Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:die_kiefer [2019/10/14 10:39]
sboelsing [Die Waldkiefer (Pinus Sylvestris)]
klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:die_kiefer [2022/02/22 10:54] (aktuell)
fva-bw_befuellung_konekktiw_4 [Die Kiefer und ihre Schädlinge]
Zeile 1: Zeile 1:
 ====== Die Waldkiefer (Pinus sylvestris) ====== ====== Die Waldkiefer (Pinus sylvestris) ======
 +
 ===== Die Waldkiefer ===== ===== Die Waldkiefer =====
  
Zeile 7: Zeile 8:
  
 {{ :klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:2018-08-16_allgemeines_die_waldkiefer_fva_.jpg?299x445 }} {{ :klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:2018-08-16_allgemeines_die_waldkiefer_fva_.jpg?299x445 }}
 +
 ==== Wirtschaftliche Bedeutung/ Verwendung ==== ==== Wirtschaftliche Bedeutung/ Verwendung ====
  
Zeile 15: Zeile 17:
 **%%Diplodia Kieferntriebsterben%%** **%%Diplodia Kieferntriebsterben%%**
  
-%%Diese Krankheit wird durch einen wärmeliebenden Pilz (Sphaeropsis sapinea, Syn.: Diplodia pinea) verursacht, der bedingt durch den Klimawandel zunehmend bessere Lebensbedingungen in Mitteleuropa vorfindet. Der Pilz ist ein Schwächeparasit und benötigt so eine gewisse Vorschädigung seiner Wirte, um „aktiv“ zu werden. Da er auch auf abgestorbenem Material oder symptomlos in der Kiefer lebt ist er im Bestand präsent und kann bei günstigen Bedingungen ausbrechen. Milde Winter, feuchtwarme Frühjahre und trockene Sommer begünstigen das Kiefertriebsterben, weshalb seine Bedeutung waldbaulich weiter zunehmen und den Kiefernanbau zukünftig risikoreicher gestalten wird [4]. Weitere pilzliche Schaderreger sind das Kieferntriebschwinden (Cenangium ferruginosum), die Scleroderris-Krankheit (Gremmeniella abietina) oder der Kieferndrehrost (Melampsora pinitorqua). Diese unterliegen stark der Witterung und verursachen kaum Schäden in wirtschaftlich bedeutsamen Dimensionen. [5]%%+%%Diese Krankheit wird durch einen wärmeliebenden Pilz (Sphaeropsis sapinea, Syn.: Diplodia pinea) verursacht, der bedingt durch den Klimawandel zunehmend bessere Lebensbedingungen in Mitteleuropa vorfindet. Der Pilz ist ein Schwächeparasit und benötigt so eine gewisse Vorschädigung seiner Wirte, um „aktiv“ zu werden. Da er auch auf abgestorbenem Material oder symptomlos in der Kiefer lebt ist er im Bestand präsent und kann bei günstigen Bedingungen ausbrechen. Milde Winter, feuchtwarme Frühjahre und trockene Sommer begünstigen das Kiefertriebsterben, weshalb seine Bedeutung waldbaulich weiter zunehmen und den Kiefernanbau zukünftig risikoreicher gestalten wird [4]. Weitere pilzliche Schaderreger sind das Kieferntriebschwinden (Cenangium ferruginosum), die %%[[http://wald-wiki.de/klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/pilze/scleroderrris_krankheit|Scleroderris-Krankheit]]%% (Gremmeniella abietina) oder der Kieferndrehrost (Melampsora pinitorqua). Diese unterliegen stark der Witterung und verursachen kaum Schäden in wirtschaftlich bedeutsamen Dimensionen. [5]%%
  
 %%Aber nicht nur pilzliche Erreger machen der Kiefer zu schaffen, auch zahlreiche Schadinsekten haben die Kiefer zum Fressen gern. An dieser Stelle wird eine Auswahl von Schädlingen beschrieben, die nicht abschließend ist.%% %%Aber nicht nur pilzliche Erreger machen der Kiefer zu schaffen, auch zahlreiche Schadinsekten haben die Kiefer zum Fressen gern. An dieser Stelle wird eine Auswahl von Schädlingen beschrieben, die nicht abschließend ist.%%
Zeile 33: Zeile 35:
 **%%Kiefernbuschhornblattwespe%%** **%%Kiefernbuschhornblattwespe%%**
  
