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klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:baumarteneignung [2019/05/28 11:50] kdaennart [Baden-Württemberg] |
klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:baumarteneignung [2022/02/23 14:21] (aktuell) fva-bw_befuellung_konekktiw_4 [Baden-Württemberg] |
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Bereits 2007 wurde das Projekt // | Bereits 2007 wurde das Projekt // | ||
- | Die entwickelten Karten bauen auf vorhandenen Daten verschiedener Baumarten in ganz Europa auf. Diese Daten zeigen die An- und Abwesenheiten von Baumarten unter den verschiedenen Klimabedingungen des europäischen Raums. Die letztliche Baumartenbewertung setzt sich aus den Kriterien Konkurrenzstärke, | + | Die entwickelten Karten bauen auf vorhandenen Daten verschiedener Baumarten in ganz Europa auf. Diese Daten zeigen die An- und Abwesenheiten von Baumarten unter den verschiedenen Klimabedingungen des europäischen Raums. Die letztliche Baumartenbewertung setzt sich aus den Kriterien Konkurrenzstärke, |
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+ | Im Jahr 2019 wurden die aktuellen [[https:// | ||
- | Aktuell befinden sich die Karten in Überarbeitung und werden auf das Jahr 2100 angepasst unter Verwendung der neuen RCP-Szenarien des aktuellen IPCC-Berichtes [8]. | ||
===== Bayern ===== | ===== Bayern ===== | ||
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In Hessen wurde unabhängig von den anderen 3 Bundesländern bereits 2009 als Reaktion auf den Sturm Kyrill eine Fichtenrisikokarte entwickelt. Dabei wurde das IPCC-Szenario A1B verwendet und für die Periode 2041-2050 dargestellt. Der Karte wurden Standortsdaten und die Wasserbilanz zugrunde gelegt. Die Fichtenrisikokarte ist nicht öffentlich einsehbar. [21] | In Hessen wurde unabhängig von den anderen 3 Bundesländern bereits 2009 als Reaktion auf den Sturm Kyrill eine Fichtenrisikokarte entwickelt. Dabei wurde das IPCC-Szenario A1B verwendet und für die Periode 2041-2050 dargestellt. Der Karte wurden Standortsdaten und die Wasserbilanz zugrunde gelegt. Die Fichtenrisikokarte ist nicht öffentlich einsehbar. [21] | ||
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+ | Für Sachsen-Anhalt hat das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie (MULE), durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA), Entscheidungshilfen zur klimaangepassten Baumartenwahl anfertigen lassen. Diese Entscheidungshilfen können unter dem anschließenden Link eingesehen werden: | ||
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+ | Weiterhin wird auf die Durchführungshinweise zu den Entscheidungshilfen verwiesen: | ||
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+ | Weiterhin wird der dazugehörige Web-Service der NW-FVA über folgenden Link erreicht: | ||
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+ | Am 19.05.2021 fand zudem eine Informationsveranstaltung des WBV Sachsen-Anhalt statt, bei dem über die Anwendbarkeit und die Inhalte referiert wurde. Die Beiträge von Herrn Thorsten Nothwehr und Herrn Ralf Nagel sind über die folgenden Links einsehbar. | ||
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===== Nordrhein-Westfalen ===== | ===== Nordrhein-Westfalen ===== | ||
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Die sächsische WET-Richtlinie baut auf der dynamischen Klimagliederung auf, welche wiederrum auf aktuellen Messwerten basiert, gleichzeitig aber an klimatische Entwicklungen angepasst werden kann. So ist es geplant, die dynamische Klimagliederung in einem etwa 10-jährigen Turnus den aktuellen Klimaentwicklungen anzupassen. Die Klimagliederung ermöglicht eine Zuordnung zu den sogenannten Leitwaldgesellschaften. Diesen wurden nur Hauptbaumarten zugeordnet, die eine so breite klimatische Spanne abdecken, dass diese sowohl aktuelle wie auch zukünftige klimatische Bedingungen vertragen. [28, 29] | Die sächsische WET-Richtlinie baut auf der dynamischen Klimagliederung auf, welche wiederrum auf aktuellen Messwerten basiert, gleichzeitig aber an klimatische Entwicklungen angepasst werden kann. So ist es geplant, die dynamische Klimagliederung in einem etwa 10-jährigen Turnus den aktuellen Klimaentwicklungen anzupassen. Die Klimagliederung ermöglicht eine Zuordnung zu den sogenannten Leitwaldgesellschaften. Diesen wurden nur Hauptbaumarten zugeordnet, die eine so breite klimatische Spanne abdecken, dass diese sowohl aktuelle wie auch zukünftige klimatische Bedingungen vertragen. [28, 29] | ||
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===== Thüringen ===== | ===== Thüringen ===== | ||
