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klima_u_fowi:waldschutz:abiot_schaeden:trockenheit_u_feuer:start [2022/02/28 10:51] (aktuell)
fva-bw_befuellung_konekktiw_4 [Waldbrandgefahrenprognose]
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 ==== Waldbrandgefahrenprognose ==== ==== Waldbrandgefahrenprognose ====
  
-Um in Deutschland die Waldbrandgefahr vorherzusagen dient der Waldbrandgefahrenindex (WBI). Dieses Vorhersagenverfahren stützt sich auf den kanadischen Fire Weather Index (FWI) und auf den internationalen Index M68. Die Vorhersagen werden für die Waldbrandsaison zwischen Februar und Oktober getroffen. Grundlage bilden amtliche Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Seit dem Jahr 2014 gilt der WBI einheitlich für alle Bundesländer. Der WBI wird in 5 Gefährdungsstufen eingeteilt. Dabei geht es von „1 sehr geringe Gefahr“ bis „5 sehr hohe Gefahr“. Auf der Agrowetterseite des DWD kann man die Waldbrandgefahr für seine Region tagesaktuell abrufen. [2]+Um in Deutschland die Waldbrandgefahr vorherzusagen dient der [[https://www.dwd.de/DE/leistungen/waldbrandgef/waldbrandgef.html|Waldbrandgefahrenindex (WBI)]]. Dieses Vorhersagenverfahren stützt sich auf den kanadischen Fire Weather Index (FWI) und auf den internationalen Index M68. Die Vorhersagen werden für die Waldbrandsaison zwischen Februar und Oktober getroffen. Grundlage bilden amtliche Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Seit dem Jahr 2014 gilt der WBI einheitlich für alle Bundesländer. Der WBI wird in 5 Gefährdungsstufen eingeteilt. Dabei geht es von „1 sehr geringe Gefahr“ bis „5 sehr hohe Gefahr“. Auf der Agrowetterseite des DWD kann man die Waldbrandgefahr für seine Region tagesaktuell abrufen. [2] 
  
 ==== Waldbrandarten ==== ==== Waldbrandarten ====
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 Der Klimawandel und die Einhaltung des 2-Grad-Ziels sind heutzutage in aller Munde. Es wird prognostiziert, dass durch den Klimawandel Extremereignisse wie Sturm, Starkregen und Hitzewellen zunehmen werden. Studien belegen auch eine Korrelation zwischen dem Klimawandel und einer steigenden Waldbrandgefahr. Auf der Seite des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung ([[http://www.klimafolgenonline.com/]]) lassen sich die verschiedensten Entwicklungen des Klimawandels eindrücklich darstellen. Abbildung 1 zeigt beispielhaft den Anstieg des Waldbrandgefahrenindex´ für das „best-case-Szenario 2,6“ und das „worst-case-Szenario 8,5“ im Vergleich zum Referenzzeitraum 1981-2010. [4] {{ :klima_u_fowi:waldschutz:abiot_schaeden:trockenheit_u_feuer:2018-08-16_waldbrand_in_zeiten_des_klimawandels_waldbrand_klimafolgenonline.com_.jpg?600 }} Der Klimawandel und die Einhaltung des 2-Grad-Ziels sind heutzutage in aller Munde. Es wird prognostiziert, dass durch den Klimawandel Extremereignisse wie Sturm, Starkregen und Hitzewellen zunehmen werden. Studien belegen auch eine Korrelation zwischen dem Klimawandel und einer steigenden Waldbrandgefahr. Auf der Seite des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung ([[http://www.klimafolgenonline.com/]]) lassen sich die verschiedensten Entwicklungen des Klimawandels eindrücklich darstellen. Abbildung 1 zeigt beispielhaft den Anstieg des Waldbrandgefahrenindex´ für das „best-case-Szenario 2,6“ und das „worst-case-Szenario 8,5“ im Vergleich zum Referenzzeitraum 1981-2010. [4] {{ :klima_u_fowi:waldschutz:abiot_schaeden:trockenheit_u_feuer:2018-08-16_waldbrand_in_zeiten_des_klimawandels_waldbrand_klimafolgenonline.com_.jpg?600 }}
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 +===== Waldbrandbekämpfung aus der Luft - Fachempfehlungen der FNR =====
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 +Zu diesem sehr aktuellen und im Zuge zu erwartender Klimaentwicklungen stetig an Gewicht gewinnendem Thema, hat die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) Fachempfehlungen veröffentlicht. Diese Empfehlungen sind entstanden im Projekt [[https://www.waldbrand-klima-resilienz.com/|"Waldbrand Klima Resilienz"]]. Das zugehörige Dokument ist unter folgendem Link zu finden:
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 +{{:klima_u_fowi:waldschutz:abiot_schaeden:trockenheit_u_feuer:wkr-fachempfehlung-waldbrandbekaempfung-aus-der-luft-2021_06.pdf|Waldbrandbekämpfung aus der Luft -eine Fachempfehlung für Entscheidungsträger-}}
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 +Die Kernaussagen des Dokuments werden im folgenden Abschnitt zusammengefasst:
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 +  * Die Wirksamkeit der Brandbekämpfung aus der Luft ist komplex, von vielen Faktoren abhängig und daher nicht als alleinige Lösung für die Brandbekämpfung zu sehen.