-%%Kommt das Frühjahr zeitig und ist es dazu noch warm, können 2 Generationen ausgebildet werden. Zu Massenvermehrungen kommt es im August/September wenn der Fraß der 2. Larvengeneration den der 1. Generation verstärkt. Charakteristisch sind eine plötzliche enorme Zunahme der Population und ein ebenso plötzlicher Zusammenbruch (FVA-einblick 01/2017). Die Larven in allen Altersklassen fressen die Nadeln aller Jahrgänge, die Knospen bleiben dabei verschont. Das führt dazu, dass der Austrieb im Folgejahr gewährleistet bleibt. Nadelverluste im Herbst sind auffällig, aber ungefährlich, wenn die Kiefer nicht so stark geschwächt ist, das sich Sekundärschädlinge ungehindert ans Werk machen können. [10, 11]%%+Kommt das Frühjahr zeitig und ist es dazu noch warm, können 2 Generationen ausgebildet werden. Zu Massenvermehrungen kommt es im August/September wenn der Fraß der 2. Larvengeneration den der 1. Generation verstärkt. Charakteristisch sind eine plötzliche enorme Zunahme der Population und ein ebenso plötzlicher Zusammenbruch (FVA-einblick 01/2017). Die Larven in allen Altersklassen fressen die Nadeln aller Jahrgänge, die Knospen bleiben dabei verschont. Das führt dazu, dass der Austrieb im Folgejahr gewährleistet bleibt. Nadelverluste im Herbst sind auffällig, aber ungefährlich, wenn die Kiefer nicht so stark geschwächt ist, das sich Sekundärschädlinge ungehindert ans Werk machen können. [10, 11] 
 + 
 +An dieser Stelle sei auf das Tool [[https://waldschutz.wsl.ch/de/diagnose-und-beratung/diagnose-online.html|Diagnose Online]] verwiesen, welches von der WSL zur Verfügung gestellt wird und es ermöglicht, Schadbilder und Schädlinge zu erkennen. 
 + 
 +Weitere pilzliche Schaderreger sind das Kieferntriebschwinden (Cenangium ferruginosum), die [[http://wald-wiki.de/klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/pilze/scleroderrris_krankheit|Scleroderris-Krankheit]] (Gremmeniella abietina) oder der Kieferndrehrost (Melampsora pinitorqua). Diese unterliegen stark der Witterung und verursachen kaum Schäden in wirtschaftlich bedeutsamen Dimensionen. [5]
  
-%%An dieser Stelle sei auf Tool [[https://www.wsl.ch/de/services-und-produkte/beratung-und-gutachten/baumkrankheiten-diagnose-online.html|Diagnose-Online]] verwiesen, welches von der WSL zur Verfügung gestellt wird und ermöglicht Schadbilder und Schädlinge zu erkennen. %% 
  
-Weitere pilzliche Schaderreger sind das Kieferntriebschwinden (Cenangium ferruginosum), die Scleroderris-Krankheit (Gremmeniella abietina) oder der Kieferndrehrost (Melampsora pinitorqua). Diese unterliegen stark der Witterung und verursachen kaum Schäden in wirtschaftlich bedeutsamen Dimensionen. [5] 
 ==== Kiefer in Zeiten des Klimawandels ==== ==== Kiefer in Zeiten des Klimawandels ====
  
Zeile 43: Zeile 47:
  
 {{ :klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:klimahuelle_kiefer.jpg?200 }} {{ :klima_u_fowi:waldbewirtschaftung:waldbau_u_klima:baumartenwahl_u_standort:klimahuelle_kiefer.jpg?200 }}
 +
 ===== Quellen: ===== ===== Quellen: =====
  
