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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:wirbeltiere:schalenwild:verbiss [2020/01/13 13:50] sboelsing |
klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:wirbeltiere:schalenwild:verbiss [2020/10/27 15:24] (aktuell) sboelsing [Quellen] |
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- | ====== Schutz vor Wildverbiss | + | ====== Schutz vor Verbissschäden |
- | ==== Quellen ==== | + | Verbisschäden werden von fast allen Schalenwildarten verursacht. Dazu gehören vor allem Rehwild, Damwild und Rotwild. Gefährdet sind Naturverjüngungen, |
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+ | Werden die oberen Knospen der Pflanze verbissen, wird ein weiteres Höhenwachstum in der kommenden Vegetationsperiode verhindert. Gebiete mit zu hohem Wildbestand kann man z.B. daran erkennen, dass man sogenannte Bonsaibuchen findet. Dieses sind Buchen, die z.T älter als 10 Jahr sind, eine Wuchhöhe von unter 50 cm haben und in der Form einem japanischen Bonsai ähneln. | ||
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+ | Bei stärkerem Verbiss kann die Pflanze auch so stark geschädigt werden, dass sie abstirbt. Werden nur Seitentriebe geschädigt, | ||
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+ | Verbissschäden gehören bis zu einem gewissen Maße zum Ökosystem Wald dazu. Nimmt die Wildpopulation überhand, nehmen auch die Verbissschäden unverhältnismäßig stark zu. Ziel sollte ein Wildbestand sein, der die nätürliche Verjüngung der vorkommenden Hauptbaumarten ohne technische Maßnahmen zulässt. Ein gutes Hilfsmittel zur Bestimmung ist die Anlage von Weiserflächen oder Weisergattern | ||
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+ | Sollen neue Baumarten in die Bestände eingebracht werden, so sollten diese auch bei angemessenen Wildbeständen zusätzlich geschützt werden, da das Wild dazu neigt, genau die Pflanzen zu verbeissen, die in seinem Revier nur selten vorkommen. Dies kann auch zum Verschwinden seltener aber natürlich bereits vokommender Baumarten führen. | ||
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+ | Waldbesitzer sollten sich rechtzeitig mit den zuständigen Jägern in Verbindung setzen und auf eine angemessene Wilddichte oder Bejagungsschwerpunkte drängen. Führt dieses zu keinem befriedigenden Ergebnis, kann der Waldbesitzer durch technische Maßnahmen seine Bäume vor Verbissschäden schützen. | ||
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+ | * Der Knotengeflechtzaun ist der Standardschutz gegen Wildverbiss. Er ist sehr haltbar und kann bei sorgfältigem Abbau und, wenn er nicht allzu stark eingewachsen ist, wieder verwendet werden. Nachteil ist, dass er auch wieder abgebaut werden muss. Die Zaunhöhe ist abhängig vom Wildbestand. Tritt nur Rehwild auf, so reicht eine Zaunhöhe von 1,6 m. Bei zusätzlichem Vorkommen von Dam- und/oder Rotwild, sollte der Zaun eine Höhe von min. 1,8 m haben. In beiden Fällen ist der Zaun unten umzuschlagen, | ||
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+ | //Zaunbau ist immer noch der Standard beim Verbissschutz (Foto Bölsing).// | ||
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+ | * Hordengatter sind aus Holz hergestellte Zaunelemente, | ||
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+ | Beide Varianten erfordern eine regelmäßige Kontrolle des Zauns und der umzäunten Fläche insbesondere nach Stürmen. Ist Wild in die Fläche eingedrungen, | ||
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+ | Neben dem flächigen Schutz junger Bäume durch Zäune kann auch ein Einzelschutz sinnvoll sein. Dieser bietet sich bei nur geringer Pflanzenzahl / geringer zu schützender Kulturfläche oder erhöhter Schutzbedürftigkeit seltener Individuen an. Generell sollten Schutzmittel aus Kunsttoffen nicht angewendet werden. Diese werden zwar im Lauf der Zeit vom UV-Licht zerstört. Das verbleibende Mikroplastik gelangt aber in den Naturkreislauf, | ||
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+ | * Wuchshüllen sind meist aus Plastik, die zwar im Laufe der Zeit verfallen, aber als Mikroplastik dann den Naturkreislauf vergiften. Ihr Vorteil ist, dass sie auch vor [[klima_u_fowi: | ||
+ | * Drahtgitter sind umweltfreundlicher und bis zu 30 Jahre haltbar. Sie können wiederverwendet werden. Drahtgitter schützen auch (Kosten ca. 3 € / Stk.) | ||
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+ | * Kunststoffkappen schützen nur den Haupttrieb und müssen jedes Jahr erneut aufgesteckt werden. Der umweltbewuste Waldbesitzer sammelt die Plastikkappen nach der Verwendung wieder ein. (Kosten | ||
+ | * Ungewaschene Schafwolle wird ebenfalls jedes Jahr neu an der Terminalknospe durch Umwickeln befestigt. Sie ist umweltfreundlich und kostengünstig. | ||
+ | * Das Umwickeln der Terminalknospe mit Krepp-Klebeband ist ebenfalls jährlich zu wiederholen, | ||
+ | * Vergrämungsmittel sollen durch starken Geruch das Wild von der Pflanze fernhalten. | ||
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+ | ===== Quellen | ||
[1] Hatesohl, Lennart 2019: Das hilft gegen wilde Leckermäuler, | [1] Hatesohl, Lennart 2019: Das hilft gegen wilde Leckermäuler, | ||
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+ | [2] Petersen, Regina 2020: Douglasie in Wuchshülle, | ||
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+ | [3] {{: | ||
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