 +  * Vegetationsbrände werden am Boden gelöscht! Brandbekämpfung aus der Luft ist dabei eine unterstützende Maßnahme, unter idealen Bedingungen können Luft-Löscharbeiten die Ausbreitung verlangsamen und dem Bodenpersonal die Möglichkeit geben, den Brand effektiver einzudämmen.
 +  * Starke Winde oder dichter Rauch können die Brandbekämpfung aus der Luft einschränken.
 +  * Brandbekämpfung aus der Luft ist meistens kostenintensiv und gefährlicher als Bodentaktik. 
 +  * Den bei Weitem größten Nutzen hat der Einsatz aus der Luft im Erstangriff. Er sollte daher an die Waldbrandgefahrenstufe gekoppelt sein, nicht nur an die Brandgröße. 
 +  * Gegenwärtig gilt bei munitionsbelasteten Flächen ein Sicherheitsabstand von 1km für die Einsatzkräfte, auch aus der Luft. Würfe aus dieser Höhe sind jedoch häufig nutzlos. In der Realität wird daher oft tiefer geflogen. 
 +  * Piloten müssen in bodengebundener Vegetationsbrandtaktik geschult werden, um mit Wasserabwürfen das Bodenpersonal effektiv unterstützen zu können. [5]
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 +Auf der Grundlage beschriebener Aussagen werden die folgenden Empfehlungen abgeleitet:
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 +  * Empfehlung 1: Piloten müssen in allen Aspekten der Brandbekämpfung und -Aufklärung aus der Luft ausgebildet sein, einschließlich der Luft-Boden Kommunikation (Art und Inhalt), Fachterminologie; Einsatztaktik, usw.
 +  * Empfehlung 2: Führungs-und Einsatzkräfte benötigen Schulungen, wie mit Luftfahrzeugen kommuniziert wird, um diese unterstützen, koordinieren und bestmöglich nutzen zu können (z.B. Koordination, Boden-Luft).
 +  * Empfehlung 3: Bedarf eines nationalen ressortübergreifenden Konzept zur Stationierung und Betrieb von Hubschraubern (bis Außenlast 4t) und SEATs* Staffeln.
 +  * Empfehlung 4: Eine Kosten-Nutzen-Analyse sollte vor jedem Einsatz erfolgen. Ein klares Anforderungs- und Kostenersatzsystem bringt Sicherheit.
 +  * Empfehlung 5: Die Stand-By Regeln und Reaktionszeit sollten sich am Feuerwetter (Gefahrenindex) orientieren.
 +  * Empfehlung 6: Bei munitionsbelasteten Flächen ist die 1km- Sicherheitsabstand Regel dahingehend zu prüfen, dass entweder entsprechende Regelungen verbessert werden, oder der Taktik der indirekten Feuerbekämpfung am Boden den Vorzug gegeben wird. [5]
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 +Weitere Hinweise zu diesem sehr aktuellen Thema können dem Internetauftritt der [[https://www.fnr.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle-mitteilungen/aktuelle-nachricht/waldbrandbekaempfung-aus-der-luft|Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe - FNR]] - entnehmen.
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 ===== Quellen: ===== ===== Quellen: =====
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 [4] [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/brand/fva_waldbrandgefahr_klimawandel/index_DE|Waldbrandgefahr in Zeiten des Klimawandels]], Online auf waldwissen.net, Zugriff am 24.09.2020 [4] [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/brand/fva_waldbrandgefahr_klimawandel/index_DE|Waldbrandgefahr in Zeiten des Klimawandels]], Online auf waldwissen.net, Zugriff am 24.09.2020
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 +[5] [[https://8bcc8d6a-8635-48dc-935b-7b1005ca027d.filesusr.com/ugd/bf6978_5d4d45bd7762419ba7a9c68eba22aed4.pdf|Waldbrandbekämpfung aus der Luft]], Online auf www.waldbrand-klima-resilienz.com, Zugriff am 07.07.2021