Sonderstandorte nach Bundeswaldgesetz §30

Hochmoore

Hochmoore sind sehr nährstoffarme Moore, die nicht mehr vom Grundwasser, sondern nur noch durch Niederschläge gespeist werden. Um sie zu erhalten, muss es einen intakten Wasserhaushalt geben. Entwässerungsmaßnahmen sind daher zu unterlassen, sie wären eine erhebliche Beeinträchtigung.

Viele ehemalige Hochmoore sind durch Entwässerung und Torfabbau in der Vergangenheit so verändert worden, dass die typischen Hochmoor-Lebensgemeinschaften nicht mehr anzutreffen sind. Es siedeln sich meist Birken, Kiefern und Fichten an, die durch ihre Verdunstung weiter zur Entwässerung beitragen.

Ein solchermaßen geschädigtes Hochmoor kann durch Renaturierungsmaßnahmen wieder zu einem echten Moor entwickelt werden, wenn die Entwässerungsmaßnahmen zurückgebaut, die Bäume gefällt und der Schlagabraum entfernt werden, damit die Nährstoffarmut erhalten bleibt.

Moor nach Wiedervernässung

Hochmoor, nach Wiedervernässung durch Stop der Drainierung und manueller Entfernung des aufstockenden alten Birkenbestandes. (Foto Bölsing)

„Lebende“ Moore speichern CO2, in dem sie es im Torf konservieren. Wird das Moor entwässert, beginnt der Torf zu verrotten und das in ihm gespeicherte CO2 wird freigesetzt. Auch im Sinne des Klimaschutzes sollten daher noch bestehende Hochmoore nicht entwässert werden.

Besucher sollten die Moorflächen nicht mehr betreten, da sie das Moor durch Trittschäden beeinträchtigen oder zerstören können.

[1] Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Hrsg.)1996: Waldentwicklung Solling - Fachgutachten, Schriftenreihe Waldentwicklung in Niedersachsen Heft 5. 149 S. Bezug über Niedersächsisches Forstplanungsamt, Forstweg 1, 38302 Wolfenbüttel.