Insekten

Große Waldgärtner (Tomicus piniperda)

Großer Waldgärtner (Tomicus piniperda)Wie sein „kleiner“ Verwandter Tomicus minor ist auch der Große Waldgärtner (Tomicus piniperda) eine monogame Art, die wie der Kleine Waldgärtner Kiefernarten (Pinus sylvestris, Pinus radiata) bevorzugt und nur selten an Fichten (Picea abies, Picea obovata), europäischen Lärchen (Larix decidua) oder Weißtannen (Abies alba) vorkommt. Die Art ist in Europa, Nordafrika und Asien verbreitet. In Nordamerika wurde Tomicus piniperda 1992 erstmals nachgewiesen. [1]

Mit 3,5-5,0 mm Länge ist der große Waldgärnter (Tomicus piniperda) nur unwesentlich größer als der kleine Waldgärtner (Tomicus minor) und von diesem nur durch die vorhandenen Schattenfurchen am abgerundeten Absturz zu unterscheiden. [2]

Im Gegensatz zu Tomicus minor bohrt sich das Weibchen im Borkenbereich des Baumes ein und legt dort nach der Befruchtung einen Muttergang in Form eines einfachen Längsgangs an. Sogenannte Krückstockgänge werden nur an liegenden Stämmen ausgebildet, da die Muttergänge nach kurzer Zeit dem Faserverlauf des Baumes folgen.

Die Schwärmzeit ist im März/April ab einer Lufttemperatur von 15 °C nachdem die Käfer die Überwinterungsfraßgänge (mehrjährig genutzt und für die Bäume ungefährlich) in der Borke der Kiefern verlassen haben. [3]

Auch der große Waldgärtner ist univoltin mit der Möglichkeit, nach dem Regenerationsfraß Geschwisterbruten zu bilden. [4] Nach NIEMEYER (1979) sinkt mit steigender Brutraumkonkurrenz der Bruterfolg und somit auch die Populationsdichte. Das Risiko einer Massenvermehrung ist also vorrangig von bruttauglichem Material abhängig, was durch „saubere Forstwirtschaft“ verringert werden kann.

Befallen werden frische eingeschlagene Stämme und stehende stark prädisponierte Bäume, wobei es auch zur Übertragung von Bläuepilzen kommt.

Der Große Waldgärtner wird nicht primär, prädisponiert aber durch den Regenerations- und Reifungsfraß die Bäume für weitere Schadfaktoren. [5]

[1] MC CULLOUGH & SMITTEY 1995

[2] WSL-Merkblatt: Rindenbrütende Käfer an Föhren, Online auf dora.lib4ri.ch/wsl, Zugriff am 25.03.2021

[3] NIERHAUS-WUNDERWALD & FORSTER 2000

[4] NIERHAUS-WUNDERWALD & FORSTER 2000, ALTENKIRCH et al. 2002

[5] MÜLLER 2009