Pilze

Hallimasch

Hallimasch-Pilze kommen hauptsächlich an totem Holz vor. Sie können aber auch parasitär sein, Fäule generieren und sogar gesunde Bäume zum Absterben bringen. Folgend wird ein kurzer Überblick über die verschiedenen Arten und generellen Eigenschaften aufgeführt. Für einen schnellen Überblick beachten sie bitte auch das vollständiges Merkblatt „Hallimasch“.

Merkblatt Hallimasch [1]

Die Gattung „Hallimasch“ (Armillaria) zählt zu den Ständerpilze (Basidiomycetes).

Dieser Pilz ist nicht wählerisch und befällt einen sehr großen Teil verholzender Pflanzen. Bei jungen Beständen und Kulturen, tritt er hauptsächlich im Nadelholz auf, seltener im Laubholz. In älteren Beständen kann diese Unterscheidung nicht mehr beobachtet werden. Durch Kern- und Stockfäule büßt der Baum deutlich an Standfestigkeit ein und bricht zudem häufig. Insgesamt sind durch den Hallimasch deutliche wirtschaftliche Einbußen zu verzeichnen. [1]

Mittlerweile sind 7 verschiedene Arten in Europa bekannt. Bis dahin ging man von einer einzigen Art aus, da die Fruchtkörper der Arten phänotypisch schwer voneinander zu unterscheiden sind. Die mittlerweile bekannten Arten sind:

  • Honiggelber Hallimasch (Armillaria mellea)
  • Gelbschuppiger Hallimasch (Armillaria gallica)
  • Keuliger Hallimasch (Armillaria cepistipes)
  • Dunkler Hallimasch (Armillaria ostoyae)
  • Nördlicher Hallimasch (Armillaria borealis)

Die eindeutige Bestimmung wird somit in der Regel durch Labore durchgeführt. [1]

Vitale Bäume können den Pilz in der Regel mit Abwehrstoffen und abgrenzendem Gewebe abwehren. Bei gestressten Bäumen und somit für einen Befall prädispositionierten Pflanzen, kann dennoch ein Befall geschehen. Dabei wächst ein Myzelstrang in die unverletzte Wurzelrinde des lebenden Baumes ein. Der Pilz schädigt den Baum dann als Rindenparasit oder als Kernfäulerrreger.

Der Hallimasch zersetzt sowohl Holzstoff (Lignin) als auch Zellulose und gehört somit zu den Weissfäuleerregern. Die dort typische helle Verfärbung des Holzes fehlt jedoch oft bei der Hallimasch-Fäule. Das zersetzte Holz ist hier dunkel-rotbraun, später faserig, oft sehr feucht und vom gesunden Holz meist scharf abgegrenzt erkennbar. [1]

Folgende Merkmale deuten auf einen Hallimasch-Befall hin:

  • zu Beginn vermindertes Triebwachstum und auffallend kleine Blätter
  • später hell-grüne bis gelblich-grüne Verfärbungen des aktuellen Nadeljahrgangs bzw. der Laubblätter
  • vorzeitiger Nadel-/Laubblattfall, wobei die Symptomausbreitung in der Krone von außen nach innen fortschreitet
  • verstärkte Zapfen- bzw. Fruchtbildung mit kleineren Samen, meist ein Jahr vor dem Absterben des Baumes
  • an Nadelbäumen häufig Harzfluss an der Stammbasis [1]

Aus ökologischer Sicht ist der Hallimasch ein Nützling, da er am Abbau toter Holzmasse beteiligt ist. Aus wirtschaftlicher Sicht verursacht der Hallimasch als Wurzel- und Stammfäuleerreger erhebliche Qualitäts- und Stabilitätsminderungen und kann sogar zum Absterben stehender Bäume führen. In der Vergangenheit entstanden auch erhebliche Verluste an Fichtenholz (liegendes Rundholz), welches sogar im Nasslager befallen wurde. [1]

[1] Nierhaus-Wunderwald, D.; Engesser, R.; Rigling, D. (2012): Hallimasch - Biologie und forstliche Bedeutung auf https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/pilze-und-flechten/die-hallimasch-arten abgerufen am 13.04.2021