Durchforstung - Douglasie in Mischbeständen
Douglasie mit Buche
Häufig wurden Buchen zur Anreicherung des Baumartenspektrums in Douglasienkulturen eingebracht. Aufgrund der hohen Schattenverträglichkeit der Buche konnte diese, bei gezielter Pflege überleben. Die Douglasien sind deutlich vorwüchsig und bilden temporär den Schirm über den Buchen. Im Zuge der Durchforstungen kann die Buche sog. „Lichtschächte“ nutzen um zu überleben. Ohne punktuelle und vorsichtige Förderung der Buchen kann in diesem Fall sogar die Buche ausgedunkelt werden. Die markierten Z-Bäume sind zu fördern und ausgewählte Douglasien zu Ästen. Bei geeigneten Qualitäten können auch einige Buchen als Z-Bäume ausgewählt werden. In jedem Fall sollten jedoch einige Buchen als Samenbäume für zukünftige Mischbestände aus Naturverjüngung erhalten bleiben. Bei beiden Baumarten gilt es nach dem Gesichtspunkt der Verteilung, die qualitativ hochwertigsten und vitalsten Exemplare zu erhalten und zu fördern.
Die Feinerschließung und die gewünschten Anteilsflächen der vorhandenen Baumarten sind im Vorfeld der Maßnahmen festzulegen. Zur schonenden Entnahme, bietet es sich an, wenn vorhanden, die Buche in Gruppen zu erhalten. Auf diese Weise kann dort die Pflegeintensität herabgesenkt werden und die Schlagordnung kann darauf abgestimmt werden, dass die vorwüchsigen Douglasien seltener in die Buchen gefällt werden müssen. In diesen Partien sollten keine Z-Bäume aus dem kollektiv der Douglasien ausgewählt werden. [1]
Die Z-Bäume sind hochdurchforstungsartig zu bewirtschaften und zum Zeitpunkt der Endnutzung femelartig zu durchforsten um über die dadurch erreichte Lichtsteuerung die Verjüngung dieser Femellöcher zu erreichen. Durch diese punktuelle Methode der Initiierung von Verjüngung, kann die Verjüngung über einen gestreckten Zeitraum erfolgen. Dies hat im Idealfall einen mehrschichtigen Aufbau der auflaufenden Verjüngungsstrukturen zu Folge.
Buche mit Douglasie
Dieser Fall ist aufgrund der lichtökologischen Eigenschaften dieser Baumarten deutlich seltener anzutreffen. In gleichaltrigen Buchenbeständen finden sich dennoch gelegentlich einzelstammweise eingemischte Douglasien, die vorhandene Nischen besetzt haben, oder durch Ergänzungspflanzungen zu vorhandener Buchennaturverjüngung entstanden sind. Aufgrund der Wuchsdynamik der Douglasie wird diese zeitnah einen deutlichen Wuchsvorsprung vor der Buche haben. Dieses führt automatisch zu Gefahren für die Stabilität. Daher sollte in der Jungwuchs- und Dickungsphase ein gesundes h/d-Verhältnis und ein hohes Kronenprozent das Ziel der Pflege sein. Die Z-Bäume der Douglasie sollten geästet werden (in 3 bis 4 Stufen auf 6,5 m). Die Douglasie sollte durch starke Eingriffe zur Förderung in den frühen Behandlungsphasen erzogen zur Stabilität erzogen werden. Die flächig dominierenden Buchen können analog zum Buchenreinbestand bewirtschaftet werden. [1] Die erste Wertästung sollte bereits in der Phase der Läuterung durchgeführt werden. Dieser Eingriff erfolgt ohne Kletterhilfe bis zur vom Boden erreichbaren Höhe mit einer Handsäge.
Die Douglasie sollte bis zum Ende der Phase des geringen Baumholzes (21 bis 35 cm BHD), bei durchgeführter Förderung, ausreichend Unterstützung erfahren haben, dass bis zum Erntezeitpunkt keine weiteren Eingriffe an vorhandenen Douglasien mehr notwendig sein dürften. [1]
Douglasie mit Kiefer
Die Mischungen dieser beiden Baumarten sind vielfältig. Häufig wurden Douglasien unter einem lichten Kiefernschirm oder in lückige Naturverjüngung oder Sukzession eingebracht. Die häufigsten Gründe dafür dürften Schadereignisse oder die zu erwartenden Werterlöse sein. In der heutigen Zeit kommen vermehrt Gesichtspunkte des Klimawandels hinzu. Die Douglasie kann in Teilen zur waldbaulichen Anpassung an bereits ablaufende Klimaentwicklungen eine sinnvolle Alternative zu heimischen Baumarten sein. Die vorhandenen Förderprogramme sind derzeit jedoch noch nicht so fortgeschritten wie die empirischen waldbaulichen Erkenntnisse.
Die Empfehlungen zur Behandlung von Douglasien unter einem Kiefernschirm sind ausführlich dargestellt im Artikel „Kiefer in Mischbeständen dargestellt“.
In diesem Artikel soll die Situation eines gleichaltrigen Kiefern-Douglasien-Mischbestandes ausgeführt werden.
Hier gilt es erneut, je nach Möglichkeit punktuelle, gruppenförmige Einmischungen als solche zu erhalten und zu behandeln. Dennoch sind einzeln eingemischte, übernahmefähige Begleitbaumarten zu übernehmen und zu fördern. In der Jungwuchspflege beschränken sich die Eingriffe auf die Entnahme stark verbuschter und qualitativ schlechter Douglasien. Diese Negativauslese sollte jedoch keinesfalls den Charakter einer flächigen Standraumregulierung oder Stammzahlreduktion besitzen. Durch die beschriebenen Entstehungsvarianten sind diese Bestände häufig sehr heterogen und es müssen zeitgleich Maßnahmen aus den eigentlich sehr verschiedenen Behandlungsphasen (Ästung, Jungwuchspflege, Läuterung, Erstdurchforstung, Nachästung) erfolgen. Dies erfordert ein hohes Maß an waldbaulichem Geschick. Ab einer Höhe von 6 bis 7 Metern müssen unter den Douglasien bereits die ersten Douglasien als Z-Baumanwärter und stabile Qualitätsträger positiv gefördert und freigestellt werden. Bei der Douglasie beginnt hier auch die mehrstufige Wertästung. [1] Bei der Kiefer gilt es die Vorwüchse mit schlechten Qualitäten (Protzenaushieb) zu entnehmen und die Selbstdifferenzierung zuzulassen. [1]
Douglasie und Fichte
Kulturen mit Douglasien und Fichten als Mischungen, wurden häufig in den 1950er bis 1970er Jahren angelegt. Diese sind hochdurchforstungsartig zu bewirtschaften. Hierzu werden die besten Bäume nach Verteilung, Qualität und Vitalität (ungeachtet der Baumart) markiert und konsequent freigestellt. Die standörtlichen Begebenheiten können und sollten die Auswahlentscheidung zugunsten einer der beiden Baumarten begünstigen. [1]
Literatur
[1] Sachsen-Anhalt, Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes. //Merkblatt zur Bewirtschaftung von Douglasienbeständen.// Magdeburg: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, 2017.