Neben den positiven Effekten, die der Wald auf den Wasserhaushalt seiner Umgebung und die Trinkwassergewinnung hat (Wasserschutz durch Wald), ist Wasser einer der wichtigsten Faktoren, die das Ökosystem Wald bestimmen. Die Niederschlagsmengen, ihre jährliche Verteilung, der Boden und seine Wasserspeicherkapazität, das Relief, der Wald selbst (Alter, Baumarten) und weitere Aspekte haben Einfluss auf den Wasserhaushalt.
Wasserversorgung, Nährstoffversorgung und Temperatur bestimmen den forstlichen Standort, woraus sich wiederum die standortgemäßen Baumarten ableiten lassen. Kiefern und Birken ertragen Trockenheit relativ gut, Erlen, Eschen, Eichen und Pappeln, sind eher für feuchte bis nasse Standorte geeignet. Welche Baumarten zu einem konkreten Standort passen, lässt sich am besten mit Hilfe einer Standortskartierung professionell ermitteln.
Je stärker der aktuelle Bestand von der Standortgemäßheit abweicht, desto höher ist das Risiko, dass der Wald durch zu viel Feuchtigkeit geschädigt werden kann. Diese Schäden können zu Zuwachseinbußen bis hin zur kompletten Bestandsvernichtung führen.
Zu viel Wasser führt zu länger andauernder Staunässe und damit zu Luft- und Sauerstoffmangel im Boden oder sogar zu temporären offenen Wasserflächen im Wald mit erheblichem Schadpotential, da nicht alle Baumarten solche Situationen ertragen und ihre Wurzeln absterben können.
Bäume, insbesondere nur flach wurzelnde Arten wie die Fichte verlieren in stark mit Wasser gesättigten Waldböden an Halt. Der Boden ist nicht mehr fest, sondern wird „schwammig“, sodass bei starken Winden die Bäume mit Ihren Wurzeltellern schwanken können und es vermehrt zu Windwürfen kommen kann.
Hochwasser schadet Wäldern in der Regel nicht, da es meist nur von kurzer Dauer ist und nach Abfluss des Wassers, die alten Standortbedingungen wieder eintreten. Lediglich, wenn das Hochwasser nicht abfließen kann, kommt es abhängig von der Baumart und der Dauer des Hochwassers zu ernsthaften Schäden bis hin zum Totalausfall.