Diplodia - Kieferntriebsterben
Diese Krankheit wird durch einen wärmeliebenden Pilz (Sphaeropsis sapinea, Syn.: Diplodia pinea) verursacht, der bedingt durch den Klimawandel zunehmend bessere Lebensbedingungen in Mitteleuropa vorfindet [4]. Der Pilz ist ein Schwächeparasit und benötigt eine gewisse Vorschädigung seiner Wirte oder wetterbedingte Ausnahmesituationen, um „aktiv“ zu werden. Dieses können vor allem Wassermangel in Verbindung mit Hitzestress, wiederholt auftretende milde Winter und Verletzung der Triebe durch Hagelschlag sein. Da er auch auf abgestorbenem Material oder symptomlos in der Kiefer lebt, ist er im Bestand präsent und kann bei günstigen Bedingungen ausbrechen. Milde Winter, feuchtwarme Frühjahre und trockene Sommer begünstigen das Kiefertriebsterben, weshalb seine Bedeutung waldbaulich weiter zunehmen und den Kiefernanbau zukünftig risikoreicher gestalten wird. [1] [2] Schadbilder können hier eingesehen werden.
Hauptwirte des Pilzes sind die Gemeine Kiefer und die Schwarzkiefer. Erkranken können auch andere Nadelbäume wie Douglasien, Lärchen, Fichten und Tannen.
Tritt das Triebsterben auf, müssen die kranken Bäume schnell und konsequent aus dem Wald entfernt werden (saubere Wirtschaft). Dabei sollten die Bäume möglichst erst gefällt werden, wenn sie bereits verkauft wurden und schnell abgefahren werden können, da so einer weiteren Entwertung des Holzes durch Verblauung vorgebeugt werden kann. Per Drohne kann die Stärke des Befalls ermittelt werden. Stark befallene Bestände werden zuerst behandelt. Es folgen die weniger betroffenen Flächen.
Nach der Maßnahme ist der Bestand regelmäßig auf weiteren Befall zu kontrollieren.
Quellen:
[1] Diplodia Triebsterben, Online auf waldwissen.net, Zugriff am 30.09.2020
[2] Langer, G.; Bußkamp, J. 2019: Vom harmlosen Siedler zum Parasiten, Land & Forst Nr. 33, S. 54 f.
[3] Behrens, C. 2020: Das unerwartete Leid der Kiefern, Land & Forst Nr. 14, S. 50.
[4] Landwirtschaftkammer Niedersachsen 2021: Die Kiefer stirbt - auch hier schlägt der Klimawandel zu Pressemitteilung