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klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:waldschutz_fichte:start [2021/12/09 09:45] fva-bw_befuellung_konekktiw_4 angelegt |
klima_u_fowi:waldschutz:biot_schaeden:waldschutz_fichte:start [2022/02/01 16:36] (aktuell) fva-bw_befuellung_konekktiw_4 [Ausführliche Informationen zur Veränderung der Populationsdynamik des Borkenkäfers im Klimwandel] |
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- | ====== Die Waldschutzsituation der Fichte - Borkenkäferproblematik | + | ====== Die Waldschutzsituation der Fichte |
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+ | Die Fichte welche in vielen Regionen Deutschlands als Hauptbaumart genutzt wird, unterliegt aufgrund ihres natürlichen Standortsspektrums besonders den sich verändernden klimatischen Bedingungen. Neben den waldbaulichen Anpassungsmaßnahmen einer [[klima_u_fowi: | ||
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+ | ===== Bäume im Trockstress: | ||
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+ | **Der Klimawandel führt zu einer erhöhten Disposition für potenzielle Schadorganismen, | ||
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+ | Klimatische Veränderungen wirken sich in erster Linie zunächst auf den Wald selbst aus. Als Folge führt dies zu einer verstärkten physiologischen Stressituation und/oder Schwächung für die Einzelbäume. Konkret werden die Bäume also durch höhere Temperaturen und Verschiebung der Niederschläge in Ihrem Stoffwechsel gestört. Außerdem werden die Bäume durch zunehmende stärkere Extremereignisse auch physisch stärker geschädigt. | ||
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+ | Eine Stoffwechselstörung der Bäume, d.h. eine gestörte Harzproduktion der Bäume in Kombination mit einer geringen Wasserverfügbarkeit (z.B. Trockenstress) und einer zusätzlichen Schädigung des Baumes führt selbst bei wenigen Insekten (z.B. Borkenkäfern) zu einem hohen Befallsrisiko. Vitale Bäume mit einem ungestörten Harzfluss können hier nur im Fall eines sehr starken Käferaufkommens erfolgreich besiedelt werden (siehe Abbildung 1). | ||
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+ | Abbildung 1: Borkenkäfer an Nadelbäumen (Quelle © // | ||
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+ | ===== Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Entwicklung und Vermehrung des Borkenkäfers ===== | ||
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+ | Die Auswirkungen auf die Schadorganismen selbst bringt aus wissenschaftlicher Sicht gewisse Unsicherheiten mit sich, da die beobachteten Effekte nicht auf alle Insekten anwendbar. | ||
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+ | **Für den Borkenkäfer bedeutet dies infolge einer steigenden Durchschnittstemperatur: | ||
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+ | **- Eine kürzere Entwicklungszeit der einzelnen Entwicklungsstadien von der Larve bis zum befallsfähigen Käfer** | ||
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+ | **- Und damit insgesamt mehr Käfergenerationen im gesamten Jahr** | ||
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+ | Zusätzlich kann diese, aus forstwirtschaftlicher Sicht, negative Befallsdynamik durch eine geringere Wintermortalität infolge milderer Winter verstärkt werden. | ||
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+ | ===== Ausführliche Informationen zur Veränderung der Populationsdynamik des Borkenkäfers im Klimawandel ===== | ||
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+ | Das Portal Waldwissen.net hat hierzu alle Informationen in einem informativen Video zusammengefasst. | ||
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+ | ===== Der Einfluss von Extremwetterereignissen ===== | ||
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+ | Die forstwirtschaftliche Betrachtung der zufälligen Nutzung von Insektenholz im Zeitraum 1989 bis 2018 für den Gesamtwald Baden-Württemberg zeigt einen weniger überraschenden Insektenholzanfall in den Jahren mit großen Sturmereignissen wie z.B. Sturm „Lothar“ im Jahr 2000. In den Folgejahren nach Sturmereignissen konnte aber ein deutlich erhöhter Anfall von Insektenholz festgestellt werden. Durch die oben beschriebene physiologische Schwächung | ||
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+ | Abbildung 2: Zufällige Nutzung an Insektenholz 1989 bis 2018 (Quelle © // | ||
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+ | ===== Die Typologie des Borkenkäfers an der Fichte ===== | ||
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+ | Die Borkenkäfer gehören zur Familie der Rüsselkäfer (siehe Abbildung 3) und lassen sich unterteilen in: | ||
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+ | **Rindenbrüter** | ||
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+ | **Holzbrüter** | ||
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+ | - Linierter Nutzholzborkenkäfer (Xyloterus lineatus, syn. Trypodendron lineatum): Der linierte Nutzholzkäfer ist ein Frühschwärmer. Er ist ab März, in wärmeren Lagen oft schon im Februar unterwegs. Dabei befällt er alle Nadelholzbaumarten, | ||
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+ | Abbildung 3: Die verschiedenen Typen der Borkenkäfer | ||
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+ | ===== Was tun? - Möglichkeiten der Risikominderung ===== | ||
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+ | Die genannten klimawandeltypischen Veränderungen wie die Zunahme von Extremwettereignissen und der Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur sind forstwirtschaftlich nicht beeinflussbar. Die waldbaulichen Möglichkeiten der Risikominderung für die Baumart Fichte sind dagegen divers und können nach der jeweiligen Bestandesphase unterschieden werden. Es kann nach den folgenden Bestandesphasen unterschieden werden: | ||
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+ | - Verjüngung/ | ||
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+ | - Bestandeserziehung | ||
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+ | - Erntenutzung/ | ||
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+ | Ausführliche Informationen hierzu finden sich im Artikel[[klima_u_fowi: | ||
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+ | ===== Quellen: ===== | ||
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+ | Collin, Sarah; Quadt, Verena; Lohr, Markus (2020); Fichtenbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels - Borkenkäferproblematik und Risikominderung; | ||
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