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Aktuell gelten auch im Hinblick auf klimawandelangepasste Waldbestände noch die 1995 erlassenen Grundsätze der naturnahen Forstwirtschaft [32, 33]. Dennoch sollen auch in Mecklenburg-Vorpommern walbauliche Anweisungen nach dem Vorbild von Sachsen und Thüringen dynamisch gestaltet werden, damit diese regelmäßig auf den Stand der aktuellen Klimaforschung gebracht werden können [33]. Der erste, bereits vollzogene Schritt ist die Anpassung der Klimagliederung des Landes anhand der klimatischen Wasserbilanz und der Vegetationslänge für den Zeitraum 1981-2010. Bedingt durch die Nähe zur Ostsee wurde auch die Strahlungsenergie mit in die Modelle einbezogen. Mögliche Zukunftsszenarien wurden mit Daten des IPCC-Szenarios A1B für Mecklenburg-Vorpommern regionalisiert. Im nächsten Schritt sollen nun die BZT durch Überschneidung der Klimawerte mit europaweiten Vegetationsdatensätzen gebildet werden. Dadurch soll eine Entscheidungshilfe nach dem Vorbild Sachsens und Thüringens für Forstplanende entstehen. Die Landesforstverwaltung befindet sich mitten in diesem zuletzt aufgeführten Arbeitsschritt. Aktuell sind noch keine auf die neue Klimagliederung angepassten BZT herausgegeben worden [34]. | Aktuell gelten auch im Hinblick auf klimawandelangepasste Waldbestände noch die 1995 erlassenen Grundsätze der naturnahen Forstwirtschaft [32, 33]. Dennoch sollen auch in Mecklenburg-Vorpommern walbauliche Anweisungen nach dem Vorbild von Sachsen und Thüringen dynamisch gestaltet werden, damit diese regelmäßig auf den Stand der aktuellen Klimaforschung gebracht werden können [33]. Der erste, bereits vollzogene Schritt ist die Anpassung der Klimagliederung des Landes anhand der klimatischen Wasserbilanz und der Vegetationslänge für den Zeitraum 1981-2010. Bedingt durch die Nähe zur Ostsee wurde auch die Strahlungsenergie mit in die Modelle einbezogen. Mögliche Zukunftsszenarien wurden mit Daten des IPCC-Szenarios A1B für Mecklenburg-Vorpommern regionalisiert. Im nächsten Schritt sollen nun die BZT durch Überschneidung der Klimawerte mit europaweiten Vegetationsdatensätzen gebildet werden. Dadurch soll eine Entscheidungshilfe nach dem Vorbild Sachsens und Thüringens für Forstplanende entstehen. Die Landesforstverwaltung befindet sich mitten in diesem zuletzt aufgeführten Arbeitsschritt. Aktuell sind noch keine auf die neue Klimagliederung angepassten BZT herausgegeben worden [34]. | ||
- | ===== Quellen | + | ===== Quellen ===== |
[1] Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) (2011): Waldstrategie 2020. Nachhaltige Waldbewirtschaftung – eine gesellschaftliche Chance und Herausforderung. Bonn. 35 Seiten. Online verfügbar unter: %%https:// | [1] Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) (2011): Waldstrategie 2020. Nachhaltige Waldbewirtschaftung – eine gesellschaftliche Chance und Herausforderung. Bonn. 35 Seiten. Online verfügbar unter: %%https:// | ||
- | [2] Hartebrodt, C. (2008): Die Rolle des Waldes im CO2-Haushalt des Landes Baden-Württemberg. In: // | + | [2] Hartebrodt, C. (2008): Die Rolle des Waldes im CO2-Haushalt des Landes Baden-Württemberg. In: // |
[3] IPCC (2014): Klimaänderung 2014. Synthesebericht. Ein Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC). Genf. 145 Seiten. Online verfügbar unter %%http:// | [3] IPCC (2014): Klimaänderung 2014. Synthesebericht. Ein Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC). Genf. 145 Seiten. Online verfügbar unter %%http:// | ||
- | [4] Graßl, H. (2007): Klimawandel – zu schnell für jeden Baum. LWF aktuell 60, S. 3-4. Online verfügbar unter: https:// | + | [4] Graßl, H. (2007): Klimawandel – zu schnell für jeden Baum. LWF aktuell 60, S. 3-4. Online verfügbar unter: |
- | [5] Amereller, K.; Kölling, C.; Bolte, A.; Eisenhauer, D-R.; Groß, J. et al. (2009): Die „20 Freisinger Punkte“. Gemeinsame Basis der deutschsprachigen forstlichen Ressortforschung. In: // | + | [5] Amereller, K.; Kölling, C.; Bolte, A.; Eisenhauer, D-R.; Groß, J. et al. (2009): Die „20 Freisinger Punkte“. Gemeinsame Basis der deutschsprachigen forstlichen Ressortforschung. In: // |
[6] %%Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) (2018): Klimakarten. Baumarteneignung Fichte, Buche, Traubeneiche und Tanne bei Klimawandel. Übersichtskarten 1:50.000. Online verfügbar unter: http:// | [6] %%Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) (2018): Klimakarten. Baumarteneignung Fichte, Buche, Traubeneiche und Tanne bei Klimawandel. Übersichtskarten 1:50.000. Online verfügbar unter: http:// | ||
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%%[34] Landesforst Mecklenburg-Vorpommern (2014): Geschäftsbericht für die Jahre 2012 und 2013. Zukunft nachhaltig gestalten. Malchin. 116 Seiten. Online verfügbar unter www.wald-mv.de/ | %%[34] Landesforst Mecklenburg-Vorpommern (2014): Geschäftsbericht für die Jahre 2012 und 2013. Zukunft nachhaltig gestalten. Malchin. 116 Seiten. Online verfügbar unter www.wald-mv.de/ | ||
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+ | [35] %%Hamkens, Dr. Hans P. D.-V. (16. November 2020). // | ||
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