Eis gut abgleiten können, und breitkronige Küstentanne, an deren Ästen sich Eis und Schnee mit verheerenden Folgen ansammeln können. (Foto: Bölsing)//
  
-Quellen: [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/sturm_schnee_eis/fva_schneebruch_w4/index_DE]] 
  
-Schwerdtfeger, Fritz 1981Die Waldkrankheiten 4.Auflage, Paul Parey Hamburg und Berlin 1981, 486 S.+===== Quellen=====
  
-Zur Bestandesbegründung: [[http://www.sdw-nrw.de/cms/upload/Bedrohter_Wald/NRW-Wiederbewaldungskonzept.pdf]]+[[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/sturm_schnee_eis/fva_schneebruch_w4/index_DE|Dufteis und Schneebruch – Wenn Eis und Schnee die Äste biegen]], Online auf waldwissen.net, Zugriff am 24.09.2020 
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 +Schwerdtfeger, Fritz 1981: Die Waldkrankheiten 4.Auflage, Paul Parey Hamburg und Berlin 1981, 486 S.
  
-===== Inhalt=====+Zur Bestandesbegründung[[http://www.sdw-nrw.de/cms/upload/Bedrohter_Wald/NRW-Wiederbewaldungskonzept.pdf|Empfehlungen für die Wiederbewaldung der Orkanflächen in Nordrhein-Westfalen]], Online auf sdw-nrw.de, Zugriff am 24.09.2020
  
-{{indexmenu>.#1|nons skipfile=/start/}}+~~NOTOC~~
  
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