Schalenwild

Schutz vor Fegeschäden

Unter Fegeschäden werden Schäden an jungen Bäumen und Sträuchern verstanden, die entstehen, wenn Rehböcke und Hirsche den Bast von ihren Geweihen entfernen, indem sie ihn an den Stämmen der Gehölze abreiben. Dabei wird auch die Rinde der Pflanzen bis auf das Holz hin abgerieben, so dass eine offene Wunde an der Pflanze entsteht, über die das Holz schädigende Pilze in die Pflanze eindringen können. Dies kann zu einer erheblichen nachhaltigen Entwertung des zukünftig zu erntenden Holzes führen. Teilweise ist die Schädigung so stark, dass die Pflanze nicht mehr genügend Wasser und Nährstoffen zu den Blättern transportieren kann und abstirbt. Die wirtschaftlichen Schäden können daher in Kulturen und Naturverjüngungen erheblich sein.

Der beste Schutz vor Fegeschäden ist ein angemessen geringer Wildbestand, wobei ein gewisses Maß an Fegeschäden vom Waldbesitzer zu dulden ist. Durch Jagddruck auf den betroffenen Flächen kann das Wild zusätzlich aus den Flächen herausgehalten werden. Eine Absprache mit den Jägern empfiehlt sich daher.

Weitere Maßnahmen, die sich als Fegeschutz bewährt haben sind [1]:

  • 1,2 bis 1,5 m lange Eichen- oder Bambusstäbe/Tonkinstäbe: Jeweils ein bis zwei Stäbe mit einer Kantenlänge von 1 bis 2 cm werden neben die zu schützende Jungpflanze in die Erde gesteckt und können dort bis zum Verrotten verbleiben. Ein Stab kostet inklusive Arbeitslohn ca. 2 €. Dieser Effekt kann auch durch zwei bis drei, mit Draht zusammengehaltenen Ästen erzielt werden. Diese Maßnahme wirkt vor allem gegen das Fegen des Rehwildes.

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Tonkinstäbe als Fegeschutz (Foto Bölsing)

  • Stachelbäume sind ca. 0,5 cm dicke und bis zu 1,5 m lange Metallstäbe, an denen im rechten Winkel immer um 90 Grad versetzt Querstäbe angebracht sind und die neben dem zu schützenden Stämmchen in die Erde gesteckt werden. Sie müssen später wieder entfernt werden, damit sie nicht in die Pflanze einwachsen, die Holzernte erschweren und das Holz entwerten, können aber auch wiederverwendet werden. Ein Stachelbaum kostet inklusive Arbeistlöohn ca. 1,50 €.
  • Drahtspiralen werden um das zu schätzende Stämmchen gewickelt, müssen aber auch den gleichen Gründen wie die Stachelbäume wieder entfernt werden.
  • Wuchshüllen und Drahtgitter schützen zusätzlich auch gegen Schälen, sind aber auch nach Erfüllung ihrer Funktion wieder zu entfernen. Sie kosten pro Stück und Arbeitslohn ca. 3,50 €.
  • Vergrämungsmittel sollen durch starken Geruch das Wild von der Pflanze fernhalten.

[1] Hatesohl, Lennart 2019: Das hilft gegen Fegen und Schälen, Land & Forst Nr. 50/2019 S. 52.

[2] Wildschäden am Wald

[3] Beschreibung Wöbra Pflanzenschutz