Waldbau mit gefährdeten Arten

Hirschkäferschutz

Die Thematik des Hirschkäferschutzes ist sehr vielfältig. Sie berührt Fragen zum Schutz des Lebensraumes (Biotop), seiner Nester (Brutstätten = alter Baumstumpf) bis hin zum Schutz der oberirdischen Käfer in der Hirschkäferzeit.

Entsprechend unterschiedlich sind die Möglichkeiten etwas zu tun. Die Gestaltung der Lebensräume bestimmen Gesetzgeber, Verwaltungen und Kommunen. Im Garten aber sind Sie es, der Eigentümer! Die einzelnen Nester (Baumstümpfe), zentrale Elemente innerhalb der Hirschkäferpopulation, können theoretisch bei jedem einzelnen Grundstückbesitzer sein oder entstehen. Mit den Käfern selbst kann durch deren freie Bewegung gar jeder einmal (zufällig) in Berührung kommen.

Für den Umgang mit den Käfern selbst beachten Sie meine Regeln oder fragen nach.

Stoßen Sie auf Nester, auch bei Baumaßnahmen(!), kann nur eine fachgerechte Versorgung helfen! Bitte nehmen Sie dann mit mir Kontakt auf, es wird sich eine Lösung vor Ort finden lassen.

Wer Hirschkäfern durch gezielte Maßnahmen wie Nesterbau (Hirschkäfermeiler etc.) helfen möchte, sollte ebenfalls Kontakt aufnehmen. Die derzeit propagierten Methoden und Maßnahmen berücksichtigen vielfach noch nicht die neuesten Erkenntnisse. Man kann auch mit einem Meiler stören oder gar eine Ökofalle bauen. Fragen Sie daher besser vorher an.

Kontakt - Alles rund um den Hirschkäfer und mehr!

  1. Keine Entnahme oder Sammeln von Hirschkäfern, beides ist gesetzlich verboten!
  2. Käfern in Notlagen kann man helfen und dazu auch anfassen. Beachten Sie, dass sowohl Männchen als auch Weibchen mit ihren Mandibeln durchaus empfindlich kneifen können.
  3. In Notlagen sind Käfer, die z.B. auf glatten Flächen auf dem Rücken liegen, im Wasser treiben (Gießkanne) oder auf einer befahrenen Straße angetroffen werden.
  4. Die Käfer immer in der unmittelbaren Nähe des Fundortes am Stammfuß eines Baumes oder Strauches aussetzen. Dort sind sie geschützt und können sich neu orientieren.
  5. Es gibt keinen größeren Schaden als den im Hausgarten gefundenen Hirschkäfer in den entfernten Wald zu bringen!
  6. Hirschkäfer sind im Verlauf ihres nur wenige Wochen dauernden oberirdischen Lebens vielseitigen Gefahren ausgesetzt. Verletzungen kommen häufig vor, der Verlust eines Beines, Fühlers oder ein Loch im Deckflügel sind kein wirklicher Grund um einzugreifen, sie kommen damit noch klar.
  7. Die Käfer verharren bei Gefahr oftmals völlig regungslos und können sogar längere unfreiwillige Wasseraufenthalte durch einen Verfall in Starre schadlos überstehen, dies bedeutet ein tot wirkender Käfer muss nicht wirklich tot sein!
  8. Auch wirklich tote Käfer müssen dem Naturkreislauf überlassen werden.
  1. Ihre Aufmerksamkeit und eine guter Blick für den Käfer sind das Wichtigste und meist schon ausreichend, da es sich um große Käfer handelt.
  2. Fernglas und Taschenlampe, ggf. Lupe (Fühler) und Fotoapparat können Ihnen hilfreich sein.
  3. Informieren Sie sich über die Verwechslungsmöglichkeiten beim Weibchen.