Transport

transport.jpgUnter Transport wird die Lieferung des Holzes von der Waldstraße an einen anderen Ort, meist das Werk des Käufers verstanden.

Wird Rundholz nicht auf dem Stock (d.h. stehend) oder frei Waldstraße verkauft, so ist es die Aufgabe des Verkäufers, für den Transport des Holzes von der Waldstraße bis zum mit dem Käufer vereinbarten Zielort zu sorgen.

Letzteres ist mit höherem Organisations- und Verwaltungsaufwand beim Waldbesitzer verbunden und für kleine Privatwaldbesitzer nicht attraktiv. Für Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse aber kann dieses eine interessante Alternative aus folgenden Gründen sein.

  1. Mit der Disposition der Abfuhr kann der Verkäufer besser auf kurzfristige Nachfragen seitens seiner Käufer reagieren und bekommt damit einen Vorteil am Markt.
  2. Ist der Waldbesitzer der Auftraggeber des Transportunternehmers, kann er diesen bei Beschädigungen am Wegenetz oder sonstigen Schwierigkeiten direkt ansprechen und eine Klärung herbeiführen.
  3. Werden waldbesitzereigene Transportmittel eingesetzt, dieses können auch landwirtschaftliche Schlepper mit entsprechenden Anhängern sein, so kann der Waldbesitzer den Teil der Transportkosten, den normalerweise der Transportunternehmer als Gewinn erwirtschaften würde, für sich gut schreiben.

Die Lieferung frei Werk birgt für den Waldbesitzer aber auch einige Risiken.

  1. Der Gefahrenübergang findet erst am Ziel statt, so dass der Waldbesitzer für Verluste, z.B. durch Diebstahl verantwortlich zeichnet.
  2. Die Menge des zu transportierenden Holzes ist fast nie gleich der Ladungsmenge eines LKW oder eines Vielfachen davon, so dass die Gefahr besteht, dass eine geringe Restmenge des Holzes im Wald liegen bleibt, da es für den Fuhrunternehmer tendenziell wirtschaftlich unattraktiv ist, mit nur teilbeladenen Fahrzeugen zu fahren. Dieses zieht einen höheren Kontrollaufwand seitens des Waldbesitzers nach sich.
  3. Überlädt der Fahrer eines LKW sein Fahrzeug, so steht der Auftraggeber der Fahrt im Falle von Unfällen oder Kontrollen mit in der Verantwortung.

Im Falle des Verkaufs Frei-Waldstraße liegen die oben genannten Risiken beim Holzkäufer.

Grundsätzlich kann der Transport mit allen gängigen Verkehrsmitteln umgesetzt werden. Er wird in der Regel aber mit LKWs durchgeführt. In bestimmten Fällen bieten sich auch Bahntransporte an. Sie sind aber wegen des damit verbundenen logistischen Aufwandes (gebrochener Transport, aufwendigere Buchhaltung usw.) und knapper Zeitfenster für die Be- und Entladung des Zuges nicht immer attraktiv.

Der Aufwand für den Transport ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Kalkulation des Holzpreises. Für den Holzkäufer ist bei der Kalkulation der Kosten immer der Frei-Werks-Preis entscheidend, d.h. was kostet es, das Holz bis zu dem Ort zu bringen, an dem er es weiterverarbeiten oder weiter verkaufen will. Der Frei-Werks-Preis setzt sich immer aus dem Holzpreis sowie den Kosten für den Transport und mögliche weitere Dienstleistungen wie z.B. Zwischenlagerungen zusammen.

Grundsätzlich gilt: Je weiter der Zielort des Holzes vom Wald entfernt ist, desto höher sind die Transportkosten und desto geringer ist der Holzpreis, den der Käufer zahlen wird.

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