Kalkung
Massive menschlich verursachte Säureeinträge in Wälder - insbesondere durch Luftverschmutzungen - haben zu einer unnatürlich starken Absenkung des pH-Wertes in Waldböden geführt. Dies ist für viele Bäume und ihre Wurzeln ein Problem. Daher wachsen die Bäume auf diesen stark versauerten Böden nicht mehr so gut und sind anfällig, wenn zusätzlicher Stress kommt. Eine pH-Wert-Anhebung und Verbesserung der Basensättigung ist in den nächsten Jahrzehnten nur durch Bodenschutzkalkungen möglich. Dies belegen etliche wissenschaftliche Studien [2].
Insbesondere der Bericht von Frau Dr. Puhlmann et al., FVA Freibung „Regenerationsorientierte Bodenschutzkalkung in den Wäldern Baden-Württembergs“ wertet das Landesprogramm für den Zeitraum 2010 bis 2019 aus und zeigt deutlich den Nutzen und auch die Grenzen der Kalkung in Wäldern. Hier ist der Link zu der betreffenden FVA-Website und zum Download des Berichtes.
Die Durchführung einer Bodenschutzkalkung sollte nur unter Leitung von Experten erfolgen. Diese kennen die erforderlichen fachlichen und organisatorischen Maßnahmen, sowie die landesspezifischen Fördermöglichkeiten. - Ergänzende Informationen zur Förderung der Waldkalkung finden Sie hier.
Bevor eine Kalkung durchgeführt wird, ist der Bodenzustand zu analysieren, um den Kalkbedarf beurteilen zu können. Üblich werden 3 t/ha kohlensaurer Magnesiumkalk ausgebracht; meistens per Helikopter oder auch mittels terrestrischer Verblasetechnik.
Von der Kalkung auszunehmen sind:
Moore und natürlicherweise arme Standorte, Felsfluren und Sonderbiotope, Naturschutzgebiete, Wasserschutzgebiete der Zone 1 (Zonen 2 und 3 nicht), Naturwälder, Versuchs- und Beobachtungsflächen, Durchlässige, trockene und seichtgründige Standorte, Steilhänge, extreme Sonnhänge und Kuppen, Primär nasse Böden [1]
Weitere Informationen zum Thema Waldkalkung finden Sie auf der Website www.waldkalkung.com.
Quellen und Links zum Weiterlesen:
[1] Fachbeirat für Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz 2001: Wald(boden)sanierung, Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft für Waldveredelung und Flurholzanbau im Auftrag des Fachbeirats für Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien 26 S.
[2] Meesenburg, H. et al. 2017: Entwicklung der Versauerung von Waldböden in Deutschland, AFZ-Der Wald 2/2017 S. 18-19.
Begründung, Technik und Wirkung der Bodenschutzkalkung, Online auf waldwissen.net, Zugriff am 24.03.2021
Häufig gestellte Fragen zur Waldkalkung, Online auf waldkalkung.com, Zugriff am 24.03.2021
IG Waldbodenschutz Zusammenschluss von Waldbesitzern, Forschung, Forstdienstleisterin