-%%1Die Waldkiefer – Baum des Jahres 2007 (2007): Karopka Manuel und Milad Mirjam, verfügbar unter%% %%[[https://www.waldwissen.net/wald/baeume_waldpflanzen/nadel/fva_waldkiefer/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%+%%[1Die Waldkiefer – Baum des Jahres 2007 (2007): Karopka Manuel und Milad Mirjam, verfügbar unter%% [[https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/nadelbaeume/die-waldkiefer]]%%, zuletzt abgerufen am 09.11.2020%% 
 + 
 +%%[2] Die BWI3 im Bundesvergleich (2015): Gerald Kändler, verfügbar unter%% [[https://www.waldwissen.net/technik/inventur/fva_bundeswaldinventur3_bund/index_DE]]%%, zuletzt abgerufen am 09.11.2020%% 
 + 
 +%%[3] Die Waldkiefer, verfügbar unter [[http://www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/082195/]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%
  
-%%2. Die BWI3 im Bundesvergleich (2015): Gerald Kändler, verfügbar unter%% [[https://www.waldwissen.net/technik/inventur/fva_bundeswaldinventur3_bund/index_DE]]%%, zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%+%%[4] Diplodia-Triebsterben der Koniferen (2017): R. Petercord und L: Straßer, verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/pilze_nematoden/lwf_diplodia/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%
  
-%%3Die Waldkiefer, verfügbar unter [[http://www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/082195/]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%+%%[5] Trieberkrankungen an Waldbäumen im Brennpunkt der forstlichen Phytopathologie (2012): PHeydeck, C. Dahms, verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/pilze_nematoden/lfe_pilze_spitzen/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%
  
-%%4. Diplodia-Triebsterben der Koniferen (2017): R. Petercord und L: Straßer, verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/pilze_nematoden/lwf_diplodia/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%+%%[6] Die Kiefernoder Forleule (1992): Herrmann Bogenschütz, verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/insekten/fva_forleule/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%
  
-%%5. Trieberkrankungen an Waldbäumen im Brennpunkt der forstlichen Phytopathologie (2012): P. Heydeck, CDahms, verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/pilze_nematoden/lfe_pilze_spitzen/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%+%%[7] Der Kiefernspinner (2005): KMöller, verfügbar unter%% %%[[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/insekten/fva_kiefernspinner/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%
  
-%%6. Die Kiefern- oder Forleule (1992): Herrmann Bogenschützverfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/insekten/fva_forleule/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%+%%[8] Der Kiefernspinner (2015): Ministerium für Ländliche EntwicklungUmwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg [[https://forst.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/fb_kiefsp.pdf]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%
  
-%%7Der Kiefernspinner (2005): K. Möller, verfügbar unter%% %%[[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/insekten/fva_kiefernspinner/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%+%%[9] Die Nonne – Waldschutz Merkblatt Nr52 (2004): Curt Majunke, Katrin Möller und Mirko Funke, verfügbar unter [[https://forst.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/nonne.pdf]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%
  
-%%8. Der Kiefernspinner (2015)Ministerium für Ländliche EntwicklungUmwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg [[https://forst.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/fb_kiefsp.pdf]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%+%%[10] Gemeine KiefernbuschhornblattwespeForstschutzstelle Eberswaldeverfügbar unter%% %%[[http://www.forstschutzstelle.de/HTML-Seiten/Blattwespen.html]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%
  
-%%9. Die Nonne – Waldschutz Merkblatt Nr. 52 (2004): Curt MajunkeKatrin Möller und Mirko Funke, verfügbar unter [[https://forst.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/nonne.pdf]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%+%%[11] Die gemeine Kiefernbuschhornblattwespe (2012): BogenschützH.; König, E. , verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/insekten/fva_kiefernbuschhornblattwespe/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%
  
-%%10. Gemeine Kiefernbuschhornblattwespe: Forstschutzstelle Eberswalde, verfügbar unter%% %%[[http://www.forstschutzstelle.de/HTML-Seiten/Blattwespen.html]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%% 
  
-%%11. Die gemeine Kiefernbuschhornblattwespe (2012): Bogenschütz, H.; König, E. , verfügbar unter [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/insekten/fva_kiefernbuschhornblattwespe/index_DE]], zuletzt abgerufen am 23.05.2019%%