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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:komplexkrankheiten:schadorganismen_traubeneiche [2020/10/07 12:05]
sherpich [Abiotische Schäden]
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   * **Eichen-Widderbock** (Plagionotus arcuatus) - Der Schädling gehört zu den Bockkäferarten und befällt insbesondere frisch gefällte, noch mit Rinde lagernde Stämme sowie abgestorbenes, noch festes Holz. Der Käfer ist auffallend gelb-gestreift, liebt es warm und schwärmt im Mai / Juni. Da die Eiablage an besonnten Stammteilen in Rindenritzen erfolgt, beginnen die Larven ihren Fraß unter der Rinde (nur kurz und am Anfang), bevor sie sich bis zur Kernholzgrenze ins Holz nagen und so bis zum Ende ihrer Entwicklung einen Hakengang als Ort für Verpuppung erzeugt haben.[1]   * **Eichen-Widderbock** (Plagionotus arcuatus) - Der Schädling gehört zu den Bockkäferarten und befällt insbesondere frisch gefällte, noch mit Rinde lagernde Stämme sowie abgestorbenes, noch festes Holz. Der Käfer ist auffallend gelb-gestreift, liebt es warm und schwärmt im Mai / Juni. Da die Eiablage an besonnten Stammteilen in Rindenritzen erfolgt, beginnen die Larven ihren Fraß unter der Rinde (nur kurz und am Anfang), bevor sie sich bis zur Kernholzgrenze ins Holz nagen und so bis zum Ende ihrer Entwicklung einen Hakengang als Ort für Verpuppung erzeugt haben.[1]
   * **Schiffswerftkäfer **(Lymexylon navale) - Er ist der bedeutendste technische Holzschädling an der Eiche. Seinen Namen erhielt er aufgrund eines massiven Auftretens in einer Schiffswerft in Gotenburg von Linné (1746). Befallen werden Baumstöcke und geschlagene Stämme sowie gelegentlich auch lebende, geschwächte Eichen als Folgeschädling. Die Larven des Käfers erzeugen lange horizontale, dicht mit Bohrmehl gefüllte Gänge im Holz.[1]   * **Schiffswerftkäfer **(Lymexylon navale) - Er ist der bedeutendste technische Holzschädling an der Eiche. Seinen Namen erhielt er aufgrund eines massiven Auftretens in einer Schiffswerft in Gotenburg von Linné (1746). Befallen werden Baumstöcke und geschlagene Stämme sowie gelegentlich auch lebende, geschwächte Eichen als Folgeschädling. Die Larven des Käfers erzeugen lange horizontale, dicht mit Bohrmehl gefüllte Gänge im Holz.[1]
-  * **Eichen-Splintkäfer** (Scolytus intricatus) - Dieser Sekundärschädling (vorwiegend an Quercus-Arten) befällt bevorzugt schwächere Stämme und Äste von Bäumen mit geringer Vitalität. Der monogame Rindenbrüter hat ein charakteristisches Fraßbild in Form eines kurzen Quergangs mit senkrecht längs verlaufenden Larvengängen. Er schädigt in erster Linie unter Trockenstress leidende (frisch gepflanzte) Jungpflanzen und sorgt dadurch u. U. für starke Verluste im Garten- und Landschaftsbau. Jungkäfer können zudem beim ausgedehnten Reifungsfraß an vorjährigen Trieben [[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/pilze/blaeuepilze|Bläuepilze ]](bspw. Ceratocystis spec.) übertragen.[1]+  * **Eichen-Splintkäfer** (Scolytus intricatus) - Dieser Sekundärschädling (vorwiegend an Quercus-Arten) befällt bevorzugt schwächere Stämme und Äste von Bäumen mit geringer Vitalität. Dieser Rindenbrüter hat ein charakteristisches Fraßbild in Form eines kurzen Quergangs mit senkrecht längs verlaufenden Larvengängen. Er schädigt in erster Linie unter Trockenstress leidende (frisch gepflanzte) Jungpflanzen und sorgt dadurch u. U. für starke Verluste im Garten- und Landschaftsbau. Jungkäfer können zudem beim ausgedehnten Reifungsfraß an vorjährigen Trieben [[klima_u_fowi/waldschutz/biot_schaeden/pilze/blaeuepilze|Bläuepilze ]](bspw. Ceratocystis spec.) übertragen.[1]
   * **Großer Eichenbock** (Cerambyx cerdo) - Der auch "Heldbock" genannte Käfer galt früher als Eichengroßschädling, hat aber in den letzten Jahrzehnten an seiner forstwirtschaftlichen Bedeutung verloren und ist heute vom Aussterben bedroht. Nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (Anhang II) wurde er daher als streng geschützt eingestuft. Der große Eichenbock befällt licht gestellte, ältere und geschwächte, stehende Eichen in trockenen Wärmelagen mit geringer Luftfeuchtigkeit. Die Käferlarven verpuppen sich im Holz, in einem großen (80 mm langen) Hakengang (mit einem Durchmesser von ca. 26 mm). Dieser verfärbt sich unter Pilzeinfluss schwarz, was das Holz technisch beträchtlich entwertet.[1]   * **Großer Eichenbock** (Cerambyx cerdo) - Der auch "Heldbock" genannte Käfer galt früher als Eichengroßschädling, hat aber in den letzten Jahrzehnten an seiner forstwirtschaftlichen Bedeutung verloren und ist heute vom Aussterben bedroht. Nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (Anhang II) wurde er daher als streng geschützt eingestuft. Der große Eichenbock befällt licht gestellte, ältere und geschwächte, stehende Eichen in trockenen Wärmelagen mit geringer Luftfeuchtigkeit. Die Käferlarven verpuppen sich im Holz, in einem großen (80 mm langen) Hakengang (mit einem Durchmesser von ca. 26 mm). Dieser verfärbt sich unter Pilzeinfluss schwarz, was das Holz technisch beträchtlich entwertet.[1]
  
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 ===== Quellen ===== ===== Quellen =====
  
-[1] [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/krankheiten/fva_traubeneiche/index_DE|Schadorganismen an der Traubeneiche]], Online auf waldwissen.net, Zugriff 28.09.2020+[1] [[https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/krankheiten/fva_traubeneiche/index_DE|Schadorganismen an der Traubeneiche]], Online auf waldwissen.net, Zugriff 07.10.2020