Wälder trockenwarmer Standorte
Trockenwarme Standorte finden sich im Bergland meist auf Hangkuppen und südlich exponierten Hängen mit oft nur sehr flacher Mineralbodenauflage, so dass die Wasserspeicherkapazität des Bodens gering ist. Im Flachland sind solche Standorte von einer schwachen Wasserhaltekapazität der meist sehr sandigen Böden oft in Verbindung mit unterdurchschnittlichen Niederschlagsmengen geprägt.
Je nach Ausganggestein schwankt die Nährstoffversorgung von extrem gut (auf Kalkgestein) über gut bis mittel (auf Lössablagerungen und Buntsandsteinen) bis hin zu extrem schlecht (ausgelaugte Flugsande).
Südexponierter Hang / Hangkuppe auf Kalkgestein mit den typischen Kalkzeigern Bingelkraut, Waldsegge und Salomonsiegel in der Krautschicht. Auch die Stachelbeere (Mitte des Fotos) gehört natürlicherweise in diese Pflanzengesellschaft. In der Baumschicht dominieren Rotbuchen gemischt mit Eschen, Ahornen, Bergulme und selten auch Elsbeere. Dieser Waldgesellschaft droht derzeit eine starke Beeinträchtigung durch Pilzerkrankungen, die sowohl Eschen (Eschentriebsterben), Ahorne (Rußrindenkrankheit) und Ulmen (Ulmensterben) betreffen. (Foto Bölsing)
Böden mit hohem Ton- oder Lehmanteil sollten nur in trockenem oder gefrorenem Zustand befahren werden, da sie sehr empfindlich auf hohen Bodendruck reagieren und sonst beeinträchtigt würden.
Meist finden sich in der Kraut- und Strauchschicht Arten, die sich an die sehr trockenen Verhältnisse angepasst haben und wegen der Seltenheit des Standortes ebenfalls selten sind. Eine Beeinträchtigung des Lebensraums durch die Einbringung biotopfremder Baumarten (z.B. Lärche auf Kalkstandorten) sollte unterlassen werden. Eine genaue Auskunft über die standortgemäßen Baumarten auf trockenwarmen Standorten gibt die forstliche Standortkartierung.