Biotopkartierung

Nutzung der Ergebnisse

Die Ergebnisse der Waldbiotopkartierung sind für unterschiedliche Planungsbereiche und -instrumentarien der Umweltplanung mit einer forstbetrieblichen Ausrichtung (z.B. Forsteinrichtung) oder forstpolitischen / landespflegerischen Orientierung (anderweitige Planungsträger außerhalb des Forstbetriebs, v.a. Naturschutz) von großem Interesse. [1]

Forsteinrichtung bzw. Betriebsplanung nutzen die Informationen, um langfristig Biotope zu erhalten und zu pflegen sowie im Rahmen der forstlichen Bewirtschaftung auch Naturschutzbelange ausreichend zu berücksichtigen.

Raumbedeutsame Planungen auf Landes-, Regional- und lokaler Ebene sind dem forstpolitischen Bereich zuzuordnen. //Hier spielen die Ergebnisse der Waldbiotopkartierung insbesondere für Landschaftspläne eine Rolle, um Bestandsaufnahme und Bewertung von Natur und Landschaft, räumlich konkretisierte Zielsetzungen von Naturschutz und Landschaftspflege sowie die Entwicklung von landschaftspflegerischen Maßnahmen mit fundierten Erkenntnissen zu unterlegen.Darüber hinaus besitzen Waldbiotope als Grundlage spezieller Naturschutzplanungen (z.B. im Bereich von Naturparken), in der Konzeption von Naturschutz-Vorrangbereichen, für spezielle Biotopvernetzungspläne oder für weitere Instrumente des Natur- und Umweltschutzes (z.B. projekt- und planungsbezogene Eingriffsregelungen, UVP/UVS) eine forstpolitische Bedeutung.

In der Waldfunktionenkartierung, ebenso wie beim Bann- und Schonwaldprogramm fungieren Waldbiotope als Grundlage für die Ausweisung neuer Waldschutzgebiete. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Sonderauswertungen (z. B. Rote-Liste-Arten oder das Maßnahmenpapier zur Bodenschutzkalkung), für die Waldbiotope als Basis dienen.

Da die Erfassungskriterien fast identisch sind, bildeten die Ergebnisse der Waldbiotopkartierung für die meisten FFH-Wald-Lebensraumtypen die wichtigste Datengrundlage bei der FFH-Gebietsauswahl und Gesamtbestandesschätzung im Rahmen der Ausweisung von Natura2000-Gebieten, da sie über Natura 2000 hinausgehend die hochwertigen geschützten Biotope auf der gesamten Waldfläche darstellen. D. h. auch außerhalb der mit einem Flächenanteil von 19% am Gesamtwald vertretenen FFH-Gebiete.

[1] Waldbiotopkartierung – Grundlage der Umweltplanung, Online auf waldwissen.net, Zugriff am 16.09.2020