Die Bedeutung der Herkunft von Schaderregern
Invasive und gebietsfremde Arten
Invasive gebietsfremde Schadorganismen sind Schaderreger, die in Lebensräume außerhalb ihrer natürlichen Verbreitung durch menschliches Handeln eingebracht werden, sich dort massiv ausbreiten und so die Biodiversität und damit verbundene Ökosystemleistungen gefährden oder nachteilig beeinflussen
Eingewanderte Arten gelten als etabliert, sofern sie sich ohne menschliche Hilfe über mehrere Generationen als Population erhalten konnten!
Beispiele: Invasiver Schaderreger
- Ahorn-Rußrindenkrankheit (Cryptostroma corticale)
- Eschenstengelbecherchen (Hymenoscyphus fraxineus)
Das Auftreten des Eschentriebsterbens (ETS) war für die Forstwirtschaft eines der gravierendsten Ereignisse der letzten Jahre und stellt sie immer noch vor große Herausforderungen. Hervorgerufen wird das ETS durch den Schlauchpilz Hymenoscyphus fraxineus oder auch Eschentengelbecherchen.
Quarantäne-Schadorganismen
Als Quarantäne-Schadorganismen gelten gebietsfremde invasive Organismen mit potentieller Schadwirkung auf bestimmte Pflanzen und/oder die biologische Vielfalt in den zu schützenden Gebieten die amtlichen Überwachungs- und Bekämpfungsmaßnahmen, und der Meldepflicht unterliegen
Ziel: Ausbreitung verhindern!
Beispiele: Quarantäne-Schadorganismen
- Asiatischer Laubholzbockkäfer (ALB)
Der Käfer ist ursprünglich heimisch in China, Korea und Taiwan und wurde nach Nordamerika (1996) eingeschleppt. Nach Europa (2001) wurde er vermutlich mit Verpackungsholz eingebracht
- Esskastanien-Rindenkrebs
- Japanische Esskastanien-Gallwespe
Fazit: Invasive Arten
- Der Klimawandel und internationaler Handel fördern die Ausbreitung invasiver Arten - Dadurch entsteht ein erhöhtes Risiko für weitere unbekannte, neue Schaderreger in den Wäldern.
- Durch politische Maßnahmen und gesetzliche Bestimmungen wird versucht, die Verbreitung von neuen Schaderregern gezielt einzudämmen.
- Das Beispiel des Eschentriebsterbens zeigt aber, dass sich hier der Schaderreger in Form eines Pilzes massiv ausbreiten konnte und eine Eindämmung war nicht mehr rechtzeitig möglich war. Gleichzeitig konnte für den Asiatischen Laubholzbockkäfer, einem Quarantäne-Schaderreger, die Ausbreitung verhindern durch strenge Quarantänemaßnahmen bisher erfolgreich verhindert werden.
- Außerdem fällt auf, dass manche Schadorganismen an Baumarten auftreten, die bisher als Alternativbaumarten für eine Klimawandelanpassung galten.Viele der vorgestellten Schadorganismen treten momentan noch nicht invasiv auf, durch den Klimawandel kann sich dies aber ändern.
Quellen
Schumacher, J. & Delb, H. (2013): Quarantäne-Schadorganismen im Wald – immer wieder neue Herausforderungen. FVA-einblick, 2/2013, S. 7-12
Quadt, Verena (2020); Invasive und gebietsfremde Arten & Quarantäne-Schadorganismen; Originalartikel auf Basis der Projektergebnisse von KoNeKKTiW (Kompetenz-Netzwerk Klimawandel, Krisenmanagement und Transformation in Waldökosystemen)