Schwammspinner (Lymantria dispar)
Der Name Schwammspinner leiten sich vom Eigelege ab, das mit bräunlicher Afterwolle (Schuppen vom Hinterleib des Weibchens) bedeckt wird und an einen Schwamm erinnert, sobald die Raupen aus ihren Eiern geschlüpft sind. Die Schmetterlingsart gehört zur Familie der Trägspinner (Lymantiidae) und liebt ausgesprochen warmes und trockenes Klima.[1]
Die Larven sind polyphag (= „allesfressend“) und somit an verschiedenen Laubgehölzen anzutreffen, wo sie Blätter, Knospen, Früchte und Triebe schädigen. Es kommt zum Skelettierfraß am Laub, der sich im ungünstigen Fall bis zum Kahlfraß auswächst. Da der Schwammspinner große Gradationen (= zeitlich begrenzte Massenvermehrungen) bilden kann, sind befallene Baumbestände von erheblichen Ausfällen sowie - in Verbindung mit Sekundärschädlingen - von beträchtlichen Absterbeerscheinungen bedroht.[1]
In Deutschland kam es Mitte der 1990er und Anfang der 2000er Jahre zu den (vorerst) letzten großen Massenvermehrungen. Dabei zeigte insbesondere die Schwammspinner-Kalamität um 1993 herum über mehrere aufeinanderfolgende Jahre einen extremen Dichteanstieg und wuchs sich demzufolge in Zentral-Europa zu einer bis dahin nicht gekannten, pandemischen Massenvermehrung aus.[1]
Zusammen mit der sogenannten „Eichen-Fraßgesellschaft“ (gleichzeitiges Auftreten des Kleiner Frostspanners, Großer Frostspanner und Eichelwickler löst der Schwammspinner in klimaextremen Perioden (bspw. Dürre oder Frost) die Eichenkomplexerkrankung aus.[1]
Quellen
[1] Schadorganismen an der Traubeneiche, Online auf waldwissen.net, Zugriff 28.09.2020