Waldbauliche Maßnahmen
Waldbauliche Maßnahmen sind in Ihrer Wikung in Bezug auf die enormen unnatürlichen Säureeinträge nicht allein ausreichend, um den Versauerungsprozess anzuhalten bzw. um den Boden zu sanieren. Sie können aber die Bodenschutzkalkung als wesentliche Maßnahme nachhaltig unterstützen
Bestandesbegründung
Wegen des negativen Einflusses der Streu von Nadelbäumen auf den pH-Wert des Bodens insbesondere des Oberbodens sollten keine reinen Nadelbaumbestände insbesondere aus Lärche, Fichte oder Kiefer begründet werden. Stattdessen sollten sie immer mit einem nennenswerten Anteil an Laubbaumarten oder Tanne gemischt werden (Bestandesbegründung). So ist die Streu besser zersetzbar. Zusätzlich positiv wirkt auch der Anbau tiefwurzelnder Mischbaumarten, da sie die pH-Wert senkenden Nährstoffe aus dem Mineralboden in den Oberboden befördern.
Lärchen-Buchenkultur zwischen Brombeerbegleitvegetation (Foto Bölsing)
Durchforstungen
Durchforstungen in Jungbeständen sorgen für mehr Licht am Boden und regen eine bessere Zersetzung der Humusschicht an. Laubbäume und Tannen sind zu fördern. Entstandene Lücken in Fichten-Altbeständen sollten für die Etablierung von Mischbaumarten genutzt werden. Die Einbringung von Mischbaumarten wird unter Umständen auch staatlich gefördert.
Quellen:
Fachbeirat für Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz 2001: Wald(boden)sanierung, Hrsg.: Arbeitsgemeinschaft für Waldveredelung und Flurholzanbau im Auftrag des Fachbeirats für Bodenfruchtbarkeit und Bodenschutz beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Wien 26 S.
Stadtwerke Hannover AG / NLÖ 2000: Waldbewirtschaftung im Zeichen des Trinkwasserschutzes. Empfehlungen zum Waldumbau mit Ergebnissen aus dem Pilotprojekt Grundwasserschutzwald im Fuhrberger Feld. Selbstverlag Hannover 23 S.