Bestandesbegründung

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Baumartenwahl

Die Wahl der Baumarten bei der Bestandesbegründung eines neuen oder der Verjüngung eines bestehenden Waldes ist die zentrale Entscheidung des Waldbesitzers, die alle zukünftigen waldbaulichen, betriebswirtschaftlichen und ökologischen Maßnahmen und Fragestellungen auf der Fläche dominieren wird.

Klar ist, dass ein großer Teil der heute noch als standortgerecht (passend am Wuchsort, mit geringem Risiko) geltenden Baumarten im Zuge des Klimawandels dieses nicht mehr sein werden, da sich die Standorte verändern werden, bzw. bereits verändert haben. Allen voran sind dies Fichte und Buche, deren Bestände bereits jetzt deutlich leiden bzw. absterben.

Es wird immer deutlicher, welche Baumarten mittelfristig aus weiten Teilen Mitteleuropas verschwinden werden. Welche Baumarten allerdings als standortgerecht neu hinzukommen bzw. wesentlich wichtiger werden, weil sie besser mit den veränderten Standortbedingungen zurecht kommen, wird bereits diskutiert [2], kann aber bei der Unsicherheit der vorausgesagten Standortveränderungen nicht abschließend gesagt werden.

In der KlimaArtenMatrix für Waldbaumarten (KLAM-WALD) [1], die unten als Excel-Dokument heruntergeladen werden kann, sind die Ansprüche der wichtigsten heimischen und fremdländischen Baumarten bzgl. der Wasserversorgung zusammengestellt. Es fehlen in dieser Tabelle Baumarten, die aus wärmeren und trockeneren Regionen stammen und im Zuge des Klimawandels neu in Mitteleuropa anbaufähig werden. Hierzu liegen bisher kaum Forschungsergebnisse vor, so dass die Wissenschaft an dieser Stelle sehr zurückhaltend mit Empfehlungen ist.

KlimaArtenMatrix

[1] Roloff, A.; Kniesel, B. 2019: Mit welchen Arten in die Zukunft gehen?, Land & Forst Nr. 19 S. 50 ff.

[2] Kaiser, C. 2019: Klimawandel - welche Baumarten sind geeignet? Holz-Zentralblatt, Nr. 49, S. 1127